Die Heide ist wild-romantisches Hügelland, das besonders im Herbst zur Geltung kommt, wenn das Heidekraut im Absterben orange zu werden scheint und die Jasalin-Sträucher für kräftige violette Tupfer sorgen. Der Beleman treibt Wolkenfetzen vom Meer heran, die für verzaubernde Licht- und Schatteneffekte sorgen, so daß man hier allezeit, die Nähe der Anderswelt spüren zu können, glaubt. Nur wenige kleine Wäldchen gibt es in den Senken; in der Nähe der einzigen etwas größeren Waldgebiete haben sich denn auch die menschlichen Ansiedlungen gebildet. Jeder Versuch, die freie Heide zu besiedeln und kultivieren, ist bislang gescheitert und von den Versuchen künden im Drausteinischen nicht einmal mehr Ruinen sondern nur die Geschichten des Volkes.
Die einzige nennenswerte Ansiedlung im Heideland ist das Dorf Haagen, dessen Bewohner mehr schlecht als recht vom Holzfällen und Torfstechen, sowie von Viehwirtschaft (Schafen) leben. Das Dorf ist auch der Stammsitz der Famile von Haagen, eines uralten aber ärmlichen Rittergeschlechts, das noch nicht einmal eine kleine Burg sein eigen nennt.
Bemerkenswert wäre noch "Thorns Kate" am Klobenstein, einer kleinen Ruine am Rande des Gundelwaldes, um die sich eine seltsame Geschichte rankt.
"Da sah es plötzlich in einem Felsen eine kleine Tür. Das Mädchen ging näher zu der Tür und fragte sich, wer wohl darin wohne. Da rief plötzlich die Tür: `Öffne mich, öffne mich!' und das Mädchen tat's und öffnete die Tür. Da trat es hindurch, doch hinter der Tür war nun nicht mehr das Braun und Blau der Heide. Da war eine blühende, grüne Landschaft und eine Straße aus gelben Steinen gefügt, welche in einen Wald führte, der bestand ganz aus blauem Glas..." (Aus: "Gerundel und Weißfeh", entnommen der Sammlung "Heidemärchen" von Mutter Bronner, Honingen, 10 Hal)