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Mimar Sinan |
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Sinan
(1489-1588), bedeutendster Architekt des Osmanischen Reiches, zu dessen Aufgabe die
Ausstattung der 1453 eroberten christlichen Stadt Konstantinopel (heute Istanbul) mit
islamischer Architektur gehörte.
Er wurde in Kappadokien als Sohn
christlicher Eltern geboren und nahm später im Dienst Süleimans des Prächtigen an
mehreren seiner Feldzüge teil, auf denen er den Bau militärischer Anlagen überwachte.
Nach seiner Entlassung aus dem Militär übernahm er die zentrale Bauleitung im
Osmanischen Reich, ein Amt, das er unter drei Sultanen innehatte. Unter den über 300 Bauten, die ihm
zugeschrieben werden, finden sich Moscheen, Grabmäler, Palastbauten, Badeanlagen,
Bibliotheken und Schulen, aber auch technische Anlagen wie Brücken oder Aquädukte.
Seine Baukunst ist durch die
Auseinandersetzung mit verschiedenen Bautraditionen gekennzeichnet, besonders jedoch mit
der Hagia Sophia, dem bedeutendsten christlichen Kirchenbau des Byzantinischen Reiches,
der in eine Moschee umgewandelt worden war. Er orientierte sich an ihrem Grund- und
Aufriss einer Kombination von Langhaus und Zentralbau, überwölbt von einer alles
beherrschenden, durch Halbkuppeln abgestützten Zentralkuppel, der alle anderen Bauteile
untergeordnet sind und entwickelte daraus den Typ eines strengen Zentralbaus,
bekrönt von einer großen Hauptkuppel, um die sich eine größere Zahl kleinerer
Nebenkuppeln gruppieren.
Mit seinen Sakralbauten, zu deren
bedeutendsten die Prinzenmoschee (1544-1548) und die Süleiman-Moschee (1550-1557) in
Istanbul sowie die Moschee Selims II. in Edirne zählen, setzte er Maßstäbe für die Moscheen der
späteren Zeit. Siehe auch islamische Kunst und Architektur
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