Syndikalismus im "Ländle"

 

Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD)

in Württemberg 1918 bis 1933

 

von Helge Döhring

ISBN 3-936049-59-9

Veröffentlichung im April 2006


 

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Syndikalismus im Ländle

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Syndicalism and Anarcho-Syndicalism in Germany. An Introduction.

 

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09.12.2007

Rezensionen

zu geschichtlichen und politischen Veröffentlichungen

 

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Bernd Drücke, Luz Kerkeling, Martin Baxmeyer (Hrsg.):

Abel Paz und die Spanische Revolution. Interviews und Vorträge, Verlag Edition AV, 11.00 €, 120 S., ISBN: 3-936049-33-5, (Direkte Aktion, Nr. 170, Juli/August 2005)

Die acht Kapitel des 120 Seiten starken Buches gliedern sich auf in vier Interviews, die Abel Paz in den letzten Jahren den Zeitschriften le monde libertaire, Graswurzelrevolution, Terz und dem „Unabhängigen Radio Bochum“ gegeben hatte. Den Anfang machen das Vorwort der Herausgeber, eine kompetente Einleitung zum Thema Spanische Revolution und der nötigen Übersicht halber eine Zeittafel zu den wichtigsten Ereignissen dieses Zeitabschnittes.

Den Schluß bildet ein aufschlußreicher Vortrag von Abel Paz, gehalten in Münster im Jahre 2004, bevor wir im Anhang an weiterführende Literatur verwiesen werden.

Wer neu in das Thema einsteigt, wird sich schnell zurechtfinden und leicht durch die Kapitel kommen, was auch der guten Übersetzung durch Ingo Saalfeld zu verdanken ist. Dass Abel Paz kein herkömmlicher, weltabgewandter Historiker ist, macht er allerorten deutlich. In seinen Beiträgen spiegelt sich sein ganzes Leben wider, welches er, der 1921 gebürtige, dem Kampf gegen die Klassenherrschaft widmete. Er ist Zeitzeuge der Spanischen Revolution von 1936 bis 1939, an der er als 15- jähriger teilnahm. Wegen seiner Untergrundtätigkeit gegen den Francofaschismus verbrachte er viele Jahre im Gefängnis.

Revolution und Kollektivierung

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Buches liegen in der Beschreibung des Kollektivierungsprozesses während der Revolution. Die Kapitalisten und Pfaffen wurden entmachtet, und die Gesellschaft regierte sich komplett selber, in Stadt und Land. Der Staat wurde abgeschafft. Aber wie funktionierte diese Arbeiterselbstverwaltung? Wie wurde kollektiviert? War Geld vonnöten? Welche Faktoren erschwerten die Revolution?

Wir erhalten hier differenzierte Auskünfte darüber und das Fazit, dass die Revolution nicht gescheitert, sondern lediglich militärisch besiegt worden ist. Paz führt uns die praktischen Grundzüge der Revolution vor Augen: „Denn je stärker das Selbstwertgefühl des Volkes ist, desto schwächer wird die Macht des Staates. (...) Egal, ob man den Nachbarn mag oder nicht. Man eilt zur Hilfe. (...) So ist es auch in der Revolution. Leute, die sich vorher nicht kannten oder sich nicht mochten, kämpfen mit einem Mal gemeinsam für eine Sache. Und diese Solidarität ist das wichtige an einer Revolution.“ Diese Feststellung ist weder Ergebnis einer „empirischen Untersuchung“ noch eine akademische Fußnotenleistung, diese Worte sind direkt aus dem Leben gegriffen und lassen sich in kleinerem Rahmen bei so unterschiedlichen Ereignissen, von Studentenstreiks bis hin zur Selbsthilfe bei Hochwasser wiederfinden.

Kenner der Ereignisse von 1936 bis 1939 werden beim vorliegenden Buch allerdings weniger fündig, was die Erweiterung ihres Erkenntnishorizontes angeht. Hier dürfen wir uns auf die ins Deutsche übersetzte Autobiographie von Abel Paz freuen, welche in vier Teilen jedes Jahr ab 2008 beim Verlag Edition AV erscheinen wird.

Helge Döhring