Milet

    

Milet, antike griechische Stadt in Ionien an der Westküste Kleinasiens (Teil der heutigen Türkei). Milet geht auf eine minoische Siedlung um 1600 v. Chr. zurück. Es war die reichste der zwölf Städte des Ionischen Bundes. Milet lag in der Nähe der Mündung des Mäander (Menderes) und besaß vier große Häfen. Dadurch konnte sich hier ein breiter Handel entwickeln. Milet war für seine Herstellung von Textilien, insbesondere von Wollkleidung berühmt. Die Mileter gründeten mehrere Siedlungen im Norden, vor allem auf dem Hellespont (Dardanellen), im Propontis (Marmarameer) und dem Pontos Euxinos (Schwarzen Meer). Zwischen dem 8. und dem 6. Jahrhundert v. Chr. war Milet die größte griechische Stadt mit konkurrenzlosem Seehandel. Handelsflotten aus Milet fuhren in alle Teile des Mittelmeeres und kamen sogar bis zum Atlantik.

Milet wurde wiederholt von den Herrschern des Nachbarstaates Lydien angegriffen, konnte diesen Angriffen aber lange standhalten, bis es Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. von König Krösus besiegt wurde. Nach der Eroberung Lydiens von Kyros dem Großen fiel Milet unter persische Herrschaft. Von 499 bis 494 v. Chr. führte Milet den Aufstand der Ionier gegen die persische Herrschaft, wurde aber nach seiner endgültigen Niederlage von Dareios I. verwüstet. In der hellenistischen und römischen Zeit wurde es wieder aufgebaut, erlangte aber nie mehr seine frühere Macht. Im 4. Jahrhundert n. Chr. verlandete die Bucht, dadurch war der wirtschaftliche Untergang der Stadt besiegelt. Die Glanzzeit Milets war im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. Zu dieser Zeit galt Milet als die bedeutendste Stadt der griechischen Welt. In Milet wurden die griechischen Philosophen Thales, Anaximander und Anaximenes geboren.

 


 

Kleinasien ] Anatolien ] Osmanisches Reich ]

Kimmerier ] [ Milet ] Myra ] Phrygien ] Sardes ] Troja ]

zurück ] vor ]