....by Erich Kassing 

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918  

Verdun > Luftkrieg > Jagdflieger

                  

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
LUFTKRIEG
JAGDFLIEGER
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Verwundeter deutscher Aufklärungsflieger kann am Kaplager vor Verdun notlanden, 1916

von RichthofenSeit März 1916 wurde auch der Himmel über Verdun zum Kriegsschauplatz. An allen Fronten übernahmen die Jäger die Hauptrolle in den Luftschlachten. Das Flugzeug hatte sich schnell zu einer Kriegsmaschine entwickelt. Ein neuer Typ von Kämpfern tauchte auf: Die Ritter der Lüfte. 

Vom Beginn der Schlacht bei Verdun bis zum Kriegsende lagen mindestens die Jagdstaffeln 2, 4, 6, 10, 11, 12, 13, 14, 16 b, 21, 22 s, 23 b, 32 b, 34 und 65. u.a. auf den Feldflugplätzen Marville, Cunel, Vaux, Sivry, Jametz, Stenay, Spincourt und Mont-devant-Sassey vor Verdun. Fliegerruhelager existierten u.a. an der Straße Cunel/ Bantheville am südwestlichen Rand des Bois de Rappes, westlich der Maas und nahe Marville.

Zu den auf deutscher Seite vor Verdun stationierten PilotenPour le Mérite zählten so berühmte Namen wie Oswald Boelcke, Erwin Böhme und Manfred von Richthofen. Alle drei deutschen Piloten erhielten den Pour le Mérite. Bei den Jagdfliegern bekam dieser Orden wegen seiner bläulichen Färbung und zu Ehren von Croix de Guerre 14-18Max Immelmann den Spitznamen Blauer Max. Die Flieger stellten mit 81 Trägern den Hauptteil der Ordensbesitzer. 

Bei den Franzosen müssen Georges Guynemer, Jean Navarre und Charles Nungesser erwähnt werden. Sie wurden mit dem Croix de Guerre 14-18 ausgezeichnet.

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  DEUTSCHE JAGDFLIEGER

Oswald Boelcke

Erwin Böhme

Manfred von Richthofen

Jacob Wolff

In den kriegsführenden Ländern wurde der Flieger zum Inbegriff des Helden, zum Ass im Luftkampf, ein neuzeitlicher Ritter der Lüfte, eine Art neuer Kavallerie. Ihm blieb der anonyme Tod in den Schützengräben erspart. Für die Öffentlichkeit verkörperte der Flieger althergebrachte Tugenden aus längst vergangenen Zeiten.

In der Regel bewunderten Infanteristen und Artilleristen die jungen Piloten  (Durchschnittsalter: zwanzig Jahre). Auf beiden Seiten der Front lebten die Flieger wesentlich bequemer als die Soldaten in den Schützengräben. In ihren farbenprächtigen Flugzeugen kämpften die neuen Helden allerdings ständig gegen die Kälte in den offenen Cockpits. 

Deutsche PilotenmützeDie Sonderbekleidung der deutschen Flieger bestand aus Feldmütze mit Schirm, Sturzhelm, Kopf- und Halsschützer, Lederlitewka, Lederhose, Schutzbrille, feldgraue Strickwolljacke, Ledergamaschen, gefütterte Lederstulphandschuhe, ungefütterte Lederstulphandschuhe, Windjacke und Pelzmantel, Trainingsjacke und Reitstiefel. 1915 verteilte man Gummimäntel, Pelzstiefel mit leichten Sohlen und halbe Gesichtsmasken in der VerbindungDeutscher Lederhelm, 1916 mit der wollenen Fliegerhaube. Statt des Tornisters erhielten die Flieger einen Wäschesack mit einer Tragevorrichtung und einem Schloß. Seit 1916 gab es die lederne Kopfhaube mit Pelzfutter. Ab dem 28. Juni 1916 statt des Lederanzuges eine neuartige Überziehgarnitur, die über der feldgrauen Uniform getragen wurde. Spätestens 1917 dominierte die einteilige Fliegerkombination. 

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  FRANZÖSISCHE JAGDFLIEGER

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Georges Guynemer

Jean Navarre

Charles Nungesser

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Im Gegensatz zum Maschinenkrieg auf dem Boden, schien es in der Luft noch den ritterlichen Zweikampf zu geben. In Wirklichkeit aber wurde unter denFranzösischer Lederhelm, 1916 Fliegern nur sehr selten Pardon gegeben; der Ehrenkodex verbot den rettenden Ausstieg mit einem Fallschirm. Was als ritterliches Abenteuer zu beginnen schien, wurde im Laufe des Krieges ein mörderisches Geschäft. Drei bis sechs Wochen betrug die durchschnittliche Einsatzzeit eines Neulings an der Westfront. Franzosen, Engländer und Deutsche verloren etwa die Hälfte ihrer Flieger. Die meisten Piloten kamen durch Unfälle ums Leben. Die Heine-Fallschirme wurden erst 1917 eingeführt.

Quellen und Literatur:
  • Franks, Norman: Der rote Baron. Sein letzter Flug, Königswinter 1998.
  • König, Friedrich: Illustrierte Geschichte der Luftfahrt und der Kriegsflieger 1910-1945, Rastatt 1988.
  • Kraus, Jürgen: Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg, Osnabrück 2004. 
  • Richthofen, Manfred, Frh. von: Der rote Kampfflieger, Berlin 1933.  
  • Werner, Johann: Boelcke, Leipzig 1942.  
  • Werner, Johann: Briefe eines Kampffliegers, Leipzig 1930.  
  • Werth, German: Verdun. Die Schlacht und der Mythos, Bergisch Gladbach 1979.

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Luftaufklärung

Mit der Verbesserung der Schußweiten entstand das Bedürfnis, das Kampffeld besser beobachten zu können. Da Kirchtürme oder Hügel nicht immer zur Verfügung standen, benutzte man Fesselballone. Eine Telefonverbindung sicherte die entscheidende Kommunikation  zwischen den in einem Korb stehenden leichtgewichtigen Ballonbeobachtern, zumeist waren es Offiziere der Kavallerie, und der eigenen Batterie.

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