![]() |
![]() |
|
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
![]() |
Das Einsetzen von Reißverschlüssen ist eine
der schwierigen Arbeiten beim Herstellen von Latex- oder Gummikleidung. Bevor
Du Dich an diese Arbeit wagst, solltest Du bereits einige Erfahrung in der
Bearbeitung unseres liebsten Materials gesammelt haben! Die Abfolge der
Zeichnungen zeigt nur die wesentlichen Zwischenschritte. Ich habe bewußt
die graphische Darstellung jedes Arbeitsschrittes und auch die Hervorhebung
von Klebebändern, Hilfsunterlagen usw. vermieden. Nicht nur, um diese
Seite auf eine erträgliche Größe zu schrumpfen, sondern auch,
weil ich die in den technischen Tricks beschriebene Arbeitsmethodik bei Dir
voraussetze, willst Du Erfolg haben. Doch nun zur Technik...
Allgemein sollten Reißverschlüsse schon beim Entwurf des Kleidungsstückes eingeplant werden. Für die Herstellung des Schlitzes, der den Reißverschluß aufnimmt, können zwei Techniken angewandt werden:
|
![]() |
Reißverschlüsse mit metallenen Zähnen will ich nur bedingt empfehlen, da die Zähne oft scharfkantig sind. Das Einklemmen von Gummiteilen kann deshalb leicht zu Schäden führen. Außerdem ist Vorsicht bzgl. des Materials geboten: Messingteile greifen das Gummituch an! Reißverschlüsse mit Kunststoffzähnen sind besser geeignet. Xevious gibt auf seiner Homepage des Tip, Reißverschlüsse zu kaufen, die als Ersatzteile in Tauchzubehörhandel erhältlich sein sollen. Der Vorteil dieser Reißverschlüsse besteht darin, daß ihre Kanten bereits Neoprenstreifen sind und sich deshalb gut mit Latex oder Gummi kleben lassen. Steht uns ein solcher Reißverschluß nicht zur Verfügung, muß erst die Stoffkante des Reißverschlusses vorbereitet werden. Der Reißverschluß muß dabei geschlossen sein. |
![]() |
Es gibt zwei Methoden, die Stoffkanten zu präparieren:
Wichtig ist, daß kein Kontaktkleber bzw. Flüssiglatex auf die Zähne gerät oder innerhalb der Bahn aufgebracht wird, in der das Verschlußteil läuft. |
![]() |
Alle Teile des Gummistoff-Zuschnittes sollten bereitliegen und entfettet
bzw. gereinigt sein. Jedes Teil, auf das später der
Reißverschluß längs geklebt wird, wird mit einem Streifen
Klebeband abgeklebt, so daß dann der Kontaktkleber gezielt aufgebracht
werden kann. Wurde der Reißverschluß gummiert, kann die Verbindung
der Teile auch mit Vulkanisationsmittel erfolgen.
Vor dem eigentlichen Einsetzen muß das untere, verbundene Ende des Reißverschlusses mit einem kleinen Gummiflecken beklebt werden, damit später keine von außen sichbare unschöne Lücke zu sehen ist. Dazu einfach ein ca. 4cm x 3cm großes Abfallstück mit Kontaktkleber mittig aufkleben. |
![]() |
Auf einem glatten Tisch wird das erste der beiden Teile, in die der Reißverschluß längs eingesetzt wird, mit Klebeband fixiert. Außenseite nach oben! Wichtig ist, daß die freie Kante des Gummistoffes um etwa 2 cm zurückgeschlagen werden kann. Nun wird die entsprechende Längsseite des Reißverschlusses passend unter das Längsteil geschoben. Die andere Längsseite wird mit kurzen Klebebandstücken auf der Arbeitsunterlage gesichert. Reißverschluß und erstes Längsteil sollten dadurch unverrückbar gegeneinander gesichert sein. Als nächstes werden behelfsmäßig ein paar Klebestreifen quer zur Kante des Gummistoffs geklebt. Sie dienen dazu, den zurückgeschlagenen Gummistoff gegen das vorzeitige Umklappen zu sichern. Passend zur Länge der Klebestelle sollte noch ein ca. 5cm breiter Papierstreifen auf den Gummistoff geklebt werden. Jetzt wird der Gummistoff zurückgeschlagen, fixiert und mit Kontaktkleber eingestrichen. Evtl. übertretender Kleber sollte auf dem Papierstreifen landen. Je nach Art des Klebers sollte nun ein paar Minuten gewartet werden, bis die Längskante des Reißverschlusses mit Kontaktkleber eingepinselt wird. Begründung: Der Kleber benötigt länger, um auf dem Gummi zu trocknen, als auf dem vorbereiteten Stoff des Reißverschlusses. |
![]() |
Sobald beide Klebeflächen fingertrocken sind, den Gummistoff vorsichtig von der Papierunterlage lösen und beginnend vom festverbundenen Ende des Reißverschlusses auf die Stoffkante drücken. Ruhig und gezielt arbeiten, keine Falten und Bögen kleben, Gummi nicht dehnen! Das ist leichter gesagt, als getan... Sobald die Klebestelle angedrückt ist, mit einem untergelegten Blatt Papier und dem Falzbein sehr kräftig anpressen. Jetzt nicht mehr benötigte Klebebänder und Papierteile sollten vorsichtig abgezogen werden. |
![]() |
Da nun der Reißverschluß mit dem ersten Teil des
Gummiwerkstücks gut verbunden und fixiert ist, kann das zweite
Längsteil aus Gummi in derselben Art auf der Unterlage fixiert werden.
Sobald auch die zweite Längsklebung erfolgreich war, können die
restlichen Klebebänder, Papierstreifen usw. entfernt werden.
|
![]() |
Nun wird das Werkstück vorsichtig von der Unterlage gelöst und auch von der späteren Innenseite alle behelfsmäßigen Klebebänder abgezogen. Jetzt das Werkstück umdrehen, so daß die Innenseite nach oben zeigt. Je nach Form des dritten Zuschnittes Werkstück auf der Unterlage fixieren, Kanten abkleben und mit Kontaktkleber einstreichen. |
![]() |
Das dritte Teil wird mit der späteren Außenseite nach oben auf einer Hilfsunterlage fixiert. Nach einstreichen mit Kontaktkleber die übliche Trockenzeit abwarten und das dritte Stück auf die bereits vorbereiteten Teile kleben und ebenfalls mit dem Falzbein gut anreiben.. |
Die Vorrichtung kann für beide Arten des Zuschnittes verwendet werden. In jedem Falle setzt der Gebrauch der Vorrichtung ein vorbereitetes, geschlitztes Werkstück voraus. Die Vorrichtung muß zunächst auf die passende Breite eingestellt werden. Diese Breite ist die des Schlitzes im Werkstück, die wiederum von der Breite des Läufers im Reißverschluß abhängt. Allgemein gilt: der Schlitz sollte ca. 2mm breiter sein als der Läufer.
Das geschlitzte Werkstück wird jetzt mit der Außenseite nach unten kantengenau auf der Vorrichtung fixiert. Wenn es möglich ist, sollte das breite Ende der Vorrichtung für das verbundene Ende des Reißverschlusses verwendet werden. An engen Stellen läßt nur sich das schmal zulaufende Ende verwenden, dann aber muß sehr sorgfältig gearbeitet werden.
Zwischenstand: Das Werkstück ist fixiert, die spätere Innenseite zeigt nach oben. Der Kleber wird auf das Gummimaterial aufgetragen und nach einer kurzen Wartezeit auch auf beide Stoffstreifen des Reißverschlusses. Die Enden der verbundenen Seite des Reißverschlusses werden vollständig mit Kleber bestrichen. Sobald der Kleber fingertrocken ist, wird der umgedrehte Reißverschluß von verbundenen Ende beginnend paßgenau in der Mitte des Schlitzes aufgelegt. Auch hier sollten keine Wellenlinien hineingeraten. Die Gefahr von Falten und Dehnungen im Gummimaterial sind durch die Vorrichtung praktisch ausgeschlossen. Anschließend wird wie gewohnt mit dem Falzbein kräftig angerieben. Zur zusätzlichen Sicherheit des Werkstückes kann das Außreißen am verbundene Ende durch das Aufkleben eines kleines Gummistofffleckens vermindert werden. Die Arbeitsweise ist dieselbe wie beim Aufsetzen eines Reparaturflickens.
Falls der Reißverschluß hinterklebt werden soll, sollte das Werkstück auf der Vorrichtung verbleiben. Wenn nicht, dann ist die Arbeit beendet, das gesamte Werkstück wird nach dem Trocknen vorsichtig von der Vorrichtung gezogen und von Klebebandresten befreit.
Nicht jeder spürt die Zähne des Reißverschlusses gerne auf der Haut, insbesondere wenn beim Betätigen Haare eingeklemmt und ausgerissen werden. Besser ist es, den Reißverschluß zu hinterkleben. Hier gibt es zwei Varianten.
Wer auf der Außenseite den Reißverschluß nicht sehen will, wird gerne eine Leiste aufsetzen, um die manchmal häßliche Optik zu kaschieren. Darüberhinaus kann eine solche Leiste auch mit (Laschen und) Druckknöpfen kombiniert werden, was sich als gestalterisches Element für das Kleidungsstück einsetzen läßt.
Der Sinn dieses Hinterklebens ist, die Festigkeit des Reißverschlusses im Kleidungsstück zu verbessern. Die Hinterklebung erfolgt auf der Innenseite des Kleidungsstückes. Dazu wird ein ca. 2,5cm breiten Streifen aus dem geeigneten Gummi- oder Latexstoff benötigt. Der Streifen wird passend zur Stoffkante des Reißverschlusses aufgelegt (Breite des Läufers beachten!). Jetzt den Streifen mit einem breitem Klebeband längs auf dem Werkstück fixieren, sodaß er sich wie an einem Scharnier abklappen läßt. Das Verfahren ist grundsätzlich dasselbe wie beim Kleben einer langen geraden Naht. Nun den Streifen abklappen und ein Papier zum Schutz des Werkstückes unterlegen. Jetzt werden der gesamte Streifen, der sichtbare Teil des Gummistoffes und die Stoffkante des Reißverschlusses mit Kontaktkleber eingestrichen. Trockenzeit abwarten, Gummistreifen vorsichtig umklappen und mit dem Falzbein anreiben.
Diese Art des Hinterklebens verfolgt einen doppelten Zweck. Zum einen soll die Festigkeit der Klebung einer der Längsseiten verbessert werden, zum anderen verdeckt der Stoffstreifen die Zähne des Reißverschlusses. Auch diese Hinterklebung erfolgt auf der Innenseite des Kleidungsstückes. Die Vorgehensweise ist dieselbe wie beim Hinterkleben einer schmalen Kante. Der verwendete Streifen muß jetzt aber die doppelte Breite desjenigen Streifens haben, wie der für die schmale Kante verwendete. Zusätzlich muß noch die Breite des Schlitzes im Kleidungsstück hinzugenommen werden. Der Streifen wird passend aufgelegt und wieder mit einem breiten Klebestreifen längs fixiert. Nach dem Abklappen wird die Klebekante mit einem Klebaband längs abgegrenzt. Am geschlossenen Ende des Reißverschlusses muß um die Ecke" geklebt werden, damit beide offenen Stoffenden bedeckt sind.
Die eigentliche Klebung unterscheidet sich sonst nicht vom Hinterkleben mit einem schmalen Streifen.
Das Aufsetzen einer Leiste ist dieselbe Arbeit wie beim Hinterkleben mit einem breiten Streifen. Es gibt zwei Besonderheiten zu beachten:
Dies entspricht der traditionell üblichen Anordnung der Stoffschneiderei und den eintrainierten Gewohnheiten der Geschlechter. Falls ein Reißverschluß am Rücken des Kleidungsstückes eingesetzt wird, ist die Kleberichtung exakt umgekehrt. Dabei bleibt zu bemerken, daß große Kleidungsstücke, speziell wenn sie Rückenreißverschlüsse haben, selten ohne fremde Hilfe angezogen werden können. Wer besonders gelenkig ist und seine Rückenreißverschlüsse selber betätigt, wird merken, daß zwar das Hochziehen des Reißverschlusses möglich ist, aber durch den Wechsel der Hände eine abdeckende Leiste sehr hinderlich sein kann.