Aufbauanleitung Klepper Faltboot    


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Allgemeine Aufbauanleitung eines Klepper-Faltbootes:

  1. Die Teile sollten, schwach sichtbar, nach Vorderteil und Hinterteil verschiedenfarbig (rot und blau) markiert sein. Also zuerst ordnen (Mittelteile wie Rundhölzer sind nicht markiert und passen sowieso nur in einer ganz bestimmten Weise!).
  2. Es gibt zwei leiterartige Teile, die sehr breit und über mehrere Sperrholzplatten verbunden sind. An den spitzen Enden (Bug und Heck) haben sie eingebuchtete Metalllaschen. Dort werden Achter- und Bugsteven (viertelrunde Teile, die Bug und Heck formen) eingesetzt. Die Teile besitzen beidseitig je einen Stift, der in die zuvor genannten Metalllaschen paßt. Die Steven jeweils von den Enden her in die Lasche schieben, dann die beiden Flanken des Langteils auseinanderbiegen, so dass das zweite Paar Metallstifte der Steven in die vorgebohrten Löcher im Langteil paßt. So werden die Langteile und die Steven fest verbunden.
  3. Jetzt sind die Spanten dran. Das sind die Teile, die den Querschnitt des Bootes festlegen. Es gibt davon 7 oder 8. Diese sind von vorn nach hinten durchnummeriert (oft nur schwach zu sehende, in das Holz eingestanzte oder aufgedruckte Zahl in der Mitte des Teils). Vorn die ersten zwei oder drei Spanten einhaken, hinten zwei oder drei. Es gilt, dass nur die Spanten befestigt werden können, die nicht innerhalb der beiden Scharniere vom Bug- und Heckteil liegen. Alle Weiteren werden erst später eingesetzt.
  4. Jetzt braucht man die anderen leiterartigen Seitenteile. Es gibt davon vier. Sie sind nach vorn und hinten, u.U. nach links und rechts markiert (müssen aber nicht nach Seiten markiert sein). Am Ende besitzen diese Teile breite Metalllaschen mit einer Biegung. Diese werden in die Steven eingehakt: Zuerst das einzusetzende Teil 90 Grad querab halten, in die Aussparung am Steven einführen und dann Teil nach hinten schwenken. An den übrigen eingesetzten Spanten einschnappen lassen (Klickverschlüsse oder Ähnliches). Gleich mit allen vier Teilen verfahren.
  5. Nun zwei kantige schmale Holzleisten suchen. Diese bilden den "First" des Oberdecks und werden zuerst am Steven eingehakt, verlaufen dann über die eingesetzten Spanten und enden jeweils an einer Spante, in die diese Leiste ebenfalls fest eingeklinkt/befestigt werden kann.
  6. An den Steven sind runde Metallösen, an denen jetzt jeweils die markierten Rundhölzer (Kimmstäbe) befestigt werden. Einfädeln aus der senkrechten Position, nach hinten schwenken und in Gummiteile zum Halt drücken. Bei älteren Modellen sind diese Stäbe bereits am Steven befestigt, dafür gibt es aber keine Gummiteile für deren Halt.
  7. Wenn man so verfahren hat, müsste man jetzt zwei große Bootsteile haben, einen für den Bug des Bootes und einen für das Heck. Es sind noch dünne Rundhölzer übrig, drei Spanten für die Bootsmitte, etwas breitere Leisten für den Süllrand (der die Luke begrenzt) und ein paar Kleinteile. Nun die Bootshaut mit der Öffnung nach oben ausbreiten. Die zusammengebauten Teile ans Ende schieben, bis es nicht mehr weiter geht. Die Teile müssen stramm auf den Steven sitzen, und die Mittelnaht des Oberdecks muss genau auf den "Firsthölzern" (s.o.) zu liegen kommen.
    - Wenn nicht alles genau sitzt, klappt alles Weitere nicht. Man muss ein bisschen mit den sperrigen und schwenkbaren Teilen hantieren bis alles passt ...
  8. Die leiterartigen Teile haben zur Mitte hin Metallbügel bzw. dicken Brettchen, die wie Schlüssel und Schloss in einander passen - man kann sich das wie verschränkte Finger beider Hände vorstellen: Zuerst das Bodenteil verbinden, indem die beschriebenen Enden ineinander gesteckt werden und dann zu Boden gedrückt, so dass sich das Boot in die Haut streckt. Ein kniffliger Moment, weil man meint, dass gleich etwas kaputtgehen müsste. Man muss erst gegen eine Spannung an, dann kommt man über einen Druckpunkt und die Sache geht von selbst in die gewünschte Lage.
  9. Auf gleiche Weise mit den Seitenteilen verfahren.
  10. Die restlichen Spanten einsetzen und fixieren. Dann noch die restlichen Rundhölzer einsetzen (s.o.) und in die Aussparungen der Spanten legen.
  11. Der Süllrand besteht aus 3 oder 4 Teilen. Der vordere Teil aus zwei Schenkeln wird mit einem Knebel an der Spitze der Luke befestigt: Das Teil 90 Grad querab halten, Knebel durch Öse im Oberdeck in längliche Aussparung im darunter liegenden Holzteil stecken und rechtwinklig nach hinten drehen. Die beiden hinteren Süllrandteile mit dem Vorderen verbinden. Innen an den Süllrandteilen sind Schrauben o.ä.; sie werden durch die Löcher im Oberdeck gesteckt und in die Spanten eingehakt. Oben auf den Teilen ist eine Nut eingelassen, in die der nach außen gefaltete Rand der Haut gesteckt wird. Bei älteren Modellen müssen zuerst die Süllrandleisten, vorne beginnend, in den Keder des Oberdecks eingeführt werden und werden dann eingehakt.
  12. Der hintere Teil des Süllrandes besteht aus einem Teil, das wie ein Bumerang geknickt ist. Es wird zwischen die Seitenteile des Süllrandes eingepasst und die Haut mit ein paar Ösen daran befestigt.
  13. Bei vorhandenen Luftschläuchen diese aufpumpen.
  14. Bei Bedarf wird noch die Fußsteuerung und das Ruder montiert und es kann losgehen...
Vielen Dank an dieser Stelle für den Prototyp dieser Anleitung an Andreas H.

© Thomas Neher, Mai 2000, Letzte Änderung: 22.05.2000Home     Faltboot     Top