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 Erinnerungen
 

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Noch eine schlimme Zeit...

zwar nicht aus unserer Familie, wohl noch unbekannter, aber genauso furchtbar und grausam wie die Hitlerzeit. Stalin's Schreckensherrschaft...
Klaus Bednarz schreibt dazu unter anderm, in seinem Buch "Östlich der Sonne":
Wie Auschwitz in Deutschland gilt "Kolyma" in Russland als Synonym für die schrecklichste Epoche in der Geschichte des Landes, für ein in seinem Charakter und seinen Dimensionen einzigartiges Verbrechen. Kolyma ist der Name des östlichsten der großen sibirischen Ströme, der unweit von Magadan am Stillen Ozean entspringt und nach mehr als 2000 Kilometern ins nördliche Eismeer mündet. Der Name steht zugleich für das Zentrum eines ganzen Kontinents, der "größten und berühmtesten Insel", des Archipel GULAG.
In einem Häftlingslied heißt es:
"Verflucht seist du, Kolyma, du schwarzer Planet. Wer dorthin gerät, kommt um oder verliert den Verstand. Eine Wiederkehr gibt es nicht."

Das Territorium hat die mehrfache Größe Westeuropas und erstreckt sich von Jakutsk bis Tschukotka, der äußersten nordöstlichen Spitze Sibiriens, die nahe an Alaska heranreicht.
Mit riesigen Frachtschiffen, auf denen bereits Tausende an Kälte, Hunger, Durst und Krankheiten starben, wurden die Häftlingem zur Sklavenarbeit in den Bergwerken von Kolyma, nach Magadan gebracht. Wenn die Häftlinge dort ankamen, wurden ihnen Äxte und Schaufeln in die Hand gedrückt, um ihre eigenen Unterkünfte zu bauen. 3 Tage Holzfällen, nannte man "kühle Hinrichtung" (die Temperaturen fallen dort bis unter -50°C!). Wer die Norm nicht schaffte, wurde hingerichtet. Erfrorene Zehen und Finger wurden mit der Zange abgezwickt. Die genaue Zahl der Toten kennt niemand, doch als sicher gilt, dass es mindestens 3 Millionen Menschen waren, die in den Jahren von 1932- 1954 ihr Leben ließen. Die Häftlinge mußten auch, bei den Temperaturen,mit bloßen Händen, die Kolyma-Trasse bauen. Eine Straße, bei der man auf "Menschenknochen fährt". Denn verstorbene Häftlinge wurden einfach an der Straße verscharrt. Pro Kilometer, kamen, vorsichtig geschätzt, 100 Häftlinge ums Leben. Von Magadan bis Jakutsk ist die Trasse 2000 km lang...
Das Klondike Russlands sollte es werden...
In der Nähe von Ojmjakon ist der "See der Toten", gleich neben der Kolyma-Trasse.Nichts wachse in ihm, niemand angle dort, niemand betrete im Winter sein Eis. Es ist das Grab von 150 Häftlingen. Als Anfang der vierziger Jahre die Lebensmittelvorräte knapp wurden, gab der Kommandant Befehl 150 Häftlinge zu erschießen. Sie wurden einfach abgezählt und fertig. Die Leichen wurden über das Steilufer in den See geworfen. Etwa 80% der Häftlinge waren zur Goldgewinnung in den Bergwerken eingesetzt. Noch höher als über Tage, war die Todesrate beim Abbau unter Tage. Warlam Schalamanow sah einen Häftling in einer Goldmine, dem "soviel Blut und Eiter in seine Gummigamaschen geflossen waren, dass jeder Schritt schmatzende Geräusche verursachte, als wate er durch eine Pfütze".
Wie unmenschlich können doch Menschen sein!!!! Dorthin kam man schon für geringste Vergehen. Auch Soldaten, die in Hitlers Kriegsgefangenschaft waren, sie wurden als Verräter verurteilt.

Wer mehr darüber lesen will und/oder sich für weiterführende Literatur interessiert, lese das Buch "Östlich der Sonne" von Klaus Bednarz. Nähere Informationen dazu, sind auf unsern Buchseiten.
   
   
   
   
 

 

 

 
     

 

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