Zumeist saßen
die Männer in ihren Höhlen, besserten ihren Rock aus oder erzählten sich Geschichten
aus ihrer Heimat. Bei Regen kroch die
Nässe von allen Seiten in die Löcher, tropfte von den Helmen,
Schultern und Brust. Die Mäntel wurden naß und schwer, die
verlausten Decken
saugten sich mit Regenwasser voll.
Weitere
Bereitschaftsräume lagen u.a. in den verschmierten Kellern von
Ornes oder in jämmerlichen Löchern im Fosseswald usw.
usw.
Nach der
deutschen Besetzung entstanden in den französischen Etappendörfern vor Verdun
Soldatenheime, Kinos, Theater, Musikhallen und Bordelle
etc. Ganze Dörfer wurden von den deutschen Regimentern aus Holz und
anderen Materialien errichtet:
Hinter der Verdun-Front
gab es schon bald unzählige Unterkünfte in den Wäldern, Schluchten und an den Berghängen. Zum Beispiel:
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Häuser und Baracken am
langgestreckten Romagnerücken
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das Elisabeth-Lager
nordöstlich von Azannes
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das Barackenlager im
Thiel-Wald
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das
Pionierlager mit Betonunterständen im Hayes-Wald
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das große Gersdorff-Lager
am südlichen Rand des Embagneux-Waldes
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die Kap-Lager I und
II bei
Azannes
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das Rauch-Lager für die Pioniere
südlich von Mangiennes im Mangiennes-Wald
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das Preußen-Lager
am nordwestlichen Abhang der Höhe 310
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Barackenlager und
betonierte Unterstände im Wald von
Spincourt (z.B. Breuil-Wald)
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das Bayern-Lager im
Bois de Billy
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die Keller von
Malancourt
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das Sport-Lager bei
Nantillois
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das Steinbruch-Lager
südlich von Billy
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das Barackenlager 44
im großen Waldgebiet von Romagne-sous-Montfaucon usw.
usw. usw.
Das große Barackenlager im versumpften Wald von Spincourt lag noch in
Reichweite französischer Geschütze. Zwischen den einzelnen
Baracken konnte nur auf
Lattenrosten gegangen werden. Ganze
Straßenzüge und angelegte Plätze zogen sich durch die Wälder.
Für Offiziere und Kompanieführer
hatte man Wohnungen
und Blockhäuser bereitgestellt.
Zu Fuß, oft barfuß,
mit der Feldbahn oder dem Lastkraftwagen wurden die völlig
erschöpften und abgestumpften Soldaten in die Wechselquartiere
hinter der Front transportiert. Das große Ruhebedürfnis ließ die
Soldaten erst
einmal in die Betten fallen. Später gab es Zulagen an Tabak,
Schokolade, Branntwein, Brot und Konserven.
In der Ruhestellung oder
der Etappe waren die Freiräume für die Soldaten relativ groß.
Allerdings standen die verschiedensten Arbeitsdienste,
Ausbildungslehrgänge und exerzieren auf dem Stundenplan: Bad,
Körperpflege, Flickstunden, Waffenreinigung, Wäsche waschen und Sport. Aber auch Kleintierhaltung, der Dienst in der Küche, der
Besuch in der Buchhandlung oder der Kantine. Sonntags war dienstfrei.
Nicht selten lagen zwanzig
Soldaten auf einer Stube. Mobiliar gab es allerdings nur wenig. Die
Betten, roh gezimmerte Holzgerüste mit Maschendraht, standen
übereinander. Auf der Liege: Strohsäcke und Decken. Die Tornister
dienten als Kopfstützen. In der Ecke stand ein kleiner eiserner
Ofen.