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Artist: TBS-Mob | |
Date: 21.07.2003 | |
1. The Basics: Stellt Euch erstmal vor, wer Ihr seid, woher Ihr kommt, was Ihr macht und wie Ihr angefangen habt. | |
Answer: Wir sind der TBS-MOB, ein Verbund verschiedener Rapper, Djs, Maler und Organisatoren, beheimatet in verschiedenen Städten des Niederrheins. TBS wurde von Kerosin und Fiser ins Leben gerufen und zählte im Schnitt immer so um die zehn aktive Member. Derzeit sind dabei: Kerosin (23 aus Wachtendonk), Castor (19 aus Wachtendonk) und Score (18 aus Wachtendonk), Morpheus (22 aus Moers), Sekdor (19 aus Moers), Schusetta (19 aus Straelen), Tauer (17 aus Straelen), Dejot (21 aus Tönisvorst), Fiser (22 aus Tönisvorst), Mr.Wou (19 aus Düsseldorf), Brainbak (22 aus Gladbach). |
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2. The rumors: Seid objektiv und ehrlich: was sagen die Leute über Euch? Mit wem werdet Ihr verglichen? Nicht: mit wem möchtet Ihr gerne verglichen werden, sondern ehrlich, was sagen andere Leute über Euch? | |
Answer: Kerosin: Die Leute, die ohne Vorurteile an unser Output gehen, geben viel positives Feedback. Manche anderen wollen unbedingt haten, bei denen braucht man ein Umstimmen gar nicht erst zu versuchen, da die nicht zuhören. Schade ist halt echt nur, wenn sich so was auf „ich hab gehört“ und „der hat gesagt“ Gelaber oder eben nur dem Namen begründet. Das ist unmündig und begrenzt, weit weg von HipHops Offenheit und Toleranz. Aber wie von Ihnen gesagt, jeder der sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen will, weiss uns zu schätzen und es ist gut zu wissen, dass gerade hierbei die ganz vorne sind, die selber aktiv sind. |
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3. Mirror, mirror on the wall: Mit wem würdet Ihr gerne verglichen werden? Warum? | |
Answer:
Kerosin: Leute vergleichen viel zu schnell, für zu viele ist Schubladendenken wichtig. Ein lustiger Mensch meinte einmal wir würden Berlinrap machen. Im Endeffekt leitete er’s nur aus dem Namen ab, er hat sich tierisch blamiert, ich weiss schon warum viele das anonyme I-net lieben. Da wars wieder ganz klar erkennbar: Alle rappen wie eine Stadt, was für ein Schwachsinn. Jede Stadt ist wie jede Gruppe thematisch breitgefächert, Gruppen, die das nicht sind, sind steif und unflexibel, haben nichts zu sagen und werden über kurz oder lang langweilig.... keine Vergleiche! Schu: Ich würde von der Qualität der Lyrics her gerne mit Ras Kass verglichen werden, von den Beatz her mit IAM und wenn man irgendwann mal sagen würde ich würde soviele Leute zu ‘nem Auftritt ziehen wie Eminem, wäre das auch nicht schlecht. Score: Ich denke man kann TBS nicht vergleichen, weil TBS innovative Inhalte rüberbringt und neue Maßstäbe setzt. |
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4. On the beat tip: Wie beschreibt Ihr Eure Beats? Mit welchem bekannten Producer könnte man Eure Beats vergleichen? Wer ist Euer favorite producer? Warum? | |
Answer:
Kerosin: Slice it up Baby! Ich liebe Kleingeschnibbelte neu-arrangierte Samples mit Drums im Vordergrund. Zum vergleichen s.o. Ich mag Chinos Beats, die waren sehr anders, deep, aggressiv, schnell aber auch irgendwie stimmungsvoll. Kool Keith und CoFlow ist experimentell....Swollen Members´ Beats sind dick. Schu: Hm... Bei uns machen mehrere Leute Beatz. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Stylez. Ich würde sagen, dass meine Beatz hauptsächlich melodiöse Samples haben, die meistens eine etwas nachdenkliche Stimmung verbreiten. Viele Beatz von mir sind allerdings trotzdem recht schnell (über 95 bpm). Meine favorite producers sind auf jeden Fall RZA, Shurik’n und Akhenaton von IAM sowie Vodoo, der viele Tracks auf dem ersten Ras Kass-Album produziert hat. Die Beatz von Mobb Deep gefallen mir auch sehr gut. Score: Unsere Beatz sind vielseitig, abwechslungsreich, unterhaltsam, atmosphärisch, aggressiv... da sind keine Grenzen gesetzt. |
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5. Check the technique: Welches Equipment benutzt Ihr? Welches würdet Ihr gerne benutzen? Was sind Eure Sampling-Quellen? | |
Answer:
Score: Wird nicht verraten ! ;) Kerosin: Fruity 4, Acid 4.0 Pro, Mixer, Alesis-Referenz-Monitore, Terratec 24/96, Bass-Gitarre, AKG C 3000B... kurzum hauptsächlich digitale Klangerzeugung. Sampling Quelle: Welt Musik, Filme u.a.... Schu: Lol... Von technik hab’ ich nicht besonders viel Ahnung. Ich mache meine Beatz von Tag eins an mit meinem 266mhz PC, der mit jeder neuen Spur und jedem neuen Effekt immer langsamer wird. Benutze verschiedene Programme. Werde jedoch in Zukunft bei den Beatz verstärkt mit meinem Homie Milzbrand zusammen arbeiten, der übrigens schon für BOW und Nesti Beatz gemacht hat. Außerdem produziert er ja auch große Teile des TBS-Albums. |
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6. Who`s the mack: Nennt zuerst 3 Leute im business, von denen Ihr glaubt, daß Sie einen positiven Einfluß auf Hip-Hop genommen haben, dann 3 mit einem negativen Einfluß (whatever: MCing, DJing, Producing, clothes, attitudes...)! | |
Answer:
Score:In Deutschland gibt es mehr die Hip Hop haben verkommen lassen, als solche die ihn in die richtige Richtung gelenkt haben. Zu nennen wären für einen positiven Einfluss: MC Spontan, Kool Savas und Curse. Für einen negativen Einfluss eigentlich die ganzen Spaß-MCz, wie MC Rene, Samy und D-Flame. Im Allgemeinen Rapper, die vergeblich versuchen ihre Inhalte auf die Nachfrage der Masse einzurichten. Kerosin: Positiv: STF, MTVFett und KRS.... Negativ: die Bravo und jedes Mainstream Mag, dass jedem 0815 Typen erklärt was einen HipHopper ausmacht, Fettes Brot und alle Artists die vergessen, wo sie herkommen. |
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7. Who got the props: Was macht für Euch einen guten Rapper/MC/DJ/Producer aus? Wann gebt Ihr props? Was ist Euer absoluter favorite beat/loop/rhyme/punchline/scratch? | |
Answer:
Score: Alle Rapper, die realitätsnahe und kritische Substanz vermitteln und es gut verpacken können, mit Hilfe von guten Reimen, Wortwitz und Flow sind gute Rapper. Als Produzent muss man wissen, welcher Beat zu welchen Inhalten passt und ob es gut rüberkommt. Lieblings-punchline : „Ich bin arrogant und übel und geh durch die Wand, wie Dübel“ Spontan Schu: Ein guter Rapper zeichnet sich dadurch aus, dass er zusammen mit einem guten Producer die Art von Liedern macht, die man sich immer wieder anhören kann. Wichtig sind oft ein guter Flow oder manchmal auch eine gute Stimme. Aber es gibt auch Rapper, die nur durch gute Texte überzeugen können. Die besten vereinen alle drei Punkte. Ein guter Producer muss Beatz machen, auf die man entweder abgehen kann oder die beim Hören eine Gänsehaut verursachen. Ein guter MC muss live rocken. Mein lieblings Beat ist der Beat von “Samurai” von Shurik’n und von Ras Kass finde ich bei “The Evil that Men do” den Satz “Life’s a bitch so fuck it” sehr aussagekräftig. Kerosin: Props bei einer guten Leistung, im Verhältnis zur Dauer der Ausübung, bei Texten, mit denen ich auch was verbinden kann, bei guten Bombings, wenn jemand sehr aktiv ist und Entwicklung zeigt... „You have to call my Name just to get a little Fame“. |
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8. On the strenght: Wo seht Ihr Eure Stärken (lyrics, beats, flow...)? Welcher Eurer eigenen Songs gefällt Euch am besten? Warum? Welcher Beat, welche verse gefällt Euch am besten? | |
Answer:
Score: Von meinen Songs gefällt mir am besten „Momente gehen verloren“, weil ich in dem Track alles persönliche, was mich in den letzten Monaten beschäftigt hat, zu Papier gebracht habe. Es geht um Liebeskummer und die Erkenntnis, dass schöne Momente verloren gehen. Der Track ist außerdem recht gut produziert, wie ich finde (bin sehr zufrieden), aber die nachfolgenden Sachen werden immer besser werden, zumindest in Sachen Aufnahme etc. Schu: Ich seh’ meine Stärken bei den Lyrics. Für TBS insgesamt würde ich sagen, ist die Unterschiedlichkeit in den Stylez der verschieden Leute von besonderer Bedeutung. Ich denke, dass sich unsere Sachen eigen anhören. Mir gefällt unser noch nicht komplett fertiger Track “Kondome.... und darum fick’ ich keine von euch ohne” vom kommenden TBS-Album sehr gut. Der Beat, den Milzbrand hierfür gebaut hat, ist Hammer und die Lyrics gefallen mir auch sehr gut. Der Flow stimmt auch. Kerosin: Bei mir sind es Freestyles, ganz klar. Damit verbunden auch Flow und Lyrics. Mir gefällt Ying und Yang mit Kaey, Krülle und Barfuß sehr gut, er ist ein Ausdruck für eine perfekte Kollabo mit komprimierter Deepness, anspruchsvollen Skills und einem geilen Beat. |
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9. Critical beatdown: Wie steht Ihr zu Kritik? Wie geht Ihr mit Kritik um? Sagt Ihr wack MC's daß Ihr sie gut findet, weil sie nett sind? Sagt Ihr Ihnen offen was sie besser machen können, oder disst Ihr Sie? Fühlt Ihr Euch angepisst, wenn jemand Euren shit nicht so toll findet und es Euch ins Gesicht sagt? Wie persönlich nehmt Ihr sowas? | |
Answer:
Score: Gegen konstruktive Kritik ist wohl nichts einzuwenden, aber diese Hater-Botschaften, die man des Öfteren in Gästebüchern im Internet liest find ich richtig zum Kotzen. Wenn man sich für soviel besser hält, sollte man trotzdem Diplomatie und Objektivität bewaren und gute Ratschläge geben können. Schu: Naja, kommt drauf an. Wenn mir jemand, der meiner Meinung nach nichts drauf hat, sagt, ich wäre schlecht und dann noch sagen will, was ich besser machen soll, dann geb’ ich da nichts drauf. Früher hab’ ich auf jeden Fall oft Tracks gegen Rapper gemacht, von denen ich nichts gehalten hab’. Jetzt nicht mehr. Soll doch jeder machen, wat er will... Konstruktive Kritik, kann einen auf jeden fall weiterbringen. |
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10. Keeping it real: Wieviel von dem, was Ihr in Euren Texten behandelt entspricht Eurem tagtäglichen Leben, wieviel ist Fiktion? Wie steht Ihr zur "realness" im Hip-Hop? | |
Answer:
Kerosin: Ich denke ein mündiger Zuhörer kann sehr gut ernstgemeinte und fiktive Textstellen unterscheiden. Realness hat in meinen Augen nicht zwingend was mit der Wahrheit der Texte zu tun. Jeder Rapper übertreibt, ist er deswegen nicht real? Das wäre in meinen Augen wieder eine Einengung der Freiheit, die sich jeder nehmen sollte. Ein fiktiver Text z.B. in Form eines Rollenspiels ist für mich um Längen interessanter als der ständige „ich bin am Start, check mich und meine tolle Crew“-Rap. Es ist alles eine Frage der Toleranz, sollen sich manche Leute doch ein riesiges Image aufbauen oder andere sich zeigen, wie sie sind. Nur beim zweiten ist das Problem, dass jeder irgendwie das gleiche erzählt....sei es noch so real. Schu: Ich verarbeite auf jeden Fall, viele Sachen, die ich erlebt habe oder die mich beschäftigen, in Texten. Gewöhnlich steh’ ich zu dem, was ich sage. Allerdings können sich Meinungen und Ansichten manchmal schnell ändern. In manchen Liedern ist auf jeden Fall auch Übertreibung drin. Ich denke aber, dass man das auch heraus hören kann. |
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11. My philosophy: Wie würdet Ihr Euren Stil beschreiben? Welche Einstellung ist in Euren Songs vorherrschend? Welche Themen behandelt Ihr? | |
Answer:
Kerosin: Einstellung: Ich scheisse auf Erwartungen an mich. Mein Rap ist mein Ding, ich richte mich nach niemand und nach keinem Gelaber. Themen: Ne, das ist mir zuviel....reinhören! Schu: Ich schreibe häufig Texte, die persönliche Dinge verarbeiten. Die Themen wechseln. |
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12. The input: Welche Leute haben Euch maßgeblich beeinflußt - von wem laßt Ihr Euch aktuell inspirieren? Was sind jeweils Eure 3 wichtigsten Platten/Filme/Bücher/Websites/Games! | |
Answer:
Score:Meine 3 wichtigsten Filme sind 1. Taxi Driver (weil die Story einfach genial ist und auch meine Einstellung beeinflusst hat) 2. Last Boy Scout (weil die Sprüche herrlich sind) und 3. Fight Club (weil das ein wirklich gut gelungener Kunstfilm ist) Kerosin:
Buch: Brave New World von Aldous Huxley Schu: Platten:
Ras Kass – Soul on Ice; Shurik’n – Où je vis;
Ras Kass – Understandable Smooth |
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13. Crews, posses, cliks & clans: Mit wem habt Ihr bisher zusammengearbeitet? Mit wem würdet Ihr gerne mal zusammenarbeiten? Was ist für Euch das wichtigste an einer collaboration? | |
Answer:
Score: Hauptsächlich mit Leuten aus der Umgebung, aber auch Internet-Features. Das wichtigste an einer Collaboration ist, dass man sich über die Aussage des Tracks einig ist und, dass man trotzdem Kompromisse eingeht. Kerosin: Nesti, Necrow, Alme, Breitengrad, Futuristic Jazzmen, ITM, Springstoff, Primitive Kunst, Knappschaft, Euthana-Zee, Westwind. Gerne: Mit jedem, dessen Style mir zusagt. Klan, RAG, FKP.... Bei der Kollabo muss das Endprodukt passen. Wenn es nicht passt, muss man das auch sagen können, ohne, dass der andere direkt an Beef oder son Scheiss denkt. |
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14. Pump up the volume: Gibt es Veröffentlichungen von Euch? Discography? | |
Answer:
Score: In der Mache ! Kerosin:
2002 Kerosin Nemesis Schusetta:
2001 Straolin-Style-Tape |