ARCHÄOLOGISCH-KUNSTHISTORISCHE UNTERSUCHUNGEN IN DER PFARRKIRCHE ST. MARTIN IN ATTERSEE/OBERÖSTERREICH.
Von RUDOLF KOCH. Wien
3. BESCHREIBUNG DER BESTEHENDEN KIRCHE
4.1. DAS ROMANISCHE CHORQUADRAT (ST. MARTIN I)
4.2. DER SPÄTGOTISCHE POLYGONCHOR
5.1. DAS CHRISTOPHORUS-FRESKO DES "WEICHEN STILS"
5.2. DER RENAISSANCE-BUCHEINBAND
6. ANMERKUNG ZU DEN BESTATTUNGEN
7. ZUSAMMENFASSUNG
Trotz der nur beschränkten Grabungsmöglichkeiten in St. Martin konnten wichtige Aufschlüsse zur Baugeschichte über den kirchlichen Statuts der sonst in Urkunden wenig bedachten Kirche gewonnen werden. Sowohl die Chorquadratkirche als auch der zugehörige Friedhof belegen, daß St. Martin im 12. Jahrhundert pfarrliche Rechte besaß. Archäologische Anhaltspunkte für einen karolingischen Vorgängerbau fanden sich nicht, desgleichen wurden innerhalb des romanischen Chorquadrates keine Anzeichen eines älteren Friedhofes gefunden. Dies läßt - unter Berücksichtigung der relativ kleinen Grabungsfläche - den vorsichtigen Schluß zu, daß die älteste (Pfarr- ?) Kirche vielleicht doch im Bereich der katholischen Kirche am Kirchbergplateau zu suchen wäre.
In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde dann im wesentlichen die heute bestehende Kirche errichtet, wohl nach einer Zerstörung des Vorgängerbaus durch einen Bergrutsch.
Durch die Wiederentdeckung von Gräbern aus der Reformationszeit innerhalb des Chores kann belegt werden, daß im ausgehenden 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts Attersee vollständig reformiert war. Nach der Gegenreformation trat St. Martin gegenüber der Wallfahrtskirche am Berg in den Hintergrund, um im 19. Jahrhundert als evangelisches Gotteshaus wieder zu einem Zentrum der kirchlichen Gemeinschaft zu werden.
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Letzte Aktualisierung 22.06.00