Abschnitt 8.2.1

Entstehung und Etablierung des PKWN

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Stalin plante schon vor 1944 die Errichtung einer kommunistischen, ihm treuen Regierung in Polen nach der Besetzung durch die Rote Armee. Der gesamte Staatsapparat sollte aus Mitgliedern des kommunistischen Untergrundes [1] sowie aus in Moskau lebenden Exilpolen [2] gebildet werden; Angehörige des "rechten" Untergrundes und der Exilregierung in London waren nicht erwünscht.

Schon am 1. Januar 1944 nahm das kommunistische Parlament (KRN) unter Bolesław Bierut seinen Betrieb auf. [3] Am 22. Juli entstand im (gerade von der Roten Armee eroberten) Ort Chełm das PKWN, [4] das vorläufig die Funktion einer Regierung ausüben sollte. In seinem Manifest kam bereits sein Hang zum Stalinismus wie auch zur Diktatur zum Ausdruck. Am 26. Juli schloss es einen Pakt mit der Sowjetunion, die es als alleinige politische Instanz in Polen anerkannte.

Das PKWN war ausschließlich aus Kommunisten zusammen gesetzt. Dominiert wurde es von der PPR, [5] die seit Juli 1944 genau so organisiert war wie die KPdSU: Höchste Instanz war das Zentralkomitee (ZK), dessen Politbüro praktisch die ganze Macht im neuen Staat Polen beanspruchte. Am 1. August 1944 zog das PKWN nach Lublin um, das bis Februar 1947 Regierungssitz war.


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1) siehe auch Abschnitt 6.1.3 [¶]

2) siehe auch Abschnitt 7.2.2 [¶]

3) Vorgeschichte siehe Abschnitt 6.2.5 [¶]

4) Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego = polnisches Nationalbefreiungskomittee [¶]

5) siehe auch Abschnitt 6.1.3 [¶]


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