Zu dieser Ausgabe
Eigentlich hatten wir beabsichtigt, mit der neuen Ausgabe der Initial schon
im Juni zu erscheinen, mit dem Schwerpunkt Kapital und Arbeit. Die Ausgabe
sollte zudem zur Mobilisierung für Genua dienen. Doch leider kam es
anders. Wie oft in der Geschichte der Linken keimten unterschiedliche Vorstellungen
genau in dem Moment, als wir anfingen, neues politisches Terrain zu betreten.
Sie wuchsen sich zu inhaltlichen Auseinandersetzungen aus, so dass eine Neukonzeption
der redaktionellen Arbeit notwendig wurde. Ganz den Diskussionen verhaftet,
sahen wir den Juni verstreichen und standen plötzlich vor einer neuen
Situation: den Schüssen von Göteborg und Genua. Als wir endlich
unsere Handlungsfähigkeit zurückgewannen, wurde die politische
Debatte nicht nur in der bürgerlichen Presse von dem Regierungswechsel
in Berlin und der möglichen Teilhabe der PDS an der Macht dominiert.
Wir beschlossen daher, die neue Ausgabe mit dem Schwerpunkt Berliner Wahlen
zu beginnen. Doch als wir gerade dabei waren, für diesen Schwerpunkt
die notwendigen Fakten zusammenzutragen, traf eine neue, wirklich schreckliche
Nachricht ein, die alles verändern sollte: die Anschläge von New
York und Washington.
Natürlich mussten wir nun wieder das Ausgabenkonzept ändern und
auf die neue Situation angemessen reagieren. Wir entschlossen uns daher,
sowohl diese Angriffe als auch die Wahlen hauptsächlich zu thematisieren,
wobei die Anschläge sicherlich mehr Platz einnehmen, da die Konsequenzen
die Linke insgesamt für viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte beschäftigen
wird.
Ihr werdet jedoch trotz der Verspätung einen Text zur Globalisierung
und zu den Mobilisierungen dagegen aus Österreich finden, der in der
anfangs beschriebenen Ausgabe enthalten sein sollte, der aber angesichts
der Schüsse von Genua und dem Tod von Carlo Giuliani für einige
vielleicht nicht mehr die Relevanz besitzt, die einen Abdruck rechtfertigen
würde. Wir denken jedoch, dass die inhaltliche Kritik an der Debatte
über die so genannte Globalisierung es rechtfertigt, diesen Text abzudrücken.
Ansonsten findet Ihr noch eine weitere Zuschrift, wie wir versprochen hatten,
sie kommentarlos abzudrücken. Allerdings sind uns mindestens zwei Zuschriften
abhanden gekommen, auch weil unsere alte E-Mail-Adresse nicht mehr funktioniert.
Wir bitten deshalb die Frankfurter und die Berliner, nochmals uns die Texte
zuzusenden. Wir drucken sie dann in der nächsten Nummer ab.
Des Weiteren haben wir uns entschlossen, nicht unbedingt jeden Text abzudrucken.
Dies passiert dann, wenn eine Gruppe uns extrem lange Leserbriefe zusendet,
die mehr der eigenen Proklamation dienen, selbst aber über eine eigene
Zeitschrift verfügt. Wir wollen gerne eine Debatte führen, ausnutzen
lassen wir uns aber nicht.
Seit einiger Zeit könnt Ihr die Initial auch im Internet bewundern.
Wir beabsichtigen, dieses neue Medium etwas anders zu benutzen als die gedruckte
Zeitung. So sollen hier perspektivisch auch direkt Debatten zwischen den
Leuten geführt werden. Außerdem wollen wir die Homepage nutzen,
um zum Beispiel die Dokumente allen zugänglich zu machen. Finden könnt
Ihr die Seite unter der unten angegebenen Adresse oder aber unter www.linkeseite.de/.
Die nächste Nummer soll natürlich früher erscheinen, wir wünschen
uns eine Debatte vor allem zur Organisierung der Linken, Zuschriften zu anderen
Themen sind natürlich auch willkommen. So wären Berichte über
Aktivitäten in Euren Städten sehr wichtig, um die Zentrierung auf
Berlin etwas aufzubrechen. Viel Spaß beim Lesen.
Die Redaktion