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Bildrechte

Wenn ich es richtig verstanden habe, was Juristen zu diesem Themenkomplex schreiben, dann ist es so, das es zunächst zwei Rechte gibt:

1. Recht am eigenen Bild: Dieses Recht hat das Fotomodell. Gegen den Willen des Fotomodells kann kein Bild veröffentlicht werden.

2. Urheberrecht: Das hat der Fotograf. Gegen den Willen des Fotografen kann kein Bild veröffentlicht werden.

Um aus dieser Pattsituation herauszukommen, schließen Fotomodell und Fotograf einen Modellvertrag, der regelt, was mit den Bildern geschehen darf, kann und soll. Oft wird dabei der m.E. zweifelhafte Begriff der Rechteübertragung verwendet. Wie auch immer: Es geht schlicht um die Erlaubnis, die Fotos nutzen zu dürfen.

TfP und TfCD

Es ist eigentlich ganz einfach: TfP ist die Abkürzung von time for prints und meint, dass das Fotomodell sich Zeit für den Fotografen nimmt und dieser das Fotomodell mit einer Anzahl hochwertiger Abzüge belohnt. Implizit kann angenommen werden, dass der Fotograf, der sich - hoffentlich - viel Mühe mit der Auswahl und Nachbearbeitung der Bilder gegeben hat und für hochwertige und großformatige Bilder auch mehr oder weniger Geld ausgegeben hat, Nutzungsrechte an den Fotos hat. Ebensolche Rechte sollte das Fotomodell bekommen.

Da nun das digitale Zeitalter über uns hereingebrochen ist, hat es sich als praktisch erwiesen, auf die "prints" zu verzichten. Das Fotomodell erhält stattdessen eine CD mit Bildern - also nun: TfCD. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Fotograf spart Geld für teure Abzüge. Das Fotomodell kann aus den Fotos auf der CD beliebig viele Abzüge in fast beliebiger Größe anfertigen lassen und hat die Möglichkeit, die Bilder selbst zu bearbeiten und auch in digitaler Form zu nutzen. Der Umfang der Nutzungsrechte sollte in einem Vertrag festgehalten werden.

Locations

Wir unterscheiden zwischen:

- Studioshootings, die in einem Fotostudio stattfinden.
- Indoorshootings, die innerhalb von Gebäuden stattfinden (beliebt: Hotelzimmer, besonders moderne oder alte Gebäude)
Bei diesen Shootings muss überlegt werden, wie die Location ausgeleuchtet wird.
- Oudoorshootings, die außerhalb von Gebäuden stattfinden (beliebt: Strand, Wasser, Felsen, Steinbruch, Parks, Brücken, Hafen, vor markanten Gebäuden) auch hier muss überlegt werden, wie die Location ausgeleuchtet wird.

Themen/Arbeitsbereiche

Es ist immer wieder erstaunlich gerade bei der Frage entstehen, was für Aufnahmen angefertigt bzw. veröffentlicht werden. Oft wird die Eigenschaft "seriös" verwendet, obwohl dieser Begriff sich auf Vereinbarungen und Umgang bezieht und nicht auf die Art der Aufnahmen. So kann ein Portraitshooting unseriös sein, weil sich die Beteiligten nicht korrekt verhalten, und eine Pornoproduktion kann seriös sein, weil alle vorher getroffenen Absprachen eingehalten werden. Ein weiteres Beispiel für einen nicht einheitlich und klar definierten Begriff ist "Erotik" (ich schreibe unten auf, was ich darunter verstehe).
Hier nun die mir bekannten und sinnvoll erscheinenden Definitionen:

Portrait
Ein Portrait im engeren Sinne bezeichnet eine Aufnahme des Gesichts oder solche Aufnahmen, die das Gesicht als Hauptthema haben. Bekannt ist auch das so genannte "amerikanische Portrait", wo der Bildausschnitt vom Kopf bis knapp über die Knie reicht.

Fashion/Mode
Bei diesem Arbeitsbereich geht es darum, die (besondere) Bekleidung eines Fotomodells in den Vordergrund zu stellen.

People/Ganzkörper
Diese Begriffe werden meist mit Fashion gleichgesetzt. Ich bin jedoch der Meinung, dass es hier weniger auf die Kleidung, sondern mehr auf das Fotomodell ankommt (Kleidung ist trotzdem vorhanden).

Bademode/Dessous
Hier werden Aufnahmen in entsprechender Bekleidung gemacht. Zwischen Bademode und Dessous besteht ein kleiner aber durchaus merklicher Unterschied. Es ist übrigens bei diesem Arbeitsbereich technisch möglich, Aufnahmen zu erstellen, die die Bekleidung nicht zeigen - also den Eindruck erwecken können, als sei das Fotomodell nackt. Solche Aufnahmen müssen natürlich abgesprochen werden.

Topless
Das Fotomodell posiert "oben ohne" (d.h. die Brüste können "in voller Schönheit" fotografiert werden).

Teilakt
Hier gibt es zwei Auslegungen:
1. wie Topless
2. Das Fotomodell ist nackt - es werden aber nur Teile des Körpers fotografiert, oft handelt es sich um Aufnahmen ohne Kopf/Gesicht.
Teilakt ist nicht zu verwechseln mit verdecktem Akt bzw. auch verdecktem Teilakt.

Klassischer Akt (auch Vollakt)
Das Fotomodell posiert ohne Bekleidung und es dürfen auf den Aufnahmen auch alle Körperteile sichtbar sein. Jedoch sollten die Aufnahmen aus "normaler" Perspektive aufgenommen sein (und nicht etwa aus der Frauenarztperspektive). Ich setze den klassischen Akt mit FSK16-Aufnahmen (also Aufnahmen, die man auch 16-jährigen Jugendlichen "zumuten" kann) gleich. Primäre Geschlechtsmerkmale dürfen nicht "bildbeherrschend" sein.

Verdeckter Akt/verdeckter Teilakt
Im Gegensatz zum klassischen Akt bzw. Teilakt entstehen in diesen Arbeitsbereichen Aufnahmen, die den Schambereich bzw. die Brustwarzen nicht zeigen - obwohl die Bereiche nicht durch Kleidung bedeckt sind. Die "Verdeckung" kann durch andere Körperteile (z.B. Hände) oder auch durch Requisiten erfolgen.

Freizügiger Akt
Im Gegensatz zum klassischen Akt sind hier Posen mit weit geöffneten Beinen des Fotomodells sowie alle erdenklichen Perspektiven möglich. 

Pornografie/Softcore/Hardcore
Hier entstehen Aufnahmen, die über den freizügigen Akt hinausgehen. Typisches Beispiel für Softcore ist der so genannte "Pinkshot", wo die Schamlippen geöffnet werden. Weiter gehts mit der Darstellung von sexuellen Handlungen.

Erotik
Dieser Begriff hat viele Bedeutungen. Man kann erotische Aufnahmen anfertigen, ohne dass ein Fotomodell Kleidung ablegt. Es genügt ein erotischer Blick oder Andeutungen. Es kann beispielsweise auch für ein Foto stehen, wo sich ein Paar innig küsst. Aber gelegentlich wird Erotik auch mit Pornografie gleichgesetzt.

Fetisch
Dieser Arbeitsbereich passt nicht in die Klassifizierung angezogen/ausgezogen. Fetisch kann für Lack- und Leder stehen, für andere spezielle Kleidung, für Fesselungen/Bondage, für spezielle Praktiken und für Aufnahmen mit bestimmten Requisiten. Fetischaufnahmen können völlig harmlos sein, wenn darunter verstanden wird, dass ein Fotomodell Nylonstrümpfe trägt oder sich für Aufnahmen einen Gipsverband anlegen lässt. Fetisch kann aber auch gefährlich oder entwürdigend sein.