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Das kleine Rädchen

 

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Die Geschichte vom kleinen Rädchen (geschrieben 2001)

 

Es war einmal  in einer großen Fabrik, da lebte ein kleines Rädchen. Es war eines von vielen kleinen und großen Rädern, in der Fabrik die für die Produktion des ganzen menschlichen Glücks verantwortlich war.

Tag und Nacht drehte es sich mit viel Fleiß und träumte immer davon zu wachsen, um einmal eines Tages auch zu den großen Räder zu gehören, die sich scheinbar mühelos und langsam drehten. „Was könnte ich nur alles bewegen, wenn ich nur auch einmal so groß sein könnte.“ ,dachte das kleine Rädchen oft. So mühte es sich und drehte sich immer schneller, um sich diesen Traum zu erfüllen. Es war von dem Gedanken überzeugt, dass man für viele Arbeit auch eine Belohnung erhalten müsste. Irgendwie sollten diese großen Räder mal Notiz nehmen von der Arbeit die das kleine Rädchen täglich machte.

So ging es Jahr für Jahr. Nach immer mehr und mehr Arbeit passierte dann, was passieren musste. Das kleine Rädchen wurde müde und brach in der Mitte einfach entzwei. Da wurde es ausgebaut und dem Fabrikbesitzer gebracht. Dort weinte das kleine Rädchen bitterlich und sagte: „Es tut mir so leid. Ich habe alles getan um zu wachsen, um ein großes Rad zu werden, dass nicht brechen kann. Doch es scheint nicht genug gewesen zu sein. Nicht einen Millimeter bin ich dicker oder größer geworden.“ Der Fabrikbesitzer aber schaute nur verwundert und tröstete das kleine Rädchen: „Liebes kleines Rädchen. Hör auf zu weinen, bitte. Du hast überhaupt keinen Grund dazu. Weißt Du nicht, dass ich Dir eine ganz besondere Rolle zugewiesen habe? Du bist immerhin das kleinste Rädchen in meiner großen Fabrik und auch das wichtigste. Das wollte ich Dir schon immer mal sagen, aber Du warst so beschäftigt, dass ich Dich nicht stören konnte. Durch Deinen Fleiß und jede einzelne Bewegung hast Du nach und nach alle Maschinen in Gang gebracht und viele Jahre hast Du mehr Glück für die gesamte Menschheit hergestellt, als nötig gewesen wäre. Du hast so viele Leute glücklich gemacht. Sieh.“

Und er zeigte dem kleinen Rädchen die Fabrik und die Welt. „Siehst Du, viele Menschen erfahren zum ersten Mal in Ihrem Leben, wie es ist ohne Glück. Die ganze Fabrik steht still, weil Du nicht da bist. So viele Menschen sind Dir furchtbar dankbar und alle großen Räder sind neidisch auf Dich, weil sie wissen, das du der Mittelpunkt bist und das sie sich ohne Dich kein Stück bewegen. Also sei nicht traurig. Ein Anderer wird jetzt Deine Arbeit übernehmen. Ruh Dich aus Du hast es verdient und genug getan. Doch für so viele wunderbare Jahre voller Glück sollst Du auch eine Belohnung bekommen.“

Da freute sich das kleine Rad wieder und mit Gold überzogen wurde es ausgestellt, dass jeder der es sah sich an das kleine, fleißige Rädchen erinnerte und selbst versuchte so zu werden.

Und so produzierte das kaputte, kleine Rädchen bei vielen Betrachtern noch Erstaunen und Freude.

 

Die Moral der Geschicht´ hat man verstanden, oder nicht.

©Elli Taile MMII