Die Hauptstadt der Azteken 

Das "mexikanische Venedig" - so wird die ehemalige Stadt Tenochtitlán, das heutige Mexico City, genannt. Aufstieg und Macht der beiden Städte - Tenochtitlán in Amerika und Venedig in Italien - fallen übrigens etwa in die gleiche Zeit! Die Azteken-Hauptstadt liegt auf befestigten Laguneninseln im Texcoco-See und ist mit dem Festland durch drei lange, erhöhte Dämme verbunden. Im 14. Jahrhundert leben schätzungsweise 300 000 Menschen in Tenbochtitlán, das damit die grösste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent ist. Und auch die modernste und die prächtigste! Ihre Strassen sind streng geometrisch angelegt. Sie gehen vom Kultbezirk aus, dessen grösstes Bauwerk die von zwei gleich aussehenden Tempeln gekrönte Hauptpyramide ist. Der eine Tempel ist dem Regengott Tlaloc und der andere dem Kriegsgott Huitzilopochtli gewicht. Die Stadt hat vierzig hohe Türme und viele Pyramiden. In den Vierteln nahe des Kultzentrums stehen prächtige Wohnhäuser mit blühenden Gärten.Weiter entfernt, in dem Viertel der Handwerker un Händler, wimmelt es von Menschen. Schaulustige, Käufer und Verkäufer tummeln sich geschäftig auf den täglich abgehaltenen Märkten. Der grässte Markt findet auf dem grossen gepflasterten Platz vor dem Haupttempel statt. Kleine Händler, Barbiere und öffentliche Schreiber haben dort ihre Geschäfte.Kunsthandwerker verarbeiten Federn, Muscheln, Leder, Silber, Halbedelsteine und Onyx. Aus Obsidian schneiden sie Klingen von 25-50 Zentimeter Länge! Die Geschäfte quellen über von Gold- und Silbergeschmeiden, Schmuck aus Tükisen oder bunten Vogelfedern, Tüchern aus Mitlá, Onyxohrgehängen aus Puebla, Jaguar-, Puma-oder Ozelotfellen... In anderen Läden sind Gegenstände für den täglichen Gebrauch ausgestellt. Die Erzeugnisse des ganzen Aztekenreiches kommen in der prächtigen Hauptstadt zusammen.

Tenochtitlán, die mexikanische Hauptstadt, und Tlatelolco lagen auf einer künstlichen erweiterten Inselgruppe in einer Ausbuchtung des Sees von Mexiko, der nach der Conquista trockengelegt wurde. Der gesamte Kartenausschnitt gehört heute zum dicht verbauten Bereich der modernen Stadt Mexiko. Er zeigt eine Rekonstruktion des Stadtplanes um 1520, für deren Details alte Pläne und Berichte, bis heute bestehende Strassenzüge und Grabungsfunde herangezogen wurden

Der Kultbezirk dessen grösstes Bauwerk die von zwei gleich aussehenden Tempeln gekrönte Hauptpyramide. Der eine Tempel ist dem Regengott Tlaloc und der andere dem Kriegsgott Huitzilopochtli geweiht
In seinem kleinen Geschäft an einer Strassenecke schreibt der öffentliche Schreiber die Abrechnungen seines Kundes nieder. Er verwendet komplizierte Schriftzeichen, "Hieroglyphen", und ein Zwanziger-Zahlensystem. Ein Punkt bedeutet 1, ein Strich 5. Er schreibt auf Papier aus Agavenfasern.
Auf dem Markt von Tenochtitlán finden die Azteken ein vielfältiges Warenangebot aus den Kordilleren: Ozelotfelle und Schlangenhäute aus dem Amazonas-Urwald; schmale, gestickte Lamahaargürtel, feine, bunte Federbüschel. Weiter hinten wird einfacher Hausrat aus Keramik angeboten.
Der oberste Priester von Tenochtitlán, der den Tlaloc-Kult in der Grossen Pyramide lenkt, hat den Tempel des benachbarten Ortes geweiht: Acatitlán (das heutige Santa Cecilia). In einem Tragsessel kehrt er feierlich in die Haupststadt zurück.

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