DIE
SCHLACHT UM VERDUN |
KAMPFHANDLUNGEN |
1917
- DAS LANGE JAHR |
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Nach der erbitterten
Zermürbungsschlacht um Verdun wurde es ab 1917 an diesem
Frontabschnitt ruhiger. Es gab zwar noch einige kleinere
Auseinandersetzungen, Vorstöße und Begradigungen eigener
Positionen, doch blieb die Lage stabil.
Auf dem östlichen
Maas-Ufer versuchten im Frühjahr 1917 die Deutschen mittels
mehr oder weniger großer Unternehmungen strategisch wichtige
Positionen wieder einzunehmen, die sie Ende 1916 an die Franzosen
verloren hatten. So starteten die 28. Infanterie-Division, die 7.
Reserve-Division und die 10. Ersatz-Division am 4. März einen
Angriff auf den Raum zwischen dem Bois de Fosses und den
französischen Stellungen südlich des Dorfes Ornes, wobei
die Vaux-Kreuz-Höhe
wieder zurückerobert wurde. Ein Stoßtrupp erreichte am 11. März
sogar die Brûle-Schlucht
und machte Gefangene.
Auf Grund der ungünstigen Frontlinie
nahmen die Deutschen ihre Stellungen auf die Kuppe der Côte
344 zurück, die einen sehr günstigen Beobachtungspunkt bot: Zum
Schutz der Soldaten gegen das massive französische Artilleriefeuer
bauten deutsche Pioniere sechs große Stollenkasernen in den Hügel.
Ende Juni 1917 kam es auf dem westlichen
Maas-Ufer zu neuen heftigen Kämpfen.
Zwischen dem Avocourt-Wald und der Côte 304 stießen deutsche Truppen. Schließlich konnten am 1.
August die französischen
Stellungen erobert werden. Doch führten ab dem 20. August
starke französische Artillerie- und Gasangriffe zur endgültigen
deutschen Räumung der Höhe 304 und des Toten Mannes. In der Nacht
auf den 22. August zogen sich die restlichen deutschen Truppen auf
die Linie jenseits des Forges-Baches zurück. Im Zuge ihres schweren
Angriffes konnten die französischen Sturmtruppen bis zum Dorf Béthincourt
vordringen. Die Deutschen mußten außerdem die Dörfer Cumières,
Champneuville und Champ räumen.
Auf dem östlichen
Ufer fielen das Dorf Samogneux,
die Côte de Talou,
die Höhe Vaux-Kreuz, Teile des Fosses-Waldes und des Chaume-Waldes
den Franzosen zu. Kleinere deutsche und französische Vorstöße
lösten sich ab.
Ende August
1917 zog sich die deutsche Frontlinie auf dem westlichen
Maasufer vorbei an den nördlichen
Ausläufern der Côte
304 und des Mort-Homme (Toter Mann), weiter nördlich
entlang des Forges-Baches hinüber zum östlichen
Ufer nach Beaumont, durch den
Fosses- und Chaumewald und die Ornes-Schlucht westlich des
Ruinendorfes Ornes.
Im Zuge einer Änderung ihrer
Taktik (Tiefzonentaktik statt Linientaktik) unternahmen die
deutschen Truppen, besonders auf dem östlichen
Maasufer, wiederholt enorme Anstrengungen das verlorene
Gelände zurückzuerobern. So wurde am 29. Oktober von der
Garde-Ersatz-Division die Vaux-Kreuz-Höhe
wieder besetzt. Südliche Teile des Chaume-Waldes wurden am 9.
November genommen. Deutsche Anstrengungen, die wichtige Kuppe der
Höhe 344 wiederzugewinnen, gab es ebenfalls. Schließlich mußte
die deutsche Frontlinie auf die alten Stellungen nahe des
Dorfes Brabant zurückgenommen werden.
Bis
zum Herbst des Krisenjahres 1917 gab es bei Verdun Kämpfe in wechselnder Stärke und
unterschiedlichen Einsätzen.
Die Franzosen konnten durch Vorverlegung ihrer
Verteidigungslinie die Festungsstadt endgültig sichern.
Verdun blieb jedoch ein zweitrangiger Frontabschnitt: Von der Höhe Toter
Mann bis in die Woevre-Ebene herrschte Ende des Jahres Totenstille in den
Schützengräben. |
28./29.06.
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Die
Deutschen erobern die Höhe 304
vollständig. |
17.07.
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Die
Franzosen erkämpfen den
Pommerieux-Sattel zurück. |
20.-22.08.
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Die
Höhen 304 und "Toter Mann"
werden von den Franzosen endgültig
zurückerobert. |
12.10.
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General
Nivelle wird Oberbefehlshaber der
französischen Armee von Verdun. |
Quellen
und Literatur:
-
Ettighoffer, Paul: VERDUN. Das große Gericht, München 1992.
-
Fischer, Kurt/Klink, Stephan: Spurensuche bei Verdun, Bonn
2000.
-
Keegan, John: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie,
Reinbek bei Hamburg 2000.
-
Werth, German: Verdun.
Die Schlacht und der Mythos, Bergisch Gladbach 1979.
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Weiterführende
Literatur:
- Beil,
Christine u.a.: Der Erste
Weltkrieg, Berlin 2004.
- Berghahn,
Volker: Der Erste Weltkrieg, München
2003.
- Falkenhayn,
Erich von: Die Oberste
Heeresleitung 1914-1916 in ihren
wichtigsten Entschließungen,
Berlin 1920.
- Ferguson,
Niall: Der falsche Krieg. Der
Erste Weltkrieg und das 20.
Jahrhundert, München 2002.
- Fischer,
Fritz: Griff nach der Weltmacht.
Die Kriegspolitik des kaiserlichen
Deutschland 1914/ 18, Düsseldorf
1977 (Nachdruck von 1967).
- Fromkin,
David: Europas letzter Sommer, München
2005.
- Hirschfeld,
Gerhard u.a. (Hg.): Enzyklopädie
Erster Weltkrieg, Paderborn 2003.
- Tuchmann,
Barbara: Aufgust 1914,
Taschenbuch, Ffm. 2001.
- Wehler,
Hans-Ulrich: Das Deutsche
Kaiserreich 1871-1918, Göttingen
1983.
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weiter
mit Kriegsverlauf:
Letzte Kämpfe
Mitte
August 1918 drängten amerikanische
Truppen die Deutschen aus Verdun
zurück, denn ihre Kampfmoral befand
sich in einer großen Krise. Die
Stimmung war bedrückt, Urlaub gab es
nicht, die Strapazen nahmen weiter
zu. Die
Oberste Heeresleitung bekannte sich
zur Niederlage der deutschen Armee. Am
11. November 1918 Waffenstillstand.
Der Krieg war zu Ende!
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