Zwischen Radom und Krakau drängte die 10. deutsche Armee (Gen. Walther von Reichenau) die polnische Armee "Prusy" bis an die Weichsel zurück, worauf diese unter ihrem Oberbefehlshaber, Gen. Stefan D±b-Biernacki, kapitulierte. Dadurch entstand in der polnischen Front ein Loch, und schon am 17. September rückte das XIX. Panzerkorps bis zum Bug vor.
Schon in der Nacht vom 6. auf den 7. September hatte Rydz-¦migły sein Hauptquartier nach Brest-Litowsk verlegt; am 17. September flüchteten die polnische Regierung und das Militäroberkommando nach Rumänien, wurden dort -auf Verlangen der Nazis- interniert und konnten ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben. [1] So wurde das polnische Volk von seiner Regierung im Stich gelassen. Viele Armeeeinheiten flüchteten später nach Rumänien oder Ungarn.
Die noch kämpfenden polnischen Truppen besaßen weder Reserven noch Kontakt zu den Vorgesetzten, und die meisten Soldaten waren gefallen oder verwundet. Der Plan von Rydz-¦migły, Südostpolen durch Truppenkonzentrationen zu verteidigen, wurde durch den sowjetischen Einfall [2] vereitelt. Nachdem die Armee "Lublin" am 20. September kapituliert hatte, existierten jenseits des Bug nur noch wenige zersprengte polnische Verbände; die Front in Süd- und Mittelpolen war endgültig zusammengebrochen.
1) vgl. Abschnitt 7.1.2 [¶]
2) siehe Abschnitt 3.4.2 [¶]
© 1997-2002 by Jacek Rużyczka. Alle Rechte vorbehalten.