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Kolumbien, Türkei,
Südkorea, Österreich
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Euskadi:
Das Ende einer Feuerpause
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Euskadi:
Kriminali-
sierung linker Presse
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Gedenken an gefallene GenossInnen in Euskadi

"kale borroka" - Straßenkampf
Weitere Infos:
www.basque-red.net
Taktische
Alternative KAS

baskische Polizei - hier vor einem Plakat, das umgekommenen GenossInnen
gedenkt
Symbol der ETA auf einem Transparent
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Am 28. November 1999 erklärte die Eta ihren einseitig
verkündeten Waffenstillstand nach 15 Monaten für beendet und
begann im Dezember 1999 den bewaffneten Kampf wieder aufzunehmen. Seitdem
wurden mehrere Angriffe durchgeführt, bei denen insgesamt 25 Menschen
starben. Im Folgenden dokumentieren wir einen Beitrag, der die Hintergründe
des Waffenstillstands, die politische Lage und die Gründe des Scheiterns
der Verhandlungen genauer bestimmt.
Euskadi:
Das Ende einer Feuerpause
Von Txomin
Goikoetxea
Bilbao - Angesichts des irischen Modells
von Friedensverhandlungen wurde auch der Ruf diverser politischer und
sozialer Organisa-tionen in Euskadi vor dem Waffenstillstand im September
1998 immer lauter, dass die Eta dem irischen Weg folgen sollte. Zuvor
hatte es schon, wie Mitte der achtziger Jahre in Algerien, Ge-heimkontakte
mit der spanischen Regierung gegeben. Die meisten baskischen Parteien
ebenso wie die spanische Izquierda Unida versprachen, bei Friedensverhandlungen
eine aktive Vermittlerrolle zwischen der Eta und der spanischen Regierung
einzunehmen. Die Vermittler gründeten einen Runden Tisch, an dem
alle fortschrittlichen baskischen Kräfte, fast alle baskischen Gewerkschaften,
baskischen Parteien und sozialen Organisationen, sich in dem Abkommen
von Lizarra (Septem-ber 1998) auf einen Minimalkon-sens einigten, der
eine politische Stabilität für die eventuellen Friedensverhandlungen
gewähren sollte.
Die beiden großen spanischen Volksparteien PP und PSOE weigerten
sich aber, das Abkommen als Bedingung für endgültige Friedensverhandlungen
anzuerkennen; wobei die PSOE anfangs dem Abkommen immerhin positive Aspekte
zubilligte. Trotzdem kam die Eta dem Runden Tisch entgegen und erklärte
daraufhin einseitig den damaligen Waffenstillstand. Schon nach wenigen
Monaten wurde klar, dass die spanische Regierung die bis dahin geheim
geführten Gesprächskontakte mit den Eta-VertreterInnen für
sich auszunutzen versuchte und dabei eine Hinhaltetaktik verfolgte, um
die Logistik der Eta auszuspionieren.
Als Antwort darauf verschärften die politischen Organisationen,
insbesondere die baskische Jugendbewegung, ihren politischen Kampf auf
der Straße ("kale borroka"), der auch Sabotageaktionen mit einschloss.
Die Vielfalt der Aktionen auf der Straße, aber auch ihr sozialer
Klassencharakter, wie beispielsweise die zahlreichen Angriffe auf Zeitarbeitsfirmen,
Immobilienbüros, Banken und so weiter, machten deutlich, dass die
baskische Jugendbewegung ihre eigenen Akzente setzte und somit auch eine
politische Kultur etablierte, mit der sie der baskischen Gesellschaft
vor Augen führte, dass sie selbst bei einem Friedensabkommen zwischen
der Eta und der spanischen Regierung nicht daran denke, ohne grundlegende
soziale Veränderungen den Kampf auf der Straße aufzugeben.
Hausbesetzungen, freie Radios, Kampf um Autonome Zentren, Demonstrationen
und Kampferfahrungen im Ausland, aber eben auch die zunehmende soziale
Verschärfung mit, wie in ganz Europa, immer weiteren ungeschützten
und untertariflichen Arbeits- und Ausbeutungsverhältnissen
haben die baskische Jugend radikalisiert. Die Selbstorganisierung der klandestin
organisierten Gruppen wurde von der spanischen Justiz und Teilen der baskischen
Bourgeoisie in der Art medienwirksam kriminalisiert, dass die autonom agierenden
Gruppen mit der Konstruktion, sie seien der "verlängerte Arm der Eta"
("grupos Y de Eta"), nach dem Antiterrorgesetz verurteilt werden konnten.
Das hieß für viele Jugendliche erst mal, dass sie unter
anderem drei bis zehn Tage in Polizeihaft festgehalten werden, ohne Benachrichtigung
von AnwältInnen und Angehörigen. Oftmals wurden sie gar nach
Straßen- und Solidaritätsaktionen für die politischen
Gefangenen gleich nach Madrid zum Obersten Gerichtshof überstellt.
Diese Kriminalisierung erfuhren in den letzten drei Jahren Hunderte von
baskischen Jugendlichen, über 150 von ihnen wurden teils mit hohen
Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt. Durch diese
Konstruktion hatte der Oberste Gerichtshof die Möglichkeit, viele
auch wegen einfacher Vergehen wie zum Beispiel Sprühereien, Steinwürfe
und Werfen von Mollies als angebliche Eta-UnterstützerInnen zu verurteilen.
Bislang ging diese Abschreckungsstrategie der Herrschenden nicht
auf, im Gegenteil, sie führte zu einem enormen Solidarisierungseffekt,
und viele der verurteilten Jugendlichen kamen nach Jahren der Haft politisch
gestärkt heraus und werden auf den im Sommer öffentlich stattfindenden
Fiestas gefeiert. Da bei vielen Verhaftungen in Koordination mit der Guardia
Civil auch die baskische Antiterroreinheit (Beltxas) mit von der Partie
ist (sie wurde ausgebildet von der GSG 9), ist die baskische Polizei Erzainzta
inzwischen auch zu einem ständigen Angriffsziel vieler Jugendlicher
geworden. Oft treten diese Anti-Riot-Einheiten, die inzwischen auf über
400 Personen aufgestockt wurden, vermummt auf und stehen der verhassten
spanischen Policia Nacional in nichts nach.
Die Gründung dieser autonomen baskischen Polizei vor 15 Jahren,
die die Policia Nacional bei gleichzeitigem Abzug der paramilitärischen
Guardia-Civil-Einheiten ersetzte, galt vielen Basken in der damaligen
Zeit als "demokratische Alternative", so dass selbst Teile der fortschrittlichen
Nationalen Baskischen Befreiungsbewegung (MLNV) erst spät die
eigentliche Funktion der Erzainzta zu durchschauen begannen. Mitglieder
von Herri Batasuna (HB), die in dieser Polizei Dienst taten, wurden schnell
unter fadenscheinigen Begründungen entfernt. Die sich zuerst demokratisch
gebende Erzainzta wurde nach drei Jahren Ein-satz als Verkehrspolizei schnell
zu einer repressiven Sicherheitspolizei fortentwickelt, die heute aktiv
gegen die Jugend wie auch gegen die Eta selbst eingesetzt wird.
So ist es seit geraumer Zeit nicht weiter verwunderlich, dass
die baskische Unabhängigkeitsbewegung auch mit den Erfahrungen
der kämpfenden Jugend ihren Horizont der nationalen Unabhängigkeit
erweitert hat und die Tendenz in Richtung sozialistische Alternative
als perspektivischen Teil der baskischen Unabhängig-keit sieht.
Für den Großteil der baskisch-relevanten politischen
und sozialen Organisationen ist längst klar, dass es mehr zu gewinnen
gibt als nur die Unabhängigkeit von Spanien. Genauso verhält
sich ein nicht unerheblicher Teil der Unabhängigkeitsbewegung, die
die Verkrustungen der baskischen Bourgeoi-sie offen bekämpft und damit
den rein baskischen "Konsens" infrage stellt. Diese Herausforderung an die
bourgeoisen baskischen Parteien (PNV, EA), die selbst vor dem Waffenstillstand
vor einer tiefen Spaltung der baskischen Gesellschaft warnten, hat dazu geführt,
dass sich die Basis dieser Parteien von der Kollaboration mit der franqistischen
Regierungspar-tei PP und der sozialdemokratischen PSOE mehr oder weniger
losgelöst hat. Die beiden baskischen Parteien, die das Abkommen von
Lizara mitunterzeichnet haben, mussten erkennen, dass ihre Vermittlerrolle
vom spanischen Staat nicht ernst genommen wurde. Als nach circa zwölfmonatigem
Waffenstillstand sogar die politischen Kontaktpersonen der Eta, die die Verhandlungen
führten, in Zusammenarbeit mit der französischen Geheimpolizei
verhaftet wurden, war die Glaubwürdigkeit dieser Parteien als Vermittler
dahin. Somit war es logisch, dass die Beendigung des Waffenstillstandes nur
noch eine Formsache sein konnte.
Der spanische Staat und sein Geheimdienst war aber in dieser Zeit
nicht untätig. In einem groß angelegten Aufstandsbekämpfungsprogramm
hat er es geschafft, mit Millionenbeträgen Personen in Schlüsselpositionen
der Medienlandschaft zu bestechen. Diese taten dann auch den Dienst ihrer
Auftraggeber, indem sie schon vor der offiziellen Erklärung zur
Beendigung des Waffenstillstandes der Eta Unwahrheiten, angebliches Insiderwissen
sowie angebliche Attentatspläne in den Medien lancierten. Des Weiteren
wurde von diversen Kommentatoren einiger staatsloyaler Presseorgane immer
wieder faktisch ein Presseverbot beziehungsweise die Verhaftung linksprogressiver
baskischer JournalistInnen gefordert. Schon 1994 hatte eine vergleichbare
Hetzte zum Verbot baskischer Radios und zum Verbot der auflagenstärksten
baskische Tageszei-tung "Egin" geführt. Auch führte dies zur
Verhaftung des Heraus-gebers und Chefredakteurs Pepe Rei und zur Arbeitslosigkeit
von knapp 200 MitarbeiterInnen, denen selbst das staatliche Arbeitslosen-geld
verweigert wurde. Darauf folgend, wurde die gesamte Parteiführung
von Herri Batasuna wegen eines Wahlvideos inhaftiert und zu langjährigen
Haftstrafen verurteilt. Die Brandmarkung und Verurtei-lung des spanischen
Staates vor dem Europäischen Gerichtshof führte dann später
zur vorzeitigen Freilassung, aber nicht zur Rehabilitierung der HB-Parteiführung,
die nahezu von allen baskischen Organisationen gefordert wurde.
Die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes von Eta dürfte
also kein leichtes Unterfangen angesichts des neu auferlegten Aufstandsbekämpfungsprogrammes
durch den spanischen Staat in Euskadi gewesen sein. Mit der Liquidierung
des Chefs des baskischen Unternehmerverbandes, der zuvor mit Rundschreiben
die dem Verband angehöhrenden Unter-nehmen aufgefordert hatte, die
von der Eta verlangte Revolutions-steuer zu boykottieren, wurde von der
Organisation nach Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes auch die antikapitalistische
Orientierung forciert, um damit den Forderungen der Jugendbewegung und
sozialer Organisationen mehr Gewicht und Dynamik zu verleihen. Die Rückeroberung
von politischer Hegemonie im öffentlichen Raum Euskadis hat den Forderungen
der Eta und ihrer UnterstützerInnen nach einem Jahr des Kampfes
neues Gewicht gegeben.
Trotz europaweit koordinierter Bekämpfung und Repression
des baskischen Kampfes für Unab-hängigkeit und Sozialismus
haben die politischen und sozialen Organisationen, mit der Eta an der
Spitze, durch ihre Erneuerung und Aufnahme der Forderungen verschiedener
Teilbereichskämpfe es erreicht, die Bedingungen zu schaffen, um
sich in der Bevölke-rung wieder zu verankern. Der Widerstand in
Euskadi kann somit international ein Beispiel sein, den Angriffen des
Kapitals und ihrer Globalisierungsstrategie zur Verdummung und Verelendung
der Massen eine revolutionäre Strategie unter heutigen Bedingungen
entgegenzusetzen.
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Der Herausgeber der Zeitschrift "Ardi beltza" Pepe Rei wurde am
29. Januar 2001 verhaftet
Anschrift
Ardi Beltza:
Olibet,
4-solairuartea ezk.
22 Posta Kutxa
20100 Orereta
E-Mail:
ardiak@teleline.es
Dort kann ebenfalls das Video "Periodistas - El Negocio de mentir"
bestellt werden.

Freiheit
für alle politischen Gefangenen!!!
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Kriminalisierung unabhängiger Presse in Euskadi
Von Txabi Barrieta
Donosti - Nachdem der Richter Baltasar Garzón am 15. Juli
1998 die baskische Zeitung "Egin" und das gleichnamige freie Radio verbot,
kam es in Euskadi zu großen Mobilisierungen sowohl für
den Erhalt der Pressefreiheit als auch für die Freiheit der damals
verhafteten MitarbeiterInnen und RedakteurInnen von "Egin". Mit akrobatischen
Konstruktionen wurde der Verlag Orain S.A. beschuldigt, ein "Finanzapparat"
der ETA zu sein. So sollte die unabhängige Presse Euskadis kriminalisiert
und unterdrückt werden. Doch schnell entstanden neue Projekte, vor
allem auf Grund der großen Verankerung in der baskischen Bevölkerung.
Neben der linken baskischen Tageszeitung "Gara" entstand das linke politische
Monatsmagazin "Ardi Beltza" im gleichnamigen Verlag, in dem fundierte
Recherchen und Analysen der politischen Ereignisse in Euskadi und international
publiziert werden.
Ende Januar 2001 kam es zu einem erneuten Versuch, die unabhängige
baskische Presse zu kriminalisieren. Wieder ist es Richter Garzón
und wieder dieselbe Konstruktion: eine angebliche Zusammenarbeit mit
der ETA. So wurde der Herausgeber des Magazins "Ardi Beltza", Pepe Rei,
am 29. Januar auf unbestimmte Zeit ins Gefängnis gesteckt. Einige
JournalistInnen spanischer Zei-tungen, deren schmutzige Praktiken im Ardi-Beltza-Video
("Periodistas - El negocio de mentir" - "Journalisten - Das Geschäft
der Lüge") analysiert wurden, stellten Anzeige gegen Pepe Rei. In
zahlreichen spanischen Zeitungen wurde schon im Vorfeld gegen "Ardi Beltza"
und seinen Herausgeber gehetzt, es wurde behauptet, die Recherchen in
"Ardi Beltza" und in dem vom Ardi-Beltza-Verlag publizierten Video würden
als Zielbestimmung von der ETA benutzt. Diese Argumen-tation scheint jedoch
mehr die Verfassung der spanischen Presse wiederzugeben, werden doch in
Teilen dieser Presse immer wieder offen durch den Geheimdienst lancierte
Meldungen platziert, die Kriminaliserung der baskischen Freiheitsbewegung
wie der linken baskischen Presse sowie Massen-verhaftungen innerhalb der
linken und baskischen Bewegung mit vorbereitet. Werden aber die Machenschaften
so mancher JournalistInnen der spanischen Boulevard-presse mit kritischen
Artikeln und Recherchen - zum Beispiel über die Verbrechen der spanischen
Todesschwadron (GAL) oder über die Geheimdienstnähe der Presse
- von der linken Presse Euskadis dokumentiert, wird ihr immer wieder unterstellt,
mit der ETA "zusammenzuarbeiten".
Zahlreiche Organisationen in Euskadi, aber auch international
solidarisieren sich nun mit dem Herausgeber Pepe Rei und fordern dessen
Freilass-ung sowie das sofortige Ende der Kriminalisierung der linken
und kritischen baskischen Presse. Schon jetzt zeigt sich auf Grund der
massenhaften Mobilisierung für Presse- und Meinungsfreiheit in Euskadi,
wie damals bei der "Egin", dass ein großer Teil der baskischen Bevölkerung
die Krimina-lisierung nicht hinnehmen will.
Pepe Rei, der sich in Artikeln und Büchern nicht nur mit
der baskischen Situation auseinander gesetzt hat, sondern sich immer
wieder auch zum Beispiel mit den Angehörigen der Verschwundenen
in Argentinien und Chile solidarisierte, erhält so ebenfalls Unterstützung
der Madres de la Plaza de Mayo. In einem Artikel der Zeitung "Gara" wurde
die Parallele hergestellt zwischen den in Argen-tinien und Chile “Verschwundenen”
und nicht selten in "Konzentra-tionslager" ("Gara") gesteckten und erschossenen
Journalis-tInnen, und der in Spanien mittels Repression - Medienhetze
und Knast - mundtot gemachten baskischen unabhängigen Presse
und deren MitarbeiterInnen und SchriftstellerInnen. Der Hintergrund für
diese Parallele liegt hierbei in der Person des Ermittlungsrichters Garzón
selbst. Seit Jahren versucht sich der Richter in der Weltöffentlichkeit
medienwirksam gerne als “Menschenrechtler” darzustellen, der
vergangenes Unrecht dadurch sühnen wolle, indem er zum Beispiel die
Verurteilung Pinochets anstrebte oder, wie kürzlich in Argentinien, die
Verurteilung der Verantwortlichen eines vom damaligen Militärregime
durchgeführten so genannten Todesmarsches forderte.
In einer Erklärung vor dem Gericht verteidigte Pepe Rei das
Recht auf Information- und Meinungsfreiheit. Er forderte, die schmutzige
Kam-pagne des spanischen Staates und seiner Handlanger gegen die Pressefreiheit
im Baskenland unverzüglich zu beenden, und rief alle fortschrittlichen
Kräfte auf, sich mit der baskischen unabhängigen Presse zu solidarisieren.
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Nachfolgend veröffentlichen
wir die Taktische Alternative KAS, die der Baskischen Nationalen Befreiungsbewegung
als Plattform für all ihre Aktivitäten dient und die die Grundlage
für mögliche Verhandlungen mit dem spanischen Staat darstellen
soll. Sie wurde Anfang der achtziger Jahre beschlossen.
Taktische Alternative von KAS
1. Umfassende Amnestie: Amnestie
für baskische politische Gefangene und Flüchtlinge
2. Völlige demokratische Freiheiten:
- Demokratische Kontrolle und Verwaltung
der freien
Rechte des Ausdrucks, der Vereinigung, der
Versammlung und des Streiks
- Anerkennung aller demokratischen
baskischen
politischen Parteien
- Sofortige Aufhebung aller antidemokratischen
Kräfte
wie sie durch die militärischen und zivilen
Gouverneure und durch die Person des
Supergouverneurs repräsentiert werden
- Anerkennung des Rechtes auf nationale
Souveränität
des baskischen Volkes
3. Nationales Autonomiestatut:
- Anerkennung des demokratischen
Rechtes auf
Selbstbestimmung
- Anerkennung der territorialen
Integrität von
Süd-Euskadi und seines Rechtes zur Bestimmung
seiner Beziehungen mit Nord-Euskadi
- Reale Selbstregierung gestützt
auf vollständige Macht
- Amtssprache des Baskischen
- Im Rahmen einer Politik der Zweisprachigkeit
Unterstützung, Anerkennung, progressive Finanzierung der Einheiten,
die sich dem Studium und der Entwicklung des Baskischen und der baskischen
Kultur widmen
4. Stufenweiser und endgültiger
Rückzug der Repressivkräfte (Nationalpolizei, Guardia Civil,
Höherer Polizeilicher Dienstkörper) aus dem Baskenland und
Ersetzung dieser Kräfte durch andere, die unter der Konrtolle der
Autonomen Regierung von Euskadi und im Dienst für das
Arbeitende Baskische Volk stehen.
5. Verbesserung der Lebensbedingungen
der Arbeiter und der Volksklassen:
- Schutz des Arbeitsplatzes
- Antimonopolistische ökonomische
Maßnahmen und Verstaatlichungspolitik von sozialen und wirtschaftlichen
Grundsektoren
- Verbesserung der Löhne und
der Arbeitsbedingungen, mit
der Überwindung aller Diskriminierung auf Grund von Geschlecht
und Alter
- Unabhängige soziale Sicherheit,
verwaltet von den Arbeitern
- Gleicher und kostenloser Zugang
zu allen Bildungsniveaus
- Volkskontrolle der Verwaltung
der Kommunen und der Umwelt
- Progressives und direktes Steuersystem
- Rente mit integriertem und automatisch
an die Steigerung der Lebenskosten an gepasstem Lohn
- Schutz der legitimen Interessen
der Bauern, Fischer, Kleinunternehmer und anderer Volksschichten
- Schutz der Lebensbedingungen
der von der kapitalistischen Gesellschaft marginalisierten Sektoren
- Gesetzgebungsreform, die die
Gleichheit von Rechten und Pflichten des arbeiten den Mannes und der
arbeitenden Frau beinhaltet
- Rationale Familienplanung, die
die Anerkennung der Frau mit beinhaltet, über ihren eigenen Körper
frei zu bestimmen, und ebenso die Legalisierung des Abbruchs der nicht
gewollten Schwangerschaft
- Verbesserungen für die Jugend
hinsichtlich Muße und Freizeit mit Jugendlokalen, Sportplätzen
etc. und Vernichtung der Jugendarbeitslosigkeit
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-- weiteres --
Türkei:
Türkische Armee dringt
in Irak ein
Hungerstreik geht
weiter
Südkorea:
Arbeitskämpfe gegen
geplante Entlassungen (DAEWOO)
Österreich:
Opernball, Ausschreitungen
im Dreivierteltakt
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Kurzartikel zu Kolumbien, Türkei, Südkorea, Österreich
mehr Meldungen under
"Kurzmeldungen" im Inhaltsverzeichnis...
ELN erhält eigene Zone
Neue Friedensverhandlungen mit Farc
Bogotá - Nachdem sich der Sonder-gesandte
der Vereinten Nationen, Jan Egeland, für eine Verhand-lungslösung
des über 35 Jahre andauernden Bürgerkrieges in Kolumbien stark
gemacht hatte, scheint sich die kolumbianische Regierung nun ihrerseits
zu bewegen und bot auch der zweitgrößten Guerillabewegung des
Landes, dem Nationalen Befreiungsheer (ELN), eine autonome Zone im Norden
Kolumbiens als Basis für Verhandlungen an. Gleichzeitig verschärfte
die Regierung ihre Rhetorik gegenüber den vor allem im Norden operierenden
Todesschwadronen. Diese führten unterdessen im Nordosten des Landes
mehrere Massaker durch, bei denen mindestens 100 Men-schen ums Leben kamen.
Darüber hinaus kündigten einige venezolanische Großgrundbesitzer
im Westen Venezuelas an, ebenfalls die kolumbianische Guerilla anzugreifen.
In einer Ende Januar verbreiteten Erklärung kündigte der Sprecher
der Viehzüchter, Otto Ramírez, die Aufstellung eines eigenen
Heeres an.
Unterdessen vermelden die Revolu-tionären Streitkräfte Kolumbiens
(Farc) militärische Erfolge im Süden des Landes. So wurden nahe
der Ortschaft Hato Corozal einer Armee-Einheit bei einem Angriff schwere
Verluste zugefügt, womit die größte Guerillaorganisation
des Landes ihre militärische Schlagkraft bewies. Dies führte anscheinend
den kolumbianischen Präsidenten Andrés Pas-trana zu der Einsicht,
das Ultimatum zur Wiederaufnahme der Friedens-gespräche zu verlängern,
das zuerst am 31. Januar auslaufen sollte.
Die Farc weigerte sich monatelang, mit Pastrana Friedensgespräche
zu führen, solange dieser mit den USA und der EU Verhandlungen über
seinen so genannten Plan Colombia führt. Hierbei sollen die Armee
und Polizeieinheiten massiv aufgerüstet werden, um angeblich die Krimina-lität
im Land zu bekämpfen. Die westlichen Staaten sollen dabei die Finanzierung
von etwa zehn Milliarden Mark übernehmen. Beide Guerillabewegungen
sehen in dem Plan einzig eine militärische Lösung des Konflikts.
Nachdem die Farc einem Treffen neuen Verhandlungen zustimmte, verlängerte
Pastrana sein Ultimatum. Das Treffen zwischen Guerilla und Regierung fand
ab dem 8. Februar in der von der Farc kontrollierten Zone im Süden
des Landes statt. Die Guerilla verlangt einen Gefangenenaustausch und die
Bekämpfung der Todes-schwadronen. Mittlerweile wurde ein erster General
wegen Massaker der Todesschwadronen verurteilt. Die Farc ließ
ihrerseits mehrere Gefangene frei.
Türkische Armee dringt in Irak ein
Diyarbakir - Die Türkische Armee hat
seit der Verhängung des Aus-nahmezustands über die kurdischen
Gebiete mehr als 23 000 Kurden getötet. Dies gab das Büro des
Not-standsgouverneurs am 9. Januar in einer Erklärung bekannt. In
der Erklärung wurde nur von “Separa-tisten” gesprochen,
nicht aber von der Zivilbevölkerung. Wie hoch die Zahl der getöteten
türkischen Armeeangehörigen ist, wollte der Notstandsgouverneur
ebenfalls nicht mitteilen. Unterdessen bestätigte der türkische
Pre-mier Presse-berichte, wonach die türkische Ar-mee mit mindestens
10 000 Solda-ten in den Irak einmarschiert ist. Der Einmarsch habe schon
am 20. De-zember 2000 begonnen und dient der Unterstützung der PUK
von Tabalani in Sulemanja in ihrem Kampf gegen die PKK. Sulemanja liegt
150 Kilometer hinter der türkischen Grenze. Obwohl die PKK seit Anfang
2000 einen Waffenstillstand verkündet hat, mehren sich Berichte über
Gefechte auch innerhalb der türkischen Grenzen. So berichtete die
türkische Armee von Kämpfen in der Provinz Sirnak, die am 9.
Januar begonnen hatten, nachdem kurdische Guerilleros die Grenze zur Türkei
passierten. Des Weiteren kam es in der kurdischen Ortschaft Viransehir in
der Nähe von Urfa zu einer prokurdischen Demonstration, an deren Ende
insgesamt 28 Kinder im Alter von neun bis 16 Jahren festgenommen wurden.
TÜRKEI
Hungerstreik geht weiter
Obwohl türkische Sicherheits-kräfte letzten Monat den Auf-stand
der politischen Gefange-nen gegen die Verlegung in neue Hochsicherheitsgefäng-nisse
niederschlagen konnte, wobei mindestens 30 Gefange-ne teilweise brutal
ermordet wurden, geht der Hungerstreik der Gefangenen weiter. Wie Fami-lienangehörige
mitteilten, finden zur Unterstützung der Gefange-nen in der gesamten
Türkei jede Woche Protestaktionen gegen die Verlegungen statt. In
Istanbul wurden hierbei am 14. Januar über 40 Menschen festgenommen.
Die DHKP-C bekannte sich unterdessen zu zwei Bomben-anschlägen, bei
denen ein Polizeioffizier starb. Die Angriffe wurden mit der Niederschlagung
des Aufstandes im Dezember begründet. Seit Dezember starben acht weitere
Polizisten bei Angriffen der Stadtguerilla.
Daewoo:
Arbeitskämpfe gegen
geplante Entlassungen in Südkorea
Seoul - Der koreanische Autokon-zern Daewoo Motors plant zur Sanierung
des Konzerns die Ent-lassung von über 7000 Abhängi-gen. Dies
beträfe rund 36 Prozent der 19 000 Arbeiter. Die Betriebs-gewerkschaft
will die Entlassungen mit einem Streik verhindern, ihr Sprecher Cho Jong
Hak sagte: "Wir haben keine andere Wahl, um gegen die Kündigungen vorzugehen."
Obwohl die frühere Militär-diktatur in Südkorea mit rigiden
Arbeitsgesetzen ein überaus günstigen Klima für die Wirtschaft
geschaffen hat - Streiks sind fast im-mer illegal, Gewerkschaften au-ßerhalb
der Betriebsebene sind verboten -, ist der drittgrößte koreanische
Autohersteller mit einem Schuldenberg von 80 Milliarden Dollar pleite gegangen.
Ein Sanie-rungskonzept sieht die Kündigung von fast der Hälfte
der Arbeiter vor, um den Konzern für eine Übernahme von General
Motors und der Fiat-Gruppe fit zu machen. Am 1. Februar begann schließlich
der Ausstand im Hauptwerk des Kon-zerns in Pupyon mit der Besetzung des
Werks. Der Streik griff daraufhin, wie zuvor von der Gewerk-schaft beschlossen,auf
andere Werke über. Allerdings reagierte die von der westlichen Welt
als demokratisch bezeichnete Regierung des ehemaligen Oppositionsfüh-rers
Kim Dae Jung wie alle südkoreanischen Militärregimes zuvor: Es
wurde die Polizei geschickt, die es mit ihren martialischen Gerät-schaften
schließlich erreichte, das Werk zu stürmen und die Arbeiter rauszuwerfen.
Allerdings ließen sich die Arbeiter von dieser Stür-mung nicht
entmutigen. Seit der Räumung der Fabrik finden täglich Demonstrationen
statt, die zur Wiederbesetzung des Werks führen sollen. Regelmäßig
kommt es hierbei zu Straßenkämpfen mit der Polizei.
ÖSTERREICH
Ausschreitungen zum Dreivierteltakt
Wien - In der österreichischen Hauptstadt wollten die Reichen
und Prominenten wie jedes Jahr zum Karneval sich wieder in ihrem Pomp der
Öffentlichkeit präsentieren. Seit rund 15 Jahren versucht jedoch
die radikale Linke, diese selbstgerechte Darstellung zu stören. Anlässlich
des 50. Wiener Opernballs am 22. Februar hatten sie, gemessen an den Vorjahren,
damit wieder einmal Erfolg. Die Polizei spricht von 21 verletzten Beamten,
42 Menschen wurden vorläufig festgenommen. Ob-wohl die Polizei sämtliche
Straßen zum Opernhaus abriegelte, gelang es ihr nicht, die über
1000 Demon-stranten abzuschrecken. Nachdem die Demonstration an die polizeilichen
Absperrungen gelangt war, versuchten die Demonstranten zum Gebäude
zu gelangen. Die Polizei griff daraufhin die Demonstration an und trieb
die Menschen auseinander. Allerdings versammelten sich immer wieder Demonstrierende
in den Seitenstraßen um den Ring, so dass es zu mehrstündigen
Auseinander-setzungen mit der Polizei kam. Dabei gingen viele Schaufenster-scheiben
zu Bruch, Autos vor allem der höheren Preisklasse wurden beschädigt,
Müllcontainer brannten, und immer wieder kam es zu Versuchen, Barrikaden
zu errichten. Der stellvertretende Wiener Polizei-präsident Günther
Marek zeigte sich überrascht über das hohe Gewalt-potenzial.
Die Demonstration richtete sich wie letztes Jahr nicht nur gegen den
Opernball, sondern auch gegen die Beteiligung der Freiheitlichen Partei
Österreichs des Faschismusfreundes Jörg Haider an der östererichischen
Regierung. Im Jahr 2000 waren hierfür über 15 000 Menschen zum
Protest zusammengekommen, zumeist aus dem bürgerlichen Spek-trum.
Sogar international kam es zu einem Boykott des Opernballs bei Politik und
Kapital. Nach einem Jahr war von der bürgerlichen Entrüstung jedoch
kaum noch etwas zu sehen. Zum Schutz der diesjährigen Veran-staltung
setzte die Polizei offiziell 1100 Beamte ein. Der Opernball selbst war lediglich
von 4500 Gästen besucht. In früheren Jahren betrug die Zahl 6000.
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