Derwisch

 

Derwisch (von persisch darvesh: Bettler), im Islam der Anhänger bestimmter mystischer Bruderschaften (tariqa). Sie werden den Sufis zugerechnet, aus deren Bruderschaften, die sich erstmals im 12. Jahrhundert bildeten, sie hervorgingen. Derwische versuchen durch religiöse Übungen mystische Erlebnisse herbeizuführen. Die Mittel zur Erlangung ekstatischer oder hypnotischer Zustände sind in den einzelnen Bünden unterschiedlich. Bei den Kadiris geschieht dies durch bestimmte Lautäußerungen und Rezitationen (dhikr) formelhafter Preisgesänge Allahs, deshalb nennt man sie auch heulende Derwische. Gesteigerte Dreh- und Tanzbewegungen stehen bei den Mevlevi im Mittelpunkt der Zeremonien, daher auch tanzende Derwische. Andere erlangen durch Übungen eine Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, sie sind bekannt durch Fähigkeiten, wie Schwertschlucken oder das Liegen auf glühenden Kohlen (siehe Fakir). Viele Bruderschaften zeichnen sich durch ein hohes Maß an Selbstzucht aus (siehe Askese).

Nicht alle Derwische ziehen bettelnd umher, einige sind in mönchsähnlichen Gemeinschaften organisiert. Manche sind Handwerker oder Händler, die ihre Rituale nur zu bestimmten Gelegenheiten vollziehen.

Als Blütezeit der Derwische gilt das 13. Jahrhundert. In dieser Zeit beeinflussten sie maßgeblich die islamische Literatur und spielten eine bedeutende Rolle im religiösen, sozialen und politischen Leben.

 


Derwisch

 

 

Allah ] Hz. Mohammed ] Grundgedanken ] Kunst und Architektur ] Schiiten ] Sunniten ]

[ Derwisch ] Mystik ] Sufismus ]

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