Fabrizio De André

(18.02.1940 - 11.01.1999)
Minimaler Tribut
(Antonello Picci)
"Ich habe meinen Rücken gesehen, als ich fortging".
Wer weiß, vielleicht ist das tatsächlich geschehen,
in jener Nacht eines traurigen, leidvollen, unvergeßlichen Winters.
Ich habe dich zum letzten Mal im Sommer gesehen, in Nuoro,
du warst glücklich
und vielleicht wußtest du schon, daß die Sarden,
"deine" Sarden,
dich zum letzten Mal hören würden.
Aber du bist nicht tot,
das wirst du nie sein.
Nur der Körper stirbt, nie die Kunst.
Wie könnte ein Lied auch sterben
oder ein Buch
oder ein Gedicht?
Und außerdem war der Tod dir ein Freund:
wie oft hast du mit ihm gespielt,
wie oft war er dir ein Gefährte in einem Gedicht?
Das ist das Schicksal der Großen und der Gerechten,
das ist dein Schicksal:
den Tod zu überleben.
Ich mag nicht,
ich werde nicht auf die sinnlosen, überflüssigen Worte hören,
die den Mund
von tausend Trauerrednern füllen,
die sich überheblich abmühen, dich zu beweihräuchern.
Schweigen ist angebracht.
Und vielleicht machen sogar diese meine bescheidenen Zeilen
schon zuviel Lärm.
Übersetzung von Nicole Ritsch
Vielen Dank!
Kondolenzseite
Italienische Zeitungs-Frontpages
Italienische Website zum Tod von Fabrizio De André
Nachruf mit Bildern und Soundclips von "La Repubblica"
Wie ein trauriger Indianer (Nürnberger Nachrichten v. 12.1.99)
Eine Ikone des italienischen Autorenliedes (NZZ v. 12.1.99)
Poet des Protests (Süddeutsche v. 12.1.99)
Der poetische Anarchist (Stuttgarter Zeitung v. 12.1.99)
"Wirr, witzig, ein wenig snobistisch" (Tagesanzeiger v. 12.1.99)
Ein Anwalt der ungewöhnlichen Seelen (Tagesanzeiger v. 12.1.99)
Der Sänger bitterer Balladen (Kleine Zeitung v.12.1.99)
Spiegel-Nachruf
Addio, amico fragile! (Basler Zeitung v.18.1.1999)
Fotos aus L'Espresso
Letzter Applaus
Übersetzungen Italienisch/Deutsch

Konzert in Novara , Februar 1998
Fabrizio und Christiano de André
Foto von Mariano Brustio
Vielen Dank!