Gegen das Vergessen

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Jahreswechsel
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Drohungen und
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in der
Oberpfalz

Mahnmal für Brand-Opfer: Sturm wirft Schwandorf Blockade vor

Neonazi-Anschlag jährt sich zum zehnten Mal / Morgen Demonstration

SCHWANDORF (Ig). Mit einem Demonstrationsmarsch wird morgen ein "Bündnis gegen Rechts" in Schwandorf an den Jahrestag des rassistischen Brandanschlags von 1988 erinnern. Im Rahmen der Veranstaltung sollte auch für einen Gedenkstein gesammelt werden. Das aber hat die Stadt Schwandorf untersagt. Begründung: Der Hauptausschuß habe das Mahnmal bereits abgelehnt. Die ehemalige grüne Landtagsabgeordnete Irene Maria Sturm wirft der Stadt Blockade vor.

Vier Menschen - drei Türken und ein Deutscher - waren vor zehn Jahren im "Habermeier-Haus" in der Nähe des Schwandorfer Bahnhofs umgekommen. Den Brand hatte ein damals 19jähriger Neonazi gelegt. Das "Bündnis gegen Rechts" wollte jetzt mit einem Mahnmal dafür sorgen, daß der Anschlag nicht in Vergessenheit gerät. Doch die CSU wehrt sich gegen das Vorhaben.

Vor zwei Wochen sprach sich der Hauptausschuß der Stadt mit den Stimmen der CSU gegen ein Mahnmal aus. In der letzten Stadtratssitzung wurde das Thema trotz eines SPD-Antrags nicht behandelt. Grund: OB Hans Kraus bezweifelte die Dringlichkeit.

Wie es scheint, ist das Thema Mahnmal für die Stadt bereits kein Thema mehr. So wurde dem "Bündnis gegen Rechts" untersagt, im Rahmen der Demonstration für den Gedenkstein zu sammeln. Wie Sturm, parteilose Stadträtin und Sprecherin des Bündnisses, der MZ berichtete, war der Bescheid mit einer Gebühr von 50 Mark versehen.

"Die Stadt will alles vermeiden, was auf den Brandanschlag hinweist."

Dennoch ist sich die parteilose Stadträtin sicher, daß mit der Demonstration, die morgen um 15 Uhr auf dem Schwandorfer Marktplatz beginnt, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt werden könne.

Mittelbayerische Zeitung Schwandorf v. 18.12.1998