Literaturrecherche (Seite drucken) Einleitung Stand der Wissenschaft - Überblick - Einteilung früher Fehlgeburten - Behandlung früher Fehlgeburten - Entscheidungsfreiheit der Patientinnen - Psychologischer Vergleich - Was zu beachten ist - Nachsorge Entscheidungshilfe |
1 Vorgeschichte Als ich Anfang
der 13. Schwangerschaftswoche mein drittes Kind durch eine kleine Geburt zur
Welt brachte, war das sehr, sehr traurig für mich und meine Familie. Aber ich
hatte fast vier Tage Zeit, mich von meinem Kind seelisch und körperlich zu
verabschieden. Ich hatte mich bewusst dafür entschieden, erst einmal
abzuwarten, ob mein Körper diese Schwangerschaft nicht von selbst beenden
würde. Doch diesen Weg konnte ich leider nicht ohne Widerstand gehen: Sowohl
der erste behandelnde Frauenarzt und seine Sprechstundenhilfe als auch die
meisten meiner Angehörigen hatten mir
nach der Diagnose "missed abortion" (verhaltene Fehlgeburt) dringend davon
abgeraten "einfach abzuwarten und die Natur ihren Weg gehen zu lassen." Für sie
schien festzustehen, dass ich entweder verbluten oder eine "incomplete
abortion" (unvollständige Fehlgeburt) haben würde und dann so oder so eine
Ausschabung bräuchte. Das Risiko wäre viel zu hoch
und die Situation daher unkontrolliert, meinten sie vorwurfsvoll. Nur mein Mann
stand hinter mir, wofür ich ihm sehr dankbar bin! Ich vertraute
meinem Körper und der Natur, war aber natürlich auch verunsichert. Zum Glück traf
ich zwei Tage nach der Diagnose "missed abortion" auf einen anderen Gynäkologen, der mir die Vor- und Nachteile sowohl
der Kürettage als auch der natürlichen Fehlgeburt darlegte und mich selbst
entscheiden ließ. Somit hatte ich jetzt auch medizinischen Rückhalt und konnte
den von mir gewählten Weg leichter gehen. Diese Erfahrung
hat mich dann im Anschluss dazu veranlasst, dieses Thema mit anderen
betroffenen Müttern zu diskutieren. Dabei fiel auf, wie wenig die allermeisten
Frauen darüber wussten. Viele kannten gar keine andere Behandlung einer frühen
Fehlgeburt außer der Ausschabung. Im Gegenteil, Frauen wurden sogar "so schnell
wie möglich" ins Krankenhaus geschickt, so dass ihnen auch keine Zeit blieb,
sich mit der Situation auseinanderzusetzen, sich selbst zu informieren und Abschied
von ihrem Kind zu nehmen. Viele dieser
Frauen hätten aber gerne selbst darüber entschieden, welchen Weg sie gehen
wollten! Und sie alle wollen nun helfen, zukünftig betroffenen Müttern diese
Chance zu geben! Wir wünschen
uns, dass Mütter Zeit bekommen, sich zu entscheiden, ob sie eine Ausschabung
jetzt sofort, später oder gar nicht haben möchten. Wir möchten,
dass Ärzte nicht mehr sagen: Bitte achten Sie auf folgende Dinge: Die folgende
Arbeit besteht aus zwei Teilen: Zum einen der Recherche wissenschaftlicher
Veröffentlichungen zum Thema "Management von frühen Fehlgeburten" und zum
anderen aus den persönlichen Erfahrungen betroffener Mütter. Zusätzlich
zu den Erfahrungsberichten einzelner, habe ich auch einen ausführlichen Fragebogen erstellt, der die
körperlichen und seelischen Erfahrungen des operativen Eingriffs und der
kleinen Geburt miteinander vergleicht. PubMed/MEDLINE[2]
wurde nach den Begriffen "early pregnancy loss, first trimester miscarriage,
early fetal demise, spontaneous abortion/miscarriage, missed abortion,
incomplete abortion, expectant/conservative management, uterine evacuation,
curettage" durchsucht. Dabei stellten
sich mehrere Themenschwerpunkte heraus: Es gibt
Diskussionen über die Definition der missed abortion, es werden die Risiken
der Kürettage untersucht, die verschiedenen Behandlungsmethoden bei
frühen Fehlgeburten miteinander verglichen - in physischer und
psychischer Hinsicht - und das Selbstbestimmungsrecht der Patientinnen
über die Behandlungsmethode diskutiert. Zehn bis 20 Prozent aller klinisch registrierten
Schwangerschaften enden als spontane Fehlgeburten[3],
die meisten davon im ersten Schwangerschaftstrimester, und 25 Prozent aller
Frauen werden mindestens eine Fehlgeburt während ihres Lebens erleiden[4].
Seit mehr als 50 Jahren ist in den industrialisierten Ländern die
Abortkürettage die schulmedizinische Behandlung der
ersten Wahl. Der Glaube,
dass nach der Diagnose einer frühen Fehlgeburt die Uterushöhle möglichst rasch
und komplett mittels Abortkürettage chirurgisch entleert
werden muss, beruht auf zwei möglichen
Komplikationsrisiken: Blutungen und Infektionen. Doch dies lag in vielen
Fällen in den illegalen Abtreibungen begründet. Der
Einsatz von Antibiotika und Transfusionen hat
dazu geführt, dass diese Komplikationen heute selten sind und so dieses Dogma in Frage gestellt
wird[5]
. Abwartendes Verhalten wird, wie die spontane Fehlgeburt selbst, mehr und mehr
als gut regulierter natürlicher Prozess angesehen[6] . So gibt es in
den vergangenen Jahren vermehrt klinische
Untersuchungen, die sich mit Alternativen zur Abortkürettage beschäftigen.
Neben dem medikamentösen Vorgehen wird in
jüngster Zeit auch gänzlich passives, abwartendes Vorgehen bei spontanen
Fehlgeburten im ersten Trimester von verschiedenen Forschungsgruppen
vorgeschlagen[7],[8],[9],[10],[11]. Von einem Frühabort spricht man,
wenn sich der Abort bis zur 16. SSW ereignet. Eine Einteilung nach der
klinischen Symptomatik orientiert sich am zeitlichen Ablauf des Abortes. Ein Abortus imminenz ,
d.h. eine drohende Fehlgeburt, liegt vor, wenn zwar eine Blutung
auftritt, die Schwangerschaft aber noch intakt ist. Hier kann eine schnell
einsetzende Therapie die Schwangerschaft oft noch erhalten. Anders verhält es sich beim Abortus
incipiens, der beginnenden, unabwendbaren Fehlgeburt. In diesem
Falle ist der Abort bereits im Gange, die Wehentätigkeit hat eingesetzt, bzw.
die Fruchtblase ist gesprungen. Eine Therapie kann den Verlauf nicht mehr
aufhalten. Ist ein Abort zum Stillstand
gekommen und sind noch Teile des Schwangerschaftsanlagen, z.B. die Plazenta, in
der Gebärmutter verblieben, spricht man von einem Abortus incompletus, der
unvollständigen Fehlgeburt. Bei einer vollständigen
Entleerung der Gebärmutter und Stillstand der Blutung ist von einem Abortus
completus, einer vollständigen Fehlgeburt auszugehen. Eine Sonderform des Abortes ist
der Missed abortion, die verhaltene Fehlgeburt . Es handelt sich
dabei um einen frühen Tod des Kindes, ohne dass es zur Blutung oder Wehentätigkeit
mit Entleerung der Gebärmutter kommt. Eine Bestätigung des intrauterinen
Kindstodes erfolgt meist mittels Ultraschall. Der Begriff der missed
abortion existiert schon seit mehr als 100 Jahren. Doch mit den heute
üblichen Ultraschall- und HCG- Untersuchungen ist seine ursprüngliche Definition als "das Ausbleiben des Wachstums der
Schwangerschaft, also der Tod der Fötus, für mindestens acht Wochen, ohne dass
Krämpfe oder Blutungen auftreten und der Fötus ausgeschieden wird"[13],
nicht mehr haltbar. Heute gibt es keine generelle Definition der missed
abortion, die Terminologie wird in Frage
gestellt und Alternativen vorgeschlagen[14],[15]:
Verhaltene, stille oder verzögerte Fehlgeburt oder früher fötaler Tod. Seit der regelmäßigen Anwendung
der transvaginalen Sonographie ist die
Diagnose der missed abortion von ca. 6,5 auf ca. 49 Prozent angestiegen,
wobei der prozentuale Anteil der spontanen Fehlgeburten konstant geblieben ist13! Es wurde die Diagnose der missed
abortion gestellt, obwohl die ursprüngliche Warteperiode von zwei Monaten auf
ein paar Tage reduziert wurde! Der schnelle Anstieg dieser Diagnose durch
Ultraschall-Untersuchungen macht allein schon deutlich, dass sich die meisten
frühen stillen Fehlgeburten zu einer vollständigen oder zumindest
unvollständigen kleinen Geburt entwickelt hätten und viele Operationen unnötig
wären8. Heute wird die Diagnose der missed
abortion daher auch nur noch über den fötalen Tod definiert: Wenn die
Kopf-Rumpf-Länge (CRL) mindestens 6 mm beträgt und keine Herztätigkeit da ist
oder wenn die CRL größer als 6mm sich nach einem wiederholten Ultraschall nach
7 Tagen nicht verändert, wird dies als verhaltene Fehlgeburt klassifiziert[16]. Doch hierbei muss beachtet werden,
dass ungefähr ein Drittel aller lebenden Embryonen mit einem CRL kleiner als
5mm noch keine Herzaktivität zeigen[17].
Um Fehldiagnosen zu vermeiden, definieren Hately et al. eine verhaltene
Fehlgeburt als einen Embryo mit CRL
größer als 10mm ohne Zeichen einer Herzaktivität an zwei verschiedenen,
mindestens 7 Tage auseinander liegenden Untersuchungen[18].
Wann immer es Unsicherheiten über das Fortbestehen der Schwangerschaft gibt,
ist ein wiederholter Ultraschall nach einer Woche notwendig, um eine endgültige
Diagnose zu stellen[19]. In der neueren Fachliteratur
werden drei Methoden der Behandlung früher Fehlgeburten diskutiert: Die Kürettage,
die medikamentöse Behandlung und das passive, abwartende Verhalten.
Bei der Betrachtung der
verschiedenen Methoden müssen folgende Aspekte einbezogen werden: 1. Der
medizinische Aspekt, d.h. der Vergleich der Erfolgsquoten und Komplikationsraten, 2. die Akzeptanz
durch die Parientinnen und 3. die unterschiedlichen psychischen Auswirkungen. Im folgenden werden nur noch die Kürettage
und das abwartenden Verhalten miteinander verglichen. Die medikamentöse
Behandlung wird z.Zt. in Deutschland kaum angewandt. Vergleichende Studien zwischen
Kürettage und konservativem, abwartendem Vorgehen haben gezeigt, dass die
kleine Geburt durchaus eine Alternative zur Operation darstellt. Studien der
letzten Jahre belegen, dass im Falle einer verhaltenen oder unvollständigen
Fehlgeburt viele Frauen bei abwartendem Verhalten innerhalb einiger Tage
eine vollständige Fehlgeburt haben werden - und ohne dass dabei die
Komplikationsrate im Vergleich zur Kürettage steigt. Die Erfolgsrate
, d.h. die Zahl kompletter Aborte ohne größere Komplikationen, steigt mit der
Länge der Warteperiode und ist bei unvollständigen Fehlgeburten höher als bei
verhaltenen. Anteil (gerundet) kompletter Fehlgeburten nach (Zahlen in
Klammern: missed abortions/incomplete abortions) Autor abwartendem Verhalten Kürettage 3 T. 7 T. 14 T. 21 T. ≥28T. Nielsen (95)8 79% 100% - 54% 74% 81% 84% - De Waard (02)[21]
20% 37% - - 50% (47/100%) 95% (94/100%) Luise (02)16 40% (30/53%) - 70% (54/84%) - 81% (76/91%) - Durchschnitt 46% (30/53%) 46% 72% (54/84%) 81% 72% (62/96%) 98% (94/100%) Verstärkte
Blutungsmuster bei der Erstuntersuchung weisen dabei auf eine relativ schnelle
spontane Beendigung der Schwangerschaft hin[22]. Eine kleine
Geburt nach verhaltenen Fehlgeburten ist oft schmerzhafter und wird seltener in
derselben Zeitspanne abgeschlossen sein als nach einer unvollständigen
Fehlgeburt. Frauen mit einer stillen Fehlgeburt haben eine durchschnittlich
50-prozentige Chance innerhalb von 14 Tagen nach der Diagnose einer Fehlgeburt
eine komplette, kleine Geburt zu erleben16,19.
Bei unvollständigen Fehlgeburten liegt diese Rate bei 84 Prozent16. Die
Komplikationsrate war bei allen Studien beim abwartendem Verhalten und der
Kürettage niedrig und ohne signifikanten Unterschied8,16,[23],20,21. Auch im
Hinblick auf die Anzahl der Tage mit Schmerzen, den Hämoglobin-Abfall sowie die
Dauer der Rekonvaleszenz war kein statistisch signifikanter Unterschied
zwischen den beiden Gruppen zu verzeichnen. Beim abwartenden Verhalten sind die
vaginalen Blutungen im Schnitt um 1,3 bis 4 Tage verlängert8,21. Bei abwartendem Verhalten stoppten die Blutungen
nach durchschnittlich 17 Tagen (10-26 Tage), nach einer Kürrettage endeten sie
nach 13 Tagen (9-17 Tage)21. Für viele Jahre
wurden operative Eingriffe bei der Behandlung von Fehlgeburten mit ihrer
Sicherheit begründet. Doch vorliegende Daten zeigen, dass die chirurgische
Ausräumung des Uterus mit einer nicht zu vernachlässigenden Morbiditätsrate und
darüber hinaus auch mit einer kleinen, aber reellen Mortalitätsrate einhergeht.
Infektionen, sekundäre Infertilität, Dyspareunie und chronische
Unterbauchschmerzen wurden als direkte Folge nach legalen
Schwangerschaftsabbrüchen, und somit der Kürettage, beschrieben[24].
Farrel hat eine Komplikationsrate von neun Prozent beobachtet, wobei die Hälfte
dieser Komplikationen unmittelbar durch den chirurgischen Eingriff bedingt war[25].
Hinshaw fand entzündliche Veränderungen im Unterbauch nach Abortkürettage bei
13,2 Prozent der Patientinnen, aber nur bei 7,1 Prozent nach medikamentöser
Abortinduktion[26]. Eine Behandlung
mit Abortkürettage ist aber auch mit seltenen, doch schweren Komplikationen wie
Uterusperforation, Darmverletzung und Narkosezwischenfällen assoziiert[27]. Autor abwartendem Verhalten Kürettage Infek-tionen Excessive Blutungen/ Transfusion Perforation Gebär- mutterriss Asherman Total Infek-tionen Excessive
Blutungen/ Transfusion Perforation Gebär-mutterriss Asherman Total Nielsen
(95)8 3% 0% 0% 3% 10% 2% 0% 12% Schwärzler
(99)20 1% 4% 0% 5% 4% 4% 0% 8% De
Waard (02)21 0% 4% 2% 6% 0% 2% 2% 4% Luise
(02)16 - - - 1% - - - 2% Durchschnitt 2% 4% 2% 4% 7% 3% 2% 7% Desweiteren
mussten in sechs Prozent der Fälle beim abwartendem Verhalten
Notkürettagen wegen heftiger Blutungen
oder untolerierbarer Schmerzen durchgeführt, als auch nach Kürettagen
Re-Kürettagen vorgenommen werden 20,21. Kürettage ist
die Methode mit der höchsten Rate der kompletten Ausräumung des Uterus nach
frühen Schwangerschaftsverlusten. Doch abwartendes Verhalten reduziert die
Notwendigkeit einer Operation um 30 bis 96 Prozent abhängig davon, ob es sich
um eine incomplete oder missed abortion handelte und wie lange gewartet wurde.
Wenn operative Eingriffe vermieden werden, könnte dies die Rate der Infektionen
und anderer Risiken verringern. Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben, dass
abwartendes Verhalten das Risiko von Infektionen erhöhen könnte, zeigen die
vorliegenden Untersuchungen, dass sich diese Komplikation auf Frauen, die eine
Kürettage oder eine nicht-eingreifende Behandlung hatten, gleichmäßig verteilt[28].
Diese Studien
zeigen also, dass abwartendes Verhalten bei spontanen frühen Fehlgeburten kein
erhöhtes Risiko gegenüber der Abortkürettage aufweist und deshalb eine
therapeutische Alternative zur Behandlung von Schwangerschaftskomplikationen im
ersten Schwangerschaftsdrittel darstellt20,21. Dabei sollte natürlich zu jeder Zeit der Kontakt zu
einer Klinik möglich sein19. Die
Wahrscheinlichkeit, eine Fehlgeburt durch abwartendes Verhalten zu beenden, ist
am niedrigsten, wenn die Fruchtblase intakt und der Muttermund geschlossen ist.
Dann kann die Beendigung der Schwangerschaft mehrere Wochen dauern und bis zu
20 Prozent der Frauen werden aussteigen und um eine operative Ausräumung bitten[29]. Es ließen sich
auch keine Unterschiede in psychologischen Krankheitsbildern nach abwartendem
und operativen Vorgehen erkennen[30]. Die meisten
Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, wünschen sich eine weitere
Schwangerschaft. Daher ist auch dieser Aspekt beim Vergleich der beiden
Behandlungsmethoden für die meisten Frauen sehr wichtig. Auch hier haben
verschiedene Autoren gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in der
Empfängnisrate und dem Anteil an Lebendgeburten gibt23,[31],[32],[33]. Patientinnen
mit einer unvollständigen oder verhaltenen Fehlgeburt, die keine Anzeichen
einer Komplikation (Fieber, Infektion, Kreislaufinstabilität, zu starke
Blutungen, zu starke Schmerzen) zeigen, sollten daher selbst entscheiden
dürfen, welchen Behandlungsweg sie gehen wollen. Verschiedene
Untersuchungen, die den Frauen die Wahl zwischen eigener Entscheidung oder
Arztentscheidung gegeben haben, zeigen, dass die meisten Frauen selbst
entscheiden wollen und eine starke Präferenz für den einen oder anderen Weg
haben21. Wobei die Präferenz zu Gunsten des abwartenden
Verhaltens tendiert ( 70 bis 95 Prozent)9,10,[34]. 40 Prozent der
Frauen, die schon einmal eine Kürettage erlebt hatten, würden beim nächsten Mal
auf eine kleine Geburt warten wollen, aber nur acht Prozent, die schon Mal
abgewartet hatten, würden eine Kürettage wählen. 80 Prozent der Frauen, die
schon beides erlebt hatten, würden wieder abwarten, statt sich einer Operation
zu unterziehen34. Außerdem wählen
insbesondere Frauen, die nicht zum ersten Mal schwanger sind, die abwartende
Methode. Dies mag in der Erfahrung einer normalen Geburt oder einer schon
erlebten Fehlgeburt begründet sein[35]. Hauptgründe der
Frauen, sich für das abwartende Verhalten zu entscheiden, sind "natürliche
Methode" (35%), "weniger eingreifend" (30%), "lass es den Körper machen"(17%)34 und der Angst vor einer Operation11. Frauen, die
eine Kürettage wählten, begründeten dies damit, dass sie es "schnell hinter
sich bringen" wollten (94%)34. Aber auch die
Empfehlung des Arztes beeinflusst die Entscheidung der Frauen sehr. Die Hälfte
der Frauen gab bei der Studie von Molnar et al34 an, dass sie ihre Wahl abhängig von der
Arztempfehlung treffen. Daher sollten
Ärzte beide Behandlungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund der jeweiligen
Umstände der Patientin diskutieren: Ihrem klinischen und emotionalen Zustand,
dem Grad ihres Verständnisses und ihrer Präferenz, als auch der Verfügbarkeit
von Notaufnahmen19,34. Wichtig ist aber auch, die Patientinnen nicht nur
über den klinischen Verlauf einer kleinen Geburt aufzuklären, sondern auch
darüber, welche persönlichen Erfahrungen andere Frauen dabei gemacht haben11. Eine Studie
besagt, dass 35 Prozent der Frauen mit den Informationen und Ratschlägen, die
sie von ihrem Arzt während einer Fehlgeburt bekommen hatten, unzufrieden waren[36].
Daher sollte der behandelnde Arzt eine
komplette Information für beide Behandlungswege bei Fehlgeburten anbieten34. Ein operativer
Eingriff ist für die Frauen richtig, die gesundheitliche Probleme haben oder
eine sofortige Beendigung der Schwangerschaft wünschen[37]. Abwartendes
Verhalten bei Fehlgeburten kann gut informierten Frauen angeboten werden21. Eine
ausgeprägte Behandlungspräferenz sollte im Beratungsgespräch berücksichtigt
werden. Betroffene Frauen sollten über alle medizinischen Aspekte der beiden
Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt werden, um eine gemeinsame, aufgeklärte
Entscheidung treffen zu können[38].
Die Päferenz der Patientin sollte daher eine wesentliche Rolle in der
Entscheidung der Behandlung spielen. Es gibt keinen Grund, motivierten, gut
informierten Frauen nicht die Chance zu geben, abzuwarten und der Natur ihren
Lauf zu lassen, wenn sie es möchte. Falls ein operativer Eingriff zu einem
späteren Zeitpunkt, aus medizinischen oder psychologischen Gründen, notwendig
werden sollte, ist nichts verloren und der Grund für einen Eingriff ist dann
wenigsten klar. Fehlgeburten sind ein typisches Beispiel für eine Situation, in
der "informed shared decision making" praktiziert, also Bevormundung durch
Partnerschaft ersetzt werden sollte6. Schwärzler et al[46]
haben u.a. die beiden Behandlungsstrategien im Hinblick auf die psychologischen Auswirkungen nach Randomisierung der Patientinnen verglichen. Hierfür wurden die Münchner Trauerskala und die Hospital Anxiety and Depression Scale, Deutsche Version (HADS-D), zur Selbstbeurteilung von Trauer, Angst und Depression, direkt zur Rekrutierung und zur Abschlussuntersuchung eingesetzt. Bei allen drei Kriterien (Trauer, Angst und Depression) zeigte sich zu beiden Zeitpunkten, dass es den Patientinnen aus der Gruppe mit abwartendem Verhalten besser ging als denen aus der Kürettagegruppe. „ Daraus kann geschlossen werden, dass den Patientinnen der Kürettage Gruppe im Allgemeinen die Verarbeitung des Ereignisses schwerer fällt, als den Patientinnen aus der Gruppe mit abwartendem Vorgehen, und dass die Patientinnen der Kürettage Gruppe im Allgemeinen mit mehr Angst behaftet sind, als die Patientinnen aus der Gruppe mit abwartendem Vorgehen.”
De Waard et al[39] haben die Unterschiede der
psychischen Verfassungen von Patientinnen untersucht, die zum einen zufällig und zum anderen willentlich die
abwartende bzw. operative Behandlung erlebt hatten. Die psychische Verfassung
der Frauen, die sich für eine abwartende Behandlung entschieden hatten, war
stabiler als bei den Frauen mit einer operativen Behandlung. Die psychischen
Verfassungen waren bedeutend besser bei Frauen, die eine Kürettage selber
gewählt hatten, als bei denen, die dazu angewiesen worden waren. Eine Erklärung
hierfür mag darin liegen, dass diejenigen Frauen, die eine Operation vornehmen
lassen mussten, keinerlei Wahlmöglichkeiten hatten. Im Gegensatz zu Frauen, die
abwarten sollten, aber zu einem späteren Zeitpunkt immer noch eine Kürettage
wählen konnten. Was immerhin auch 50 Prozent der Frauen taten. Die Gruppen,
die nach ihrer eigenen Präferenz behandelt worden waren, zeigten keine
Unterschiede in ihrer psychischen Verfassung. Diese
Untersuchungen unterstützen das Prinzip des "shared decisions" Modells6. Danach verbessert die freie Behandlungswahl die
Lebensqualität[40]. Es wurden keine
Unterschiede im Angstgefühl oder in den depressiven Reaktionen zwischen den
Frauen gefunden, die eine kleine Geburt oder einen operativen Eingriff erlebt
hatten. Aber die gesamte psychische Verfassung war bei den Frauen besser, denen
eine abwartende Behandung zugewiesen worden war. Dieses rechtfertigt die
Empfehlung von abwartenden Verhalten bei Frauen, die keine Behandlungspäferenz
haben39. Auch wenn die
Ergebnisse des abwartenden Verhaltens sehr ermutigend sind, gibt es doch ein
paar Dinge, die berücksichtigt werden müssen. Erstens muss die Erstuntersuchung mit großer
Sorgfalt durchgeführet werden und es ist insbesonders wichtig, die Patientin
über die möglichen Symptome (mögliche Schmerzen und Blutungen während der
kleinen Geburt) und den natürlichen
Hergang einer Fehlgeburt aufzuklären. Zweitens muss die Patientin dringend dazu
aufgefordert werden, zu jeder Zeit medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen,
falls dies notwendig wird. Drittens muss die Patientin mit effektiven
Schmerzmittels ausgestattet werden, auch wenn dies nicht alle Frauen brauchen,
aber alle sollten Zugriff haben. Auch die
emotionale Unterstützung der Patientinnen durch den behandelnden Arzt ist sehr
wichtig. Falls es zu unerträglichen Schmerzen und/oder Blutungen kommt, sollte
eine Operation empfohlen werden10. 3.7 Nachsorge Im Anschluss an
die Operation oder kleine Geburt darf natürlich die psychische und pysische
Nachsorge nicht fehlen. Der behandelnde
Arzt sollte auf die Gefühle und Gedanken der Patientin eingehen, sie über
Selbsthilfegruppe und Internet-Foren (siehe Hilfreiche Webseiten) informieren und evtl. den Gang zu einem Therapeuten vorschlagen. Medizinisch
muss natürlich auch nachgewiesen werden, dass keine Reste mehr im Uterus
vorhanden sind, also die Fehlgeburt komplett ist. Dies wird in der Regel mit
Hilfe einer Ultraschalluntersuchung und der Messung des hCG-Wertes geschehen. Die Abwesenheit
der Eihaut (Amnion) beim transvaginalen Ultraschall sollte als Kriterium
benutzt werden, eine Ersttrimester Fehlgeburt als komplett zu diagnostizieren
(86%ige Sicherheit)[41]. Zusätzlich
sollte der hCG-Wert bestimmt werden. Hierbei ist zu beachten, dass der hCG-Wert
in der ersten Woche nach Leerung des
Uterus rapide abfällt, um danach allmählich bis auf Null zu sinken. Die
durschnittliche Zeit bis zum Verschwinden des Hormons beträgt 30 Tage (16 bis
60 Tage). Wobei die Zeit zwischen der Uterusleerung und des Verschwindens des
hCG von dem ursprünglichen Ausgangswert abhängt[42],[43].
Quest
Diagnostics[44] hat
Informationen und Entscheidungshilfen für die Behandlungswege bei
unvollständigen und verhaltenen Fehlgeburten zusammengestellt, die ich hier in
großen Teilen übernehmen möchte: Viele Frauen
mit einer Fehlgeburt im ersten Trimester, deren Zustand ansonsten stabil ist
(kein Fieber oder sehr starke Blutungen) haben die Wahl zwischen der Kürettage
und dem abwartenden Verhalten. Bei der
Entscheidungsfindung sollte folgendes berücksichtigt werden: -
Bei vielen
Frauen beendet der Körper die Schwangerschaft innerhalb von 72 Stunden während
des Abwartens. Der Prozess kann mehrere Tage und Wochen dauern. Nicht immer
führt abwartendes Verhalten zur vollständigen Entleerung des Uterus, daher kann
eine Operation später noch notwendig werden. -
Ein
operativer Eingiff leert den Uterus schnell. Falls starke Blutungen oder eine
Infektion während der Fehlgeburt auftreten, wird eine Operation notwendig sein. Die Frau hat
folgende Möglichkeiten: -
Abwartendes
Verhalten bis zu vier Wochen, um zu sehen, ob die Fehlgeburt auf natürlichem
Wege beendet wird. -
Eine
Operation, die den Uterus leert. Gründe für
abwartendes Verhalten -
Ihr
Zustand ist stabil, ohne Fieber oder starke Blutungen -
Sie sind
im ersten Trimester -
Sie haben
zu jeder Zeit Zugang zur Notaufanhme -
Sie fühlen
sich nicht wohl bei der Vorstellung, mehrere Tage oder Wochen auf das Ende
der Fehlgeburt zu warten -
Sie bluten
stark -
Sie haben
starke Unterleibsschmerzen -
Sie haben
Zeichen einer Infektion Art der
Behandlung Gründe dafür Gründe dagegen Abwartendes
Verhalten -
Erlaubt
dem Körper, der Natur freien Lauf zu lassen -
Kann
weniger stressvoll sein als eine Operation -
Blutungen
können lange anhalten -
Kann
erfolglos bleiben -
Kann zur
Infektion oder starken Blutungen führen (in 4 - 10%)[45] -
Ist die
schnellste Beendigung einer Fehlgeburt -
Kleines
Risiko der Notwendigkeit einer Wiederholungsoperation (in 2-6%)6,20,21. -
Geringes
Risiko einer Uterus- oder Gebärmutterverletzung, was zu starken Blutungen
oder Infektionen führen kann Der folgende
Fragenkatalog soll der Patientin helfen, die für sie richtige Entscheidung zu
treffen. Nach
Beantwortung der Fragen sollte die Patientin eine bessere Vorstellung davon
haben, wie sie ihre Fehlgeburt beenden möchte. Der Fragenkatalog sollte
anschließend mit der Arzt oder der Hebamme besprochen werden. Beantworten Sie
die Fragen unter der Berücksichtigung, was sich für sie richtig anfühlt: ja nein unsicher Ich warte
auf klare Zeichen dieser Fehlgeburt.
Mein Doktor sagt, dass der Fetus nicht mehr lebt, aber ich habe keine
Symptome Eine
Verlängerung der Fehlgeburt wäre für mich sehr schwer Ich überlasse
der Natur lieber ihren Weg Eine Operation
wäre für mich sehr schwer zu ertragen Ich möchte die
Fehlgeburt schnell beenden, daher bevorzuge ich eine Operation Mir ist klar,
dass abwartendes Verhalten nicht erfolgreich sein kann, und ich dann eine
Operation bräuchte Benutzen Sie
den folgenden Platz, um weitere wichtige Bedenken über Ihre Entscheidung
aufzuschreiben.
Die obigen Antworten sollen Ihnen einen generellen
Überblick darüber verschaffen, wo Sie in Ihrer Entscheidung stehen. Es kann
sein, dass Sie einen vorrangigen Grund haben, die eine oder andere Methode der
Beendigung Ihrer Fehlgeburt zu wählen. Kreuzen sie
diejenige Box an, die am besten Ihren allgemeinen Eindruck Ihrer Entscheidung
wiederspiegelt. Tendenz zum
Tendenz zur Abwartenden
Vorgehen
Operation |
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