Staatsform
Parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt
Staatspräsident
Amtszeit: sieben Jahre
Regierungschef
Ministerpräsident
wird vom Staatspräsidenten ernannt
Legislative
Nationalversammlung
550 Abgeordnete
Wahlrecht
Allgemeines Wahlrecht ab 18 Jahren
Höchste gerichtliche
Instanz
Verfassungsgerichtshof
Verteidigung
Armee, Marine, Luftwaffe
480 000 Soldaten; Männer zwischen 20 und 32 Jahren müssen eine
15-monatige Wehrpflicht ableisten
Verwaltungsgliederung
74 Provinzen
1909
Abd al Hamid II. (Sultan seit 1876); Muhammad V. (Sultan bis 1918).
Nach Putsch (27.4.) liegt Macht bei Jungtürken; Hamid hatte versucht, die
Verfassungsreform rückgängig zu machen.
1923
Muhammad VI. (Sultan seit 1918); Mustafa Kemal Pascha (Präsident bis 1938).
Große Nationalversammlung beschließt Abschaffung des Sultanats zum 2.11.; Türkei wird
Republik.
1938
Mustafa Kemal Pascha (Präsident seit 1923); Mustafa Ismet Inönü
(Präsident bis 1950).
Tod des »Vaters der Türken« (10.11.); Inönü setzt Kemalismus (Ablehnung des Islam als
Grundlage des Staatswesens) fort.
1950
Semsettin Günaltay (Ministerpräsident seit 1949); Adnan Menderes
(Ministerpräsident bis 1960).
Wahlsieg der Demokratischen Partei (14.5.); Menderes sucht enge Westbindung.
1960
Adnan Menderes (Ministerpräsident seit 1950); Kemal Gürsel
(Ministerpräsident bis 1961).
Militär beendet Regime von Menderes (27.5.); General Gürsel kündigt demokratische
Neuwahlen an.
1980
Fahri Korutürk (Präsident seit 1973); Ihsan Sabri Caglayangil (Präsident
7.4.12.9.); Kenan Evren (Präsident bis 1989).
Militärs übernehmen zum dritten Mal seit 1960 die Macht (12.9.); Gründe: Blutiger
Terror verschiedener radikaler Gruppen sowie die katastrophale wirtschaftliche Lage des
Landes.
1983
Bülent Ulusu (Ministerpräsident seit 1980); Turgut Özal (Ministerpräsident bis
1989).
Erste Wahlen nach dreijähriger Militärherrschaft (6.12.) nur bedingt demokratisch, da
nur drei Parteien zugelassen sind.
1994
Turgut Özal (Präsident bis 1994).
Süleyman Demirel wird erneut Ministerpräsident. Tod von Özal Demirel wird Präsident
(seit 1994)
bis 1999 sind Tansu Ciller, Mesut Yilmaz, Necmettin
Erbakan und Bülent Ecevit das Amt besetzt.
18.04.99 sind
neue Parlemetswahlen. Bei den Parlementswahlen dürften sich die Partei von
Ministerpräsident Bülent Ecevit und die Islamisten ein Kopf an Kopf Rennen liefern.
Umfragen gehen von jeweils etwa 20% der Stimmen für die Demokratische Links Partei (DSP)
Ecevits und die Islamistische Tugend- Partei (FP) aus. Es werden keine klaren
Mehrheitsverhältnisse erwartet.
19.04.99 Bei
den Parlementswahlen haben die Parteiein von Ministerpräsident Ecevit und von Dr. Devlet
Bahceli (MHP) als Sieger raus.
Quellen:
Fischer Weltalmanach 1997
Brockhaus Enzyklopädie 1993
Europa World Year Book 1993
The Military Balance 1993-1994
World Factbook 1993
aus: Das 20. Jahrhundert