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studiolo Steinbearbeitung von Quadermauerwerk: Überblick Inhalt

Die zehn Stufen der Entwicklung in der Bearbeitung von Quaderoberflächen von der Frühromanik bis zum Beginn der Renaissance.


Nach den Untersuchungen von Karl Friederich, Ulm 1932.

Stufe Bearbeitung Anmerkung Werkzeug
I Abspitzung Die Richtung der Hieblagen ist noch völlig ungeordnet Zweispitz oder Spitzeisen
I a Gemusterte Abspitzung Bewußte Anordnung der Hiebe nach meist dreieckigen Musterungen Zweispitz oder Spitzeisen
II Abarbeitung noch keine gewollte Ordnung der Hiebe Glattfläche
III Abflächung gewollte Ordnung der Hiebe Glattfläche
III a Musterung elsässisches Fischgrätmuster als Sonderform Glattfläche oder Meißel
IV Überflächung Abarbeitung, dann feinere Überarbeitung Glattfläche
V Zahnflächung grobe Bearbeitung Zahnfläche
VI Zahnpillung feine Überarbeitung schmale Zahnfläche bzw. Pille
VII Glattpillung   schmale Glattfläche bzw. Pille
VIII Scharrierung Hieblagen meist schräg ausgerichtet schmales Scharriereisen
IX Breitscharrierung Hiebe sehr grob und senkrecht breites Scharriereisen
X Wechselnde Bearbeitung gespitzt, scharriert, geschliffen  
Stufe sehr schmal schmal mittelbreit sehr breit
I X      
I a X      
II X      
III   X    
III a   X    
IV       X
V     X  
VI X      
VII X      
VIII   X    
IX     X  
X meist gestelzt

Die Entwicklung des Randschlages

Wie aus nebenstehender Tabelle ersichtlich ist, verläuft die Entwicklung des Rand- oder Saumschlages nicht linear. Vor allem Ende des 12. Jahr- hunderts kommt es zu einer auffallenden Verbreiterung des Randschlages. In der Stufe X wird der Randschlag durch tiefe und "grob" gesetzte Hiebe in seiner Oberflächengestaltung betont (gestelzte Hiebführung).


E-Mail 28.09.98 10:46