Gesundheit und Körperpflege

deutsche Fassungenglish version
Home
Information
Erste Hilfe
Selbermachen
Zeichenmappe
Werkzeug
Tricks & Tips
Material, Produkte
Design-Entwurf
Schnittmuster
Vorbereitungen
Einfache Flicken
Risse an Kanten
Überlappende Naht
Innenliegende Naht
Reißverschlüsse
Ösen, Verschlüsse
Luftblasen
Flüssiglatex, Färben
Spezialitäten
Gummipflege
Körperpflege
Wissen
Dies & Das
Letzte Änderung
19.10.2001
© RubberHans
Brief schreiben
Die Erhaltung der Gesundheit und eine gute Körperpflege sind wichtig - nicht nur, um sich die Freude an der Latexwäsche zu erhalten. Aus den Informationen im WWW, aber auch aus Diskussionsbeiträgen habe ich den Eindruck, daß dieses Thema immer noch ein wenig tabu ist. Machen wir uns bewußt: Die zweite Haut hat nicht die Eigenschaften der ersten Haut. Sie atmet nicht und hindert die erste Haut am Atmen. Umso mehr sollte auf ein paar Aspekte geachtet werden.

Gibt es Gesundheitsrisiken?

Die Antwort lautet ganz klar: Ja! Es kommt auf Dich selber an, diese Risiken zu verringern oder auszuschalten. Die nächsten Bemerkungen schreibe ich im vollen Ernst, um Dich vor Schaden zu bewahren.

  • Austrocknung der Haut, Reizung oder gar allergische Reaktionen (siehe Lexikon). Eingedenk dessen bleibe ich dabei, die Sachen normalerweise nicht länger als einen halben Tag am Stück zu tragen und dann wieder mindestens einen halben Tag zu pausieren.
  • Bei Masken und engen Vollanzügen: Atembeschwerden oder Erstickungsgefahr, speziell bei Masken. Wer so den Versuch macht, dauerhaft Gummiwäsche zu tragen, sollte zumindest nie allein  und ohne Aufsicht in diesen Sachen schlafen (das führt gelegentlich zu ganz entzückenden Todesfällen durch Ersticken im Schlaf, weil die Reflexe beim schleichenden Verlust der Luftzufuhr manchmal nicht rechtzeitig eingreifen - kein Witz). Die Atembeschwerden in Vollanzügen entstehen dadurch, daß Brustkorb und Bauch an der Ausdehnung durch's Atmen gehindert werden. Die Folge ist eine verminderte Füllung der Lungen mit frischer Luft. Wenn Deine Kleidung so eng ist, daß sie die Atmung einschränkt, solltest Du über eine robuste Gesundheit verfügen und den Verstand haben, die Kleidung rechtzeitig auszuziehen. Lebende Fetishfreunde sind mir lieber als tote Helden.
  • Enge Kleidung bewirkt, daß allgemein das Blut aus den Gliedmaßen in den Rumpf gedrängt wird. Deshalb werden spezielle Gummistrümpfe zur Behandlung von Krampfadern eingesetzt. Bei zu enger Kleidung und dem Tragen bei der normalen Alltagstätigkeit, insbesondere wenn sie sitzender Natur ist, sperrt sich die Blutzufuhr zu Unterarmen und Waden. Die Folge sind Muskelkrämpfe oder das etwas harmlosere „Ameisenkrabbeln" - wenn Du solche Erlebnisse hast, nimm' sie als Warnung! In extremen Fällen können Thrombosen entstehen, achte also auf die Warnsignale.
  • Beanspruchung der Wirbelsäule oder Gelenke tritt durch zu kurze Kleidung auf. Oft anzutreffen bei getauchter Massenware, die nur zwei Größen kennt: zu groß - oder zu klein. Ein in der Weite passendes Latexbody, das aber für die Körperlänge nicht ausreichend lang ist, macht selbst kurzzeitig wenig Freude und eignet sich auch schlecht als Schlummerkleidung. Der erholsame Schlaf kommt nicht zuletzt dadurch zustande, daß sich der Körper, besonders die Wirbelsäule, entspannen kann.
  • Einatmen von Glanzspray-Nebel oder Puderstaub. Silikonöle werden im Körper nicht abgebaut (aus genau dem Grund sind Silkonbusen aus Silikon). Puderstaub ist ein lungengängiger Feinstaub - gesundheitliche Langzeitfolgen können nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn mir keine Negativ-Ergebnisse vorliegen, sollte besser Vorsicht am Platze sein.
  • In letzter Zeit häufen sich Berichte über Gummi- und Lateallergien. Wer schlagartig auf das Tragen von Gummikleidung hin Hautausschlag bekommt, oder sich unwohl fühlt, sollte einen Arzt konsultieren. Die Gefahr ist groß, daß bei einer Intensivierung der Allergie gänzlich auf den Gummigenuß verzichtet werden muß. Nähere Informationen zum Thema "Latexallergie" finden sich in meinem Lexikon des virtuellen Gummimuseums.
    Bei der Verwendung von Flüssiglatex auf der Haut sollte ebenfalls vorsichtig vorgegangen werden: zuerst eine Arbeitsprobe auf einer kleinen Hautpartie machen, bevor mit dem eigentlichen Werkstück begonnen wird!
  • Beim Kleben von Werkstücken sollten Lösungsmittel- und Kleberdämpfe nicht eingeatmet werden, da sie gesundheitsschädlich sind.

nach oben Körperpflege

Wer oft, häufig und langdauernd Gummi- oder Latexwäsche trägt, sollte verstärkt auf Körperpflege achten. Puder und Hautschweiß, der sich ansammelt, trocknet die Haut aus. Die Folge sind Schrunden, eine unangenehme, rauhe Hautoberfläche und allgemeines Unwohlfühlen. Das muß nicht sein, wenn nach dem Ausziehen der Wäsche warm geduscht oder gebadet wird (Du kannst die Wäsche unter der Dusche leicht ausziehen) und anschließend kalt. Das schließt die Hautporen und verhindert(!) Frieren nach den Abtrocknen. Bevor Du erneut Gummiwäsche anziehst, solltest Du Dich gut abtrocknen und die Haut mit einer hochwertigen, milden Körperlotion pflegen.

Bevor Du für längere Zeit Gummiwäsche anziehen willst, solltest Du ebenfalls zur Lotion geifen - Deine Haut wird es Dir danken.

nach oben Bakterien und Pilze

Ein unangenehmes Kapitel. Gummi- und Latexwäsche isolieren den Körper und es sammelt sich Hautschweiß auf der Oberfläche des Materials. Speziell bei Latex kann die Feuchtigkeit auch in den Stoff eindringen. Nach dem Tragen sollte deshalb die Kleidung nicht einfach zusammengelegt und verstaut werden! Gerade die Hautschweiß-Inseln sind der ideale Nährboden für Keime, die nicht nur einen pilzigen Überzug auf der Wäsche erzeugen können, sondern in extremen Fällen auch gesundheitsschädlich sind. Deshalb: Latex- und Gummiwäsche nach dem Tragen in regelmäßigen Abständen desinfizieren ("Hexi blau"), waschen, und luftig aufgehängt trocknen.
Abgesehen vom hygienischen Aspekt haben die Mikroorganismen auch noch andere Wirkungen: Das Material wird geschwächt und fängt an, modrig zu riechen. Wenn der Schaden mal da ist, läßt er sich kaum mehr beheben.

nach oben Baden in Gummi oder Latex

Bleibe nur kurz im Wasser, insbesondere, wenn Du Strümpfe, Hosen oder Handschuhe anhast. Zum einen leidet das Material, besonders wenn es sich um Latexwäsche handelt. Zum andern schadest Du nachhaltig Deiner Haut. Ich habe selber experimentell ausgelotet, was es bedeutet, bis zu drei Stunden in Gummiwäsche dem Wasser ausgesetzt zu sein. Ergebnis: Das Wasser kriecht ziemlich rasch in die Wäsche und bildet Feuchtigkeitsnester, die sehr schnell die Haut angreifen. An den Zehen und besonders an den Händen quillt die Haut stark auf, wird schrumpelig (ich weiß, das wird sie beim Baden immer - aber hier geht's deutlich schneller!) und reagiert auf Berührung sehr schmerzempfindlich. Deshalb niemals länger als unbedingt nötig mit Gummi- oder Latexkleidung in die Badewanne steigen! Und nicht vergessen: Die nasse Kleidung sollte unverzüglich zum Trocknen aufgehängt werden!

nach oben Intimrasur

Die Rasur der Geschlechtsteile, der Gesäßfalte und der Achselhöhlen hat - neben dem erotischen Rasurvergnügen - auch weitergehende Vorzüge. Zum einen ist das Gummigefühl erheblich gesteigert, da die Gummiwäsche unmittelbar auf der Haut getragen wird. Zum anderen erspart die Rasur das schmerzhafte Ausreißen von Körperhaaren, wenn Latex- oder Gummikleidung ausgezogen wird und sich - samt Haaren - einrollt.
Rasiere nicht mt dem Elektrorasierer, da unregelmäßig lang gewachsene Haare leicht ausgerissen werden; Naßrasur mit einem Doppelklingenrasierer ist allemal gründlicher und hautfreundlicher. Beim erstmaligen oder seltenen Rasieren des Intimbereiches können sich Hautreizungen und Entzündungen der Haarwurzeln einstellen. Dagegen hilft - neben täglichem regelmäßigen Rasieren - der Gebrauch eines sanften Rasierschaumes (z.B. "Palmolive"), eines milden After Shave (z.B "Nivea") und die häufige Verwendung einer sehr milden, pflegenden Hautcreme, wie z.B. "Kamill Handcreme".