Schwarze Löcher




Die Ausdehnung der Materie in einer Singularität nähert sich Null und die Dichte geht gegen Unendlich. Ein solcher Zustand ist für uns nicht mehr faßbar, die Allgemeine Relativitätstheorie Einsteins, die Singularitäten vorraussagt, versagt völlig bei ihrer Beschreibung. Sicher ist aber, daß in einem Zustand unendlicher Dichte kein Atom oder Molekül mehr existiert. Es ist nicht einmal vorstellbar, daß es dort noch Elementarteilchen wie Protonen oder Neutronen geben könnte, selbst Quarks werden hier keine Chance mehr haben. Eventuell ließe sich der Materiezustand durch die Stringtheorie beschreiben, die vielleicht eines Tages die Verbindung zwischen Relativitätstheorie und Quantenmechanik ermöglicht. Sicher ist nur, daß sich hier ein Objekt kosmischen Ausmaßes in Sekundenbruchteilen in ein quantenphysikalisches "Nichts" verwandelt hat! Bislang wissen wir jedoch definitiv nichts über das Innere eines Schwarzen Lochs.

Warum? Die Gravitation eines solchen Objektes ist derart groß, daß selbst Licht nicht aus ihm entkommen kann. Die Fluchtgeschwindigkeit liegt über der Lichtgeschwindigkeit (rd. 300 000 km/s)! Zum Vergleich: die Fluchtgeschwindigkeit von der Erde beträgt 11,2 km/s. Da nun jede Information sich aber höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten kann, gibt es keine Möglichkeit der Nachrichtenübermittlung aus einem Schwarzen Loch. Daher rührt auch seine Bezeichnung, denn kein Licht, keine Strahlung kann uns seine Existenz verraten.


Würde ein im Raum schwebender Astronaut sich unvorsichtigerweise dem Schwarzen Loch nähern, so könnte ein entfernt stehender Beobachter erkennen, wie die Gravitation seinen Kameraden immer mehr in die Länge zieht und gleichzeitig zusammenquetscht wie eine Spaghetti. Dieser Vorgang würde für den Beobachter jedoch immer langsamer verlaufen und schließlich unendlich lange dauern, weil mit zunehmender Annäherung an das Loch die Zeit durch die unvorstellbare Gravitation immer weiter gedehnt wird, bis sie zum Schluß völlig stehen bleibt. Für den Beobachter wäre es so, als ob sein Kamerad niemals ankommt. Dem armen Astronauten würde es jedoch sehr schlecht ergehen. Nachdem ihn die ungeheure Gezeitenwirkung so verunstaltet hat, zerreißt sie ihn nun komplett. Mit immer höherer Geschwindigkeit, zuletzt mit der des Lichts, wird er bis in die Singularität gezogen.

Wenn er noch leben würde, hätte er am Ereignishorizont einen fantastischen Ausblick: er könnte das gesamte Weltall aus seinem Blickwinkel sehen, weil alles ankommende Licht auf eine Kreisbahn um das Loch gezwungen wird, bevor es wie der Astronaut auf immer in ihm verschwindet. In nebenstehender Skizze nähert sich von rechts ein Lichtstrahl und gerät in das Gravitationsfeld. Beträgt seine Distanz das 1,5fache des Ereignishorizontes, wird der Strahl bereits um eine Kreisbahn um das Schwarze Loch gezwungen. In diesem Abstand kann unser Astronaut das gesamte Universum sehen, und das sogar im Zeitraffer! Bei etwas größerem Abstand kann das Licht noch entkommen, unterschreitet es die kritische Grenze, wird es unweigerlich zur Singularität (S) hinabgerissen.

An letztem Beispiel erkennt man auch den prinzipiellen Aufbau eines Schwarzen Lochs. Im Zentrum befindet sich die Singularität, deren Ausdehnung gegen unendlich klein geht. Bis zum Abstand r erstreckt sich der Ereignishorizont, welcher die eigentliche Größe des Lochs kennzeichnet und aus dem keine Informationen hinausgelangen können. Ein Schwarzes Loch ist damit wie ein halbdurchlässiges Diaphragma: alles kann hineingeraten, aber absolut nichts mehr hinaus. Zwischen der Singularität und dem Ereignishorizont wird sicher nur leerer Raum sein, denn alles, was sich hier aufhielte, würde sofort zur Singularität hinabgezogen.









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