[ Exkursionsroute ]
by Norbert Ziche

 

Freitag 24.7.: Anreise Mittwoch 29.7.: Der Westen Montag 3.8.: Forêt de Bébour, Forêt de Bélouve, Grand Étang
Samstag 25.7.: Ankunft, Saint Denis Donnerstag 30.7.: Der Südwesten, Cirque de Cilaos, Umzug Dienstag 4.8.: Rivière des Remparis, Grand Coude, Umzug
Sonntag 26.7.: Cirque de Salazie, Cirque de Mafate Freitag 31.7.: Lavastrom, Ostteil, Vanilleproduktion Mittwoch 5.8.: Lavastrom, Saint Joseph
Montag 27.7.: Plaine d’Affouches Samstag 1.8.: Rivière des Remparis, Piton de la Fournaise, neuer Parasitärkrater Donnerstag 6.8.: Takamaka, Umzug
Dienstag 28.7.: Le Grand Bénare Sonntag 2.8.: Cirque de Cilaos Freitag 7.8.: Saint Denis, Rückflug u. Ankunft am 8.8.

 

Die große Exkursion zur Insel La Réunion im Sommersemester 1998 von Herrn Prof. Dr. Eitel und Herrn Bucher war unter Passaus Geographiestudenten äußerst gefragt. So war jeder froh, der letztendlich zu der Gruppe von 14 Leuten, die für diese Exkursionsreise ausgewählt wurden, gehören durfte.

Die Vorbereitungen für die Exkursion begannen bereits Monate vor der Abreise. Es wurden mehrere Vorbereitungstreffen abgehalten, auf denen unter anderem Themen verteilt wurden, über die die Teilnehmer jeweils Referate vorzubereiten hatten. Ich erhielt dabei die Aufgabe, am Ende der Exkursion dieses Verlaufsprotokoll zu schreiben


Freitag 24.7.: Anreise

Am 24. Juli 1998 trafen sich die Teilnehmer der Exkursion vormittags am Franz-Joseph-Strauß-Flughafen in München. Um 11.30 Uhr begann das Einchecken für den Flug nach Paris. Nach dem Boarding um 12.55 Uhr startete das Flugzeug pünktlich um 13.25 Uhr. Nach ca. eineinhalb Stunden Flugzeit erfolgte um 15.00 Uhr die Landung auf dem Flughafen Charles de Gaulle in Paris. Nachdem das Gepäck der Gruppe ausgecheckt war, brachte uns ein Bus zum Flughafen Paris-Orly. Das Boarding für den Flug nach La Réunion war für 20.00 Uhr angesetzt, der Start erfolgte pünktlich um 21.00 Uhr.


Samstag 25.7.: Ankunft, Saint Denis

Am nächsten Tag landete das Flugzeug nach einem fast elfstündigen Flug und einer Zeitverschiebung von zwei Stunden um 9.55 Uhr auf dem Flughafen Roland Garros in Réunions Hauptstadt Saint Denis. Nach dem Check-out mieteten wir hier zunächst zwei Kleinbusse der Firma Budget an. Mit diesen fuhren wir zu unserem ersten Hotel, dem Hotel le Lancastel in Saint Denis, und bezogen dort unsere Zimmer. Später kauften wir in einem Supermarkt im Stadtzentrum Lebensmittel ein und fuhren danach um 16.00 Uhr hinauf Richtung la Montagne. Von einem Aussichtspunkt in einer Straßenkehre aus konnten wir ein altes Vulkanplateau sowie die Passatbewölkung und die Agavenvegetation betrachten. Herr Prof. Dr. Eitel vermittelte uns kurz einige allgemeine Informationen über die Stadt Saint Denis. Dann hielt Isabel Wunderle ein Referat über die Geschichte der Insel. Danach fuhren wir weiter berg-auf bis in die Zone de loisirs du Colorado und kehrten nach einem kurzen Spaziergang durch diesen Park abends ins Hotel zurück.


Sonntag 26.7.: Cirque de Salazie, Cirque de Mafate

Nach dem Frühstück um 6.30 Uhr starteten wir am Sonntagmorgen um 7.20 Uhr zum Cirque de Salazie. Der Weg führte uns von Saint Denis über Sainte Marie und Sainte Suzanne nach Saint Andre. Von dort aus fuhren wir das Tal des Rivière du Mât hinauf nach Salazie. Über Grand Ilet fuhren wir hinauf bis zum Parkplatz am Morne de Fourche. Von hier aus gin-gen wir um 10.00 Uhr wei-ter bis zur Wasserschei-de zwischen dem Cirque de Salazie und dem Cirque de Mafate. Hier sprach Sandra Stoiber in ihrem Referat im Zusammenhang mit der Geologie des Piton des Neiges von vier Entwicklungsphasen dieses Vulkans. Dann stiegen wir hinab in den Cirque de Mafate und wanderten durch die Plaine des Tamarins. Hier gab Mario Wallentin einige Informationen zum Klima der Insel. Gerhard D. erklärte in seinem Referat über die Geomorphologie Réunions den Prozeß der erosiven Hangentwicklung. Nach einer Mittagspause um 12.30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg und erreichten um 14.25 Uhr wieder den Parkplatz am Morne de Fourche. Auf dem Heimweg machten wir einen kurzen Abstecher in die Stadt Sainte Marie und kehrten am Abend wieder ins Hotel le Lancastel zurück.


Montag 27.7.: Plaine d’Affouches

Am nächsten Morgen frühstückten wir um 7.00 Uhr. Um 8.00 Uhr suchten wir die Werkstatt der Firma Budget auf, um die Sicherheitsgurte unserer Mietfahrzeuge reparieren zu lassen. Dann fuhren wir über le Port nach Dos d’Âne. Von hier aus gingen wir zu Fuß weiter und erreichten um etwa 12.35 Uhr die ca. 1500m hoch gelegene Plaine d’Affouches. Hier referierte Silvia Hawran kurz über die Höhenstufen der Vegetation. Dabei erfuhren wir unter anderem, daß wir uns gerade "im trockensten Bereich des feuchtesten Teils" der Insel befanden. Die Niederschläge betragen auf der Plaine d’Affouches etwa 1500mm/Jahr. Nach einer Mittagspause machten wir uns um 13.30 Uhr an den Abstieg und erreichten um 14.45 Uhr wieder den Ausgangspunkt unserer Fußwan-derung. Es wurde nochmals auf die Schrägstellung der Vegetations-höhenstufen hingewiesen, wodurch im Nordwesten der Insel zwei Vegetationsstufen mehr zu finden sind als im Südosten. Um 15.15 Uhr traten wir den Heimweg über le Port, la Possession und la Montagne an und kamen um 17.30 Uhr an unserem Hotel an. Nach einer kurzen Pause fuhren wir um 19.00 Uhr noch zum Einkaufen zum Supermarkt "Continental" am Stadtrand von Saint Denis.


Dienstag 28.7.: Le Grand Bénare

Am 28. Juli frühstückten die Exkursionsteilnehmer um 6.30 Uhr. Um 7.00 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren gen Westen in den trockenen Teil von Réunion. In Saint Paul bogen wir nach links ab und hielten in Fleurimont kurz an, um uns ein Bild der Vegetation einer Trockensavanne zu machen. Auf der Fahrt weiter den Berg hinauf durchquerten wir verschiedene Vegetationshöhenstufen: In einer Höhe von etwa 500m ü. NN erreichten wir die Stufe des Zuckerrohranbaus. Nachdem wir auch den Ort le Guillaume hinter uns zurückgelassen hatten, erreichten wir zunächst die Geranienstufe bei etwa 750m ü. NN, dann den Feuchtwald. Dieser ging in einer Höhe von ca. 1200m ü. NN in Trockenwald über. Bei etwa 1500m ü. NN begann die Tamarindenstufe, von der sich durch eine scharfe Grenze bei ungefähr 1800m ü. NN die Stufe der Farn- und Ericaceenvegetation abhob. Um 9.00 Uhr parkten wir unsere beiden Fahr-zeuge auf 2150m ü. NN und begannen den Aufstieg zum Gipfel des Grand Bénare. Um 10.20 Uhr legten wir in einer Höhe von 2400m ü. NN eine Pause ein. Kurz nach 12.00 Uhr er-reichten wir dann bei eisiger Kälte das Gipfelkreuz. Nach einer Mittagspause machten wir uns um 12.55 Uhr auf den Rückweg. Um 15.15 Uhr kam die Gruppe wieder am Parkplatz an. Über le Ruisseau, Bois de Nefles und la Plaine fuhren wir wieder hinunter in den Küstenbereich. Dann ging es über die Autobahn zurück nach Saint Denis zu unserem Hotel, wo wir um 17.00 Uhr ankamen. Nach einer zweistündigen Pause kauften wir wieder im "Continental" ein.


Mittwoch 29.7.: Der Westen

Am Mittwoch fand das gemeinsame Frühstück erst um 8.00 Uhr statt. Um 8.45 Uhr verließen wir das Hotel in Richtung le Port. Dort hörten wir auf einem Parkplatz an der Küste ein Referat von Sandra Klemens über die Wirtschaft der Insel la Réunion. Um 9.35 Uhr ging es weiter durch das Industriegebiet von le Port und am Hafen vorbei zum Yachthafen der Stadt. Dort erkannten wir, daß es auf der Insel sowohl die ursprünglich auf den amerikanischen Kontinenten beheimateten Kakteen als auch die aus der alten Welt eingeführten Euphorbien gibt. Wir verließen le Port wieder und fuhren auf der N1 nach Süden. In Saint Paul bogen wir ab nach Plateau Caillou. Hier warfen wir wieder einen Blick auf die Vegetation, die hier hauptsächlich von Akazien gekennzeich-net war. Wir befanden uns folglich im Bereich der Trockensavan-ne. Auch in Fleurimont wa-ren noch vor allem Akazien zu sehen. In Tamatave ka-men wir dann ab einer Höhe von 320m ü. NN wieder in die Zuckerrohrstufe. Weiter ging es über Villele nach l’Eremitage, wo in einer Höhe von 450m ü. NN ein halbfeucht-wech-selfeuchter Bergwald begann. Hier konnten wir den Bau eines Bewässerungskanals beobachten, der von den höheren Lagen hinunter in den Bereich der Trockensavanne führen wird. Danach fuhren wir weiter nach la Saline. Von dort führte uns der Weg über die D6 hinauf bis nach Trois Bassins, wo die Niederschlagswerte auf 725m ü. NN durchschnittlich 1181mm pro Jahr betragen. Weiter ging es nach la Petite Ravine. Dort nahmen wir eine kleine Straße rechts ein Stück bergab, um die gute Aussicht auf den Küstenstreifen zu genießen. Wieder zurück auf der D3 konnten wir auf der Weiterfahrt nach Notre Dame des Champs die unterschiedlichen Strahlungsverhältnisse auf der Insel erkennen, die durch den Schatten der "am Berg hängenden" Wolken verursacht werden. Über Chaloupe Saint Leu, Saint Christophe ou l’Etang les Hauts und le Cap Camélias fuhren wir weiter bis le Plate. Dort nahmen wir zunächst die D15, dann die D11 nach les Avirons. Über die D17 fuhren wir hinunter nach l’Etang Salé les Bains. Hier machten wir um 12.40 Uhr am Strand ein Picknick und ließen dabei die Wellen des Indischen Ozeans auf uns wirken. Um 13.40 Uhr fuhren wir dann weiter nach Saint Leu, wo wir um 14.00 Uhr eine Schildkrötenfarm besichtigten. Um 14.55 Uhr führte uns der Weg weiter nach Norden durch den trockensten Teil der Insel. In Pointe des Trois Bassins hatten wir um 15.00 Uhr Gelegenheit, im Ozean zu baden. Wegen der zahlreichen Seeigel wurde diese jedoch kaum genutzt. Vor der Weiterfahrt um 16.40 Uhr hielt Holger Megies ein Referat über die Bevölkerung la Réunions. Nordwärts ging es weiter bis Saint Gilles les Bains, wo die Niederschläge mit durchschnittlich 541mm pro Jahr den niedrigsten Wert an der gesamten Küste der Insel erreichen. Nach einem kurzen Tankstop drehten wir eine Runde durch das Wohnviertel der gut situierten weißen Bevölkerung der Stadt. Dann begaben wir uns an den Strand. Dort erfuhren wir in einem Referat von Harald Weigl über den Tourismus auf der Insel, daß Saint Gilles les Bains derzeit als einziger Ort auf der ganzen Insel zu einem richtigen (Massen-) Touristenort mit vielen Aktivtourismus-Angeboten ausgebaut wird. Nach dem Sonnenuntergang um 17.55 Uhr traten wir den Rückweg über die N1 nach Saint Denis an, wo wir um 18.40 Uhr direkt zum Supermarkt fuhren.


Donnerstag 30.7.: Der Südwesten, Cirque de Cilaos, Umzug

Am 30. Juli frühstückten wir um 7.00 Uhr. Um 7.55 Uhr fuhren wir zum Flughafen Roland Garros, damit einige Exkursionsteilnehmer sich Geld und Ansichtskarten besorgen konnten. Dann ging es von Saint Denis über le Port, Saint Paul und Saint Gilles bis kurz vor Saint Leu, wo wir von 9.15 Uhr bis 9.35 Uhr eine Pause einlegten. Um 9.45 Uhr entdeckten wir auf der Weiterfahrt, daß südlich von Saint Leu bis in den Küstenbereich hinunter bewässerter Zuckeranbau betrieben wird. In l’Etang Sale les Bains, wo sich die Landschaft bereits wieder deutlich grüner zeigte als im trockensten Teil der Insel, verließen wir die Küstenstraße und nahmen die alte N1 über l’Etang Sale les Hauts nach Saint Louis. Dort bogen wir kurz nach einer großen Zuckerfabrik links ab und fuhren über Camp du Gol, Roche Maigre und l’Eperon nach les Makes (400m ü. NN, Durchschnitts-niederschlag 2334mm). Von hier ging es weiter bis hinauf zum Aussichts-punkt la Fe-netre, wo wir um 11.00 Uhr den Blick in den Cirque de Cilaos genies-sen konnten. Vor der Mittagspause wurde noch einmal über Geologie und Geomorphologie des Geländes gesprochen. Um 12.45 Uhr fuhren wir wieder hinunter bis Saint Louis, überquerten dort auf einer Brücke den Abfluß des Cirque de Cilaos, den Riviere Saint Etienne, und kamen um 13.50 Uhr nach Saint Pierre. Dort nahmen wir die N3 über le Tampon nach la Plaines des Cafres, wo wir um 14.30 Uhr das Hotel les Geraniums bezogen. Um 15.45 Uhr fuhren wir ins Ortszentrum zum einkaufen, dann um 16.05 Uhr weiter nach Bois Court. Dort wollten wir von der Bergstation eines Lastenaufzugs, der zur Versorgung der Bewohner des Grand Bassin dient, einen Blick ins Tal werfen. Aufgrund des starken Nebels war dies jedoch leider nicht möglich. Deshalb fuhren wir unverrichteter Dinge wieder zurück zum Hotel, wo wir um 16.45 Uhr im Hotelgarten ein Meeting zur Orientierung auf der Karte und zur Vorbereitung auf den nächsten Tag abhielten. Bei dieser Gelegenheit wiederholten wir auch in einem Rückblick über die letzten Tage die wichtigsten Aspekte der Insel wie etwa die morphologische Entwicklung, die Bodenbildung oder die Vegetationshöhenstufen la Réunions. Nach einer Pause aßen wir gemeinsam um 19.00 Uhr im Hotel zu Abend. Dabei erfuhren wir, daß ein Seitenkrater des Piton de la Fournaise derzeit gerade ausbrach und beschlossen deshalb, am nächsten Tag zu dessen Lavastrom zu fahren.


Freitag 31.7.: Lavastrom, Ostteil, Vanilleproduktion

Am Freitag morgen frühstückten wir um 7.00 Uhr. Um 7.40 Uhr fuhren wir von der Plaine des Cafres über le Tampon hinunter nach Saint Pierre, von dort weiter an der Küste entlang nach Osten. Nach Manapany les Bas bogen wir links ab und nutzten um 8.40 Uhr an einer Straßenbaustelle kurz vor Carosse die Gelegenheit, einen typischen Lithosol zu betrachten. Wieder zurück auf der Küstenstraße N1 fuhren wir über Manapany nach Saint Joseph. Auf der Fahrt weiter gen Osten setzte, während wir durch Langevin fuhren, der für diesen Teil der Insel typische Regen ein. In Basse Vallée bogen wir rechts ab zum Cap Mechant und betrachteten dort die Steilküste aus junger Lava. Nach dieser kurzen Pause fuhren wir weiter und machten nach le Baril einen kleinen Abstecher in den Regenwald, wo mitten im Wald Vanille angebaut wird. Wir fuhren über Saint Philippe weiter bis zu einem Lavastrom aus dem Jahre 1986 zwischen Pointe de la Table und dem Ort Takamaka. Auf der Brockenlava war hier bereits wieder schütterer Pflanzenbewuchs zu finden. Hinter Takamaka kamen wir nochmals an einem Arm dieses Lavastroms vorbei. Auf dem Parkplatz Vierge au Parasol bei einer Figur der Heiligen Maria mit einem Regenschirm hielten wir an und gingen zu Fuß den Berg hinauf zum frischen Lavastrom, um diesen aus der Nähe zu betrachten und auf uns wirken zu lassen. Wieder zurück auf dem Parkplatz fuhren wir um 13.30 Uhr nach einer Mittagspause über Bois Blanc, Ravine Glissante und Sainte Rose nach Sainte Anne, wo wir um 14.05 Uhr eine in typisch kreolischem Stil gebaute Kirche ansahen. Da-nach ging es über Saint Benoit weiter zu einer Vanil-lefabrik in Bras Panon, wo wir um 14.35 Uhr eine Führung mit Erklärun-gen zum "Pro-duktionspro-zeß" erhielten. Um 15.55 Uhr fuhren wir wieder zurück nach Saint Benoit und von dort über die Hochebene zwischen dem Piton des Neiges und dem Piton de la Fournaise nach Plaines des Cafres, wo wir um 17.00 Uhr am Supermarkt ankamen. Um 19.00 Uhr fand wieder ein gemeinsames Abendessen im Hotel les Geraniums statt.


Samstag 1.8.: Rivière des Remparis, Piton de la Fournaise, neuer Parasitärkrater

Am 1. August frühstückten wir wieder um 7.00 Uhr. Um 7.45 Uhr brachen wir auf und fuhren über Bourg Murat die Plaines des Cafres hinauf. Auf der Fahrt zum Rand des Rivière des Remparis, das einen Cirque in einem relativ jungen Stadium darstellt, konnten wir um 8.00 Uhr auf einen Parasitärkrater auf der Plaines des Cafres hinabschauen. Um das obere Talende herum ging es weiter bis zu einem Eruptivkrater namens Cratére Commerson. Nach einem kurzen Blick um 8.30 Uhr in den Krater sowie in den 1400m tiefen jungen Cirque fuhren wir weiter bis zum Rand der ersten Caldera des Piton de la Fournaise. Von hier aus hatte man eine wunderbare Aussicht auf die Plaine des Sables, die bei einem Ausbruch des Piton Chisny, einem Nebenkrater des Piton de la Fournaise, vor ca. 3000 Jahren mit Asche bedeckt wurde und dadurch den Eindruck einer Mondlandschaft vermittelt. Wir fuhren hinunter in die äußere Caldera und durch eben diese Mondlandschaft zum Rand der zweiten Caldera, den wir um 9.05 Uhr erreichten. Zu Fuß stiegen wir den Calderenrand hinab und begannen den Aufstieg auf den Piton de la Fournaise. Oben angekommen machten wir uns jedoch wegen der ungemütlichen Wetterverhältnisse auf dem Gipfel bald wieder an den Abstieg. Während einer Pause machte Andreas Binder einige Bemerkungen zum Thema Vulkanismus und zu den verschiedenen Lavaarten. Wir setzten den Abstieg noch ein Stück fort und machten dann eine Mittagspause. Nach dem letzten Stück des Rückweges beschlossen wir, noch zum gerade ausbrechenden Parasitärkrater zu wandern. Da die Lava dort jedoch nur noch unterirdisch abfloß, konnte man direkt am Krater leider keine fließende Lava sehen. Die Schwefeldämpfe und der Geruch hinterließen jedoch ihren eigenen Eindruck. Wir gingen zurück und kamen um 15.45 Uhr wieder oben am Parkplatz an. Auf der Rückfahrt passierten wir um 16.30 Uhr Bourg Murat und suchten um 16.40 Uhr in Plaines des Cafres den Supermarkt auf.


Sonntag 2.8.: Cirque de Cilaos

Am Sonntag fuhren wir nach dem Frühstück um 7.00 Uhr um 7.45 Uhr noch einmal zum Aussichtspunkt in Bois Court. Diesmal hatte sich im Grand Bassin noch kein Nebel gebildet, so daß wir eine schöne Aussicht über das tiefe Tal genießen konnten. Dann ging es über Plaines des Cafres, le Tampon und Saint Pierre nach Saint Louis. Auf der Fahrt hinauf nach la Rivière konnten wir einen Blick nach links auf eine Fläche mit mehreren kleinen Ravines werfen. Von la Rivière aus fuhren wir auf einer Straße mit über 180 Serpentinen entlang des Bras de Cilaos in den erst relativ spät besiedelten Cirque de Cilaos. Um 10.30 Uhr erreichten wir den heutigen Luxuskurort Cilaos. Die Strecke hinauf nach Ilet à Cordes vermittelte uns einen Eindruck des starken Gebirgsreliefs der Insel. In Ilet à Cordes angekommen fanden wir um 11.30 Uhr mehre Linsenfelder vor. Wir kehrten um und fuhren über Cilaos (12.05 Uhr) Richtung Bras Sec. Auf dem Weg dorthin kamen wir an mehreren Aufforstungen mit japanischer Fichte vorbei. Kurz vor Bras Sec machten wir um 12.15 Uhr ein Picknick. Nach dem Essen hielt Armin Bäuml sein Referat über die tektonische Entwicklung und das Werden und Vergehen Réunions. Um 13.35 Uhr fuhren wir die Straße weiter bis zum Ende, wo wir einen Blick hinunter in den Cirque warfen. Dann fuhren wir zurück nach Cilaos und pausierten dort von 14.05 Uhr bis 15.00 Uhr. Dann ging es wieder hinunter nach Saint Louis. In der Nähe von Saint Pierre genossen wir von 16.20 Uhr bis 17.00 Uhr den Anblick des Ozeans. Dann machten wir eine kleine Rundfahrt durch Saint Pierre, bevor wir hinauf nach le Tampon fuhren, dort tankten und um 17.45 Uhr unser Hotel auf der Plaines des Cafres erreichten.


Montag 3.8.: Forêt de Bébour, Forêt de Bélouve, Grand Étang

Am 3. August kauften wir nach dem Frühstück um 7.00 Uhr zunächst in der Boulangerie von Plaines des Cafres um 7.45 Uhr Brot ein. Dann fuhren wir nach Bourg Murat und über den Grande Montée hinüber zur Plaines des Palmistes. Kurz vor Bras des Calumets bogen wir nach einer Wiederholung der morphologischen Entstehung des Geländes links ab nach la Petite Plaine. Auf der Fahrt weiter zum Forêt de Bébour hielten wir in einer Aufforstung mit japanischer Fichte an und sprachen über die Probleme und Folgen von Aufforstungen mit Nadelbäumen (saure Streu usw.). Beim nächsten Stop auf dem Col de Bébour konnten wir den Blick auf den Nebel-/Höhenbergwald des Forêt de Bébour genießen. Dabei erfuhren wir, daß der Cirque de Salazie beim letzten Ausbruch des Piton des Neiges wieder aufgefüllt wurde und bis jetzt nur zum Teil wieder auserodiert wurde. Der Forêt de Bébour und der Forêt de Bélouve sind der noch nicht wieder wegerodierte Teil dieses Ausbruchs. Nach einem weiteren Halt an einem Bach zum Grand Étang und noch einem im Bergnebelwald, bei dem wir auf Ericaceen und Ginster stießen, fuhren wir weiter in den Forêt de Bélouve. Hier gingen wir um 10.00 Uhr von einem Parkplatz aus zu Fuß weiter bis zur Kante zum Cirque de Salazie, in den wir aber wegen starken Nebels nicht hineinsehen konnten. So gingen wir zurück, fuhren um 10.45 Uhr ein Stück mit den Autos und gönnten uns eine Fußwanderung durch den Bergregenwald. Dabei hielt Andreas Schlögl sein Referat über die Fauna der Insel. Um 11.45 Uhr waren wir wieder zurück bei den Fahrzeugen und machten auf dem Weg nach la Petite Plaine von 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr Picknick. Über Deuxième Village und Plaine des Palmistes fuhren wir zum Grand Étang. Hier begannen wir um 13.30 Uhr, anfangs bei für die Region typischem Regen, um den See herum bis zu den Wasserfällen am anderen Ende und zurück zu wandern. Um 16.00 Uhr erreichten wir wieder unsere Fahrzeuge und fuhren zurück nach Plaines des Cafres. Dort kamen wir nach einem Einkauf im Supermarkt um 17.20 Uhr im Hotel les Geraniums an, wo wir um 19.00 Uhr gemeinsam zu Abend aßen.


Dienstag 4.8.: Rivière des Remparis, Grand Coude, Umzug

Am nächsten Morgen frühstückten wir wieder um 7.00 Uhr. Um 8.00 Uhr verließen wir zum letzten Mal unser Hotel auf der Plaine des Cafres und fuhren über la Petite Ferme hinauf an den Rand des Rivière des Remparis. Dabei konnten wir noch einmal einen Blick auf die Hochebene und auf die darüber hinwegziehende Passatwolke werfen. Nachdem wir auch Notre Dame de la Paix passiert hatten, kamen wir um 9.00 Uhr am Rand des Rivière des Remparis an. Der in dieser Höhenstufe ursprünglich vorherrschende Tamarindenwald wurde hier zugunsten von Almwirtschaft abgeholzt. Wir gingen hinauf zum Aussichtspunkt und blickten hinunter in den Rivière des Remparis und auf die Spuren eines riesigen Bergsturzes darin. Um 9.30 Uhr fuh-ren wir hinun-ter Richtung le Grand Tam-pon. Dabei durchquerten wir verschie-dene Stufen agrarischer Nutzung: Zu-nächst die Stu-fe mit Erd-beer-, Kohl-, Geranium- (das auf la Réunion allerdings heute kaum noch zu finden ist) und Zuckerrohranbau, dann folgte eine Stufe mit Tomatenanbau und noch eine mit Ananasanbau. Wir bogen nach links in die D3 ein und fuhren durch Berive, Ravine des Cafres, Mont Vert les Hauts und Manapany les Hauts weiter nach les Lianes. Auf dem Weg hinunter nach Saint Joseph hielten wir kurz an, um auf die Stadt und auf einen Parasitärkrater hinunterzuschauen. In Saint Joseph suchten wir dann um 11.05 Uhr zunächst einen Supermarkt auf. Um 11.21 Uhr ging es durch die Stadtmitte und über die D33 hinauf nach Jean Petit, wo wir auf einige Mandarinenfelder stießen. Am Aussichtspunkt le Serre, von dem wir links noch einmal in den Rivière des Remparis, rechts in den Rivière des Langevin schauen konnten, machten wir um 12.00 Uhr eine Mittagspause. Um 13.00 Uhr fuhren wir weiter hinauf zu dem auf einer kleinen Hochebene gelegenen Ort Grand Coude. Dort drehten wir per Auto eine Runde durch dieses ländliche Gebiet und erfuhren bei einem kurzen Halt, daß die Ilets in dieser strahlungsbe-günstigten Lage almwirt-schaftlich ge-nutzt werden. Auf dem Weg über Jean Petit zurück nach Saint Joseph hatten wir Gelegen-heit, Zucker-rohrbauern bei der Erntearbeit mit der Sichel zu fotografieren. Von Saint Joseph ging es dann über Langevin nach Vincendo. In Basse Valle machten wir um 14.20 Uhr nochmals einen Abstecher zum Cap Mechant, um die gegen die Steilküste schlagenden Wellen zu beobachten. Um 15.05 Uhr fuhren wir weiter nach le Baril, wo wir um 15.10 Uhr begannen, das gleichnamige Hotel zu beziehen. Hier fand um 19.30 Uhr ein gemeinsames Abendessen statt.


Mittwoch 5.8.: Lavastrom, Saint Joseph

Am Mittwoch frühstückten wir um 8.00 Uhr und gingen um 9.00 Uhr einkaufen. Danach fuhren wir über Saint Philippe nach Pointe de la Table. Vor Pointe du Tremblet kamen wir am Rand der ersten Caldera des Piton de la Fournaise vorbei. Auf dem Parkplatz Vierge au Parosol hielten wir um 9.30 Uhr an, um noch einmal den Lavastrom des aktuellen Vulkanausbruchs zu sehen. Dieser war inzwischen bereits bis zur Küstenstraße vorgedrungen. Danach betrachteten wir auch noch die Madonnenfigur mit dem Sonnenschirm. Um 11.00 Uhr fuhren wir wieder zurück nach le Baril. Dort machten wir um 11.30 Uhr im Hotel eine Mittagspause, bevor wir um 14.15 Uhr nach Saint Joseph fuhren, wo wir um ca. 14.45 Uhr ein Spiel zur Wiederholung des Exkursionsstoffes machten. Dann begaben wir uns auf einen kurzen Stadtbummel und fuhren um 16.45 Uhr zurück ins le Baril, wo wir um 17.15 Uhr ankamen. Das gemeinsame Abendessen im Hotel war wieder um 19.30 Uhr. Am späten Abend verließen einige Exkursionsteilnehmer zusammen mit Herrn Bucher noch einmal das Hotel, um den frischen Lavastrom bei Nacht zu sehen.


Donnerstag 6.8.: Takamaka, Umzug

Für den 6. August war die Rückreise nach Saint Denis, dem Ausgangspunkt unserer zweiwöchigen Tour um die Insel, geplant. Da wegen des Vulkanausbruchs die Straße an der Küste um den Piton de la Fournaise herum gesperrt war, mußten wir dabei noch einmal über die Plaine des Cafres fahren. Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr zogen wir um 9.00 Uhr aus dem Hotel le Baril aus. Nach einem kleinen Einkauf fuhren wir über Saint Joseph nach Saint Pierre. Von dort ging es hinauf nach le Tampon und la Plaine des Cafres. Von Bourg Murat fuhren wir über den Col de Bellevue hinüber nach la Plaine des Palmistes und über la Con-fiance hinunter nach Saint Benoit. In Bourbier les Bas nahmen wir die D53 hinauf zur Takamaka, der Gegend mit den mit durchschnittlich 8000mm pro Jahr höchsten Niederschlagswerten Réunions, wo wir um 11.35 Uhr ankamen. Um 12.10 Uhr machten wir uns auf den Rückweg hinunter zur Küste. Nach wenigen Kilometern auf der N2 verließen wir diese in Rivière des Roches bereits wieder und machten um 12.45 Uhr auf einem Missionsparkplatz eine Mittagspause. Um 13.30 Uhr fuhren wir auf der N2 weiter über Bras Panon, Saint Andre, Sainte Suzanne und Sainte Marie zum Flughafen Roland Garros, wo wir um 13.45 Uhr die Abflugzeit unseres Rückfluges kontrollierten. Um 14.00 Uhr ging es hinein nach Saint Denis zum Hotel le Lancastel, das wir um 14.05 Uhr bezogen. Um 15.05 Uhr kauften wir ein letztes Mal im Supermarkt "Continental" ein und hatten nach der Rückkunft am Hotel um 16.15 Uhr den Rest des Abends zur freien Verfügung.


Freitag 7.8.: Saint Denis, Rückflug

Am Morgen unseres letzten Tages auf Réunion frühstückten wir um 8.00 Uhr. Dann räumten wir unsere Zimmer und fuhren um 9.00 Uhr hinauf zum Villenviertel Bellepierre und weiter nach le Brûle. Dort warfen wir um 9.25 Uhr einen letzten Blick hinunter auf die Hauptstadt der Insel. Auf dem Weg wei-ter hinauf in Richtung zum Roche Écrite hielten wir um 9.50 Uhr kurz an, um noch-mals einen ty-pischen Lithi-sol zu betrach-ten. Auf dem Parkplatz am oberen Ende der Straße machten wir erneut halt und spielten noch einmal das Spiel zur Wiederholung des Exkursionsstoffes. Um 11.20 Uhr fuhren wir über le Brûle und Saint Francois wieder hinunter nach Saint Denis. Dort parkten wir um 12.00 Uhr unsere Fahrzeuge und hatten ein bißchen Zeit zur freien Verfügung. Da während dieser Zeit eines unserer beiden Fahrzeuge aufgebrochen wurde, holten wir bereits um 15.00 Uhr im Hotel unser Gepäck ab und fuhren zum Flughafen. Dort gaben wir die Mietautos zurück und checkten für den Rückflug nach Paris-Orly ein. Dann versuchten wir, uns die Zeit bis zum um 21.00 Uhr geplanten Boarding auf dem Flughafengelände zu vertreiben, bis wir erfuhren, daß wir aufgrund einer Überbuchung im Flugzeug keinen Platz mehr bekamen. Wir erhielten statt dessen einen Direktflug zum Flughafen Paris-Charles de Gaulle. Wir checkten also nochmals neu ein und starteten nach dem Boarding, das für diesen Flug um 19.00 Uhr stattfand, bereits um 20.00 Uhr schweren Herzens vom Flughafen Roland Garros.


Samstag 8.8.: Ankunft

Am Morgen des 8. August landete unsere Maschine pünktlich um 5.20 Uhr MESZ auf dem Flughafen Charles de Gaulle in Paris. Wir frühstückten in den Restaurants auf dem Flughafengelände. Nach dem Check-In hielten wir im Boarding Room eine kurze offizielle Verabschiedung ab. Um 9.10 Uhr stiegen wir dann ins Flugzeug, das um 9.50 Uhr startete und uns nach München bringen sollte. Nach einem kurzen Flug, auf dem wir unter anderem die Alpen und den Bodensee sehen konnten, landeten wir um 11.20 Uhr planmäßig auf dem Franz-Joseph-Strauß-Flughafen in München, wo die Exkursionsteilnehmer bereits von Verwandten oder Bekannten erwartet wurden.

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