Abschnitt 8.3.1

Bevölkerungsverluste

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Der Zweite Weltkrieg war in jeder Hinsicht der verlustreichste Krieg, an dem Polen jemals teilgenommen hat: Insgesamt 6.028.000 Polen mussten in diesem Krieg ihr Leben lassen. Damit liegt Polen in den Bevölkerungsverlusten an vierter Stelle (hinter der UdSSR, China und dem Dritten Reich). Davon starben fast 60% in KZ-Lagern, bei Hnirichtungen und Razzien. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung hatte Polen 22% der Vorkriegsbevölkerung verloren und liegt damit weltweit an erster Stelle! [1]

Im Zweiten Weltkrieg starben extrem viele Zivilisten: So kamen in Polen 55mal mehr Zivilisten als (polnische) Soldaten um. [2] Dies ist besonders auf die Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nazis zurück zu führen. Von den 3,3 Millionen Juden überlebten nur einige zehntausend den Holocaust. Doch auch die Sowjets betrieben einen grausamen Völkermord: Über 10.000 polnische Soldaten wurden vom NKWD ermordet, [3] und die Zahl der Zivilisten, die in GULag-Lagern oder bei Mordaktionen umkamen, ist heute nicht mehr exakt zu ermitteln. Nicht zu vergessen ist auch die Zahl der Volksdeutschen, die in Folge der sowjetischen Offensive und der darauf folgenden Vertreibungen umgekommen sind: etwa 300.000. [4]

Diese enormen Verluste führten in den ersten Jahren nach dem Krieg zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten: Es mangelte an Arbeitskräften, die für den Wiederaufbau dringend benötigt wurden, und die größten Geldgeber, die Juden, waren dezimiert. Es dauerte über zehn Jahre, bis sich das polnische Volk von den Verlusten erholte.


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1) vgl. Siergiejczyk, Historia 4, S. 235-236. [¶]

2) vgl. Putzger, Historischer Weltatlas, Karte 113/III. [¶]

3) vgl. Abschnitt 4.3.2 [¶]

4) vgl. Abschnitt 8.1.2 [¶]


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