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Aufgrund des frühen Sendetermins wurden
Schnitte angebracht, offensichtlich sogar in recht großzügiger Auswahl. So
fehlte in Silent Dust der Mord an dem Ornithologen Quince als auch
das Auffinden seiner Leiche durch Wegschneider einzelner Bilder.
Dennoch erstaunlich, wie sich eine Serie, die in den 60er Jahren am späten
(Sende)-Abend lief und doch eine Reihe von mehr oder weniger genüßlich
ausgekosteten Morden beinhaltet, im Kinder- und Jugendprogramm
wiederfindet. Da nützt es auch nichts, wenn zuvor - erstmals in der
Geschichte des deutschen Privatfernsehens, Time Tunnel wiederholt wird.
Diese Serie war 1971 am frühen Samstagnachmittag in der ARD gelaufen und
bislang nie in den Privatsendern aufgetaucht. Beide Episoden wiederholte
SAT1 mitten in der Nacht, zwischen 4 und 5 Uhr in der Früh'. Interessant
ist dabei auch, dass SAT1 beide Serien in Spots gemeinsam bewirbt („ ...
haben wir früher noch in schwarzweiß gesehen ...") und unter dem Titel
„Echt gebraucht" zusammenfaßt.
Wie es irgendwann zu erwarten war - wenn auch zwei Jahre später - trat es
ein: die fehlenden The Avengers-Episoden kamen ins unverschlüsselte
Fernsehen. SAT1 begann im Herbst 1998 mit der Ausstrahlung von
angekündigten 83 Episoden - und das wären alle aus der 4., 5. und 6.
Season - also „Emma Peel" und „Tara King" komplett.
Dies bedeutet, dass dreißig Jahre nach ihrem Entstehen die nicht vom ZDF
erworbenen 37 Episoden erstmals im unverschlüsselten deutschen Fernsehen
laufen. Lediglich sechs davon waren 1993 und 1996 schon zuvor bei SAT1 gelaufen
- die fünf fehlenden Farbfolgen im Emma Peel und kurioserweise eine mit
Tara King. Allerdings schreckte SAT1 wohl davor zurück, die alten
Schwarzweiß-Episoden zur besten Sendezeit auszustrahlen und entschied sich
für die Mittwochnacht - gegen 1:15 Uhr. Parallel dazu begann die
Ausstrahlung der Farbfolgen am Samstagvormittag kurz nach 10 Uhr
Während die Farbfolgen von Anfang an mit Werbe-Inseln durchsetzt wurden,
blieb das erste Dutzend der Schwarzweiß-Folgen davon verschont. Dann wurden
auch diese - zuerst einmal, dann zweimal - mit den üblichen
Telefonsex-Nummern zwischengeschaltet, was die Bruttolaufzeit einer Episode
auf etwa 56 Minuten verlängerte. Von der „Störung", die sich damit
einstellte, ganz zu schweigen. Aber immerhin wählte SAT1 die richtigen
Stellen aus - an denen der Commercial Break schon im Original eingeplant
war - umrahmt von einer schwarzen Ab- und Aufblende.
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