INITIAL - streitschrift für autonome und kommunistische politik / online
Ausgabe 06
I N H A L T

FÜR DEN KOMMUNISMUS! Vorwort FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN!
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Für die nächste Ausgabe ist bisher noch kein Schwerpunkt entschieden worden.





Zu dieser Ausgabe


Nun ist es also vollbracht: Zwar einen Monat später als angedacht, haltet Ihr nun wieder eine Ausgabe der Initial in den Händen, mittlerweile schon die Nummer 6. In dieser Nummer ist der Aktuellen-Teil etwas kurz geraten, was jedoch weniger an nicht stattgefundenen Mobilisierungen der radikalen Linken als vielmehr der Tatsache geschuldet ist, dass ein erheblicher Teil der Aktivitäten in diesem Frühjahr eindeutig gegen den Krieg gerichtet war. Dies zeigt sich auch in dem recht umfangreichen Teil zum Krieg in dieser Ausgabe. Selbst bei Teilen der sog. Antideutschen scheint mittlerweile ein Prozess des Reflektierens eingesetzt zu haben, denn immerhin haben nun doch einige Probleme, den bellizistischen Kurs à la “Bahamas” zu folgen. Um dies zu dokumentieren, haben wir einen Beitrag von Autonomen Antideutschen abgedruckt. Ein weiterer Hinweis für diesen Prozess mag auch die Spaltung der AAB sein.
Die Absage der Kriegsbefürwortung durch zumindest eine Fraktion der AAB ermöglichte es immerhin, in Berlin eine gemeinsame Revolutionäre 1. Mai-Demonstration durchzuführen, an der an die 10 000 Menschen teilnahmen. Leider hat in Berlin dieser Umdenkungsprozess noch nicht so weit gegriffen, weshalb den Krieg befürwortende Kräfte am 1. Mai dann doch noch eine eigene Demo machten, inklusive US- und andere Fahnen kriegerischer Staaten. Positiv zu bemerken ist sicherlich, dass es neben den schon fast traditionellen 1. Mai-Demonstrationen in Wuppertal, Nürnberg, Dessau und Berlin nun auch mindestens in Hamburg, Oldenburg, Düsseldorf, Augsburg, München und Merseburg eigene Demos oder Blöcke gab. Wir hoffen mit dem Schwerpunkt dieser Ausgabe, einiges Inhaltliches für die nächsten Demonstrationen beisteuern zu können.
An Aktuellem haben wir uns jedenfalls entschlossen, zum einen einen Beitrag zur Kampagne gegen die Deportierungen durch die Lufthansa und eine Nachbetrachtung der diesjährigen Anti-Opernball-Demo in die Ausgabe zu nehmen. Letztere, weil für die Anti-Opernball-Demo auch in Deutschland mobilisiert wird, sonst wär der Beitrag nämlich im Internationalen-Teil.
Gefreut hat uns, dass Monika Berberich es dann doch noch geschafft hat, uns ihre Antworten zu schicken, so dass wir das Interview mit ihr als Fortsetzung des Schwerpunktes der letzten Ausgabe in dieser Nummer abdrucken. Dieser Schwerpunkt-Teil hat zu manchen Fragen und Anmerkungen geführt, für die wir uns bedanken. Vor allem nach Hamburg senden wir daher schöne Grüße. Einige Fragen wollen wir an dieser Stelle aber noch beantworten.
Als Erstes ist dabei zu sagen, dass - auch auf die Gefahr hin, dass nun einige anfangen, ganz laut zu lachen - wir den Anspruch haben, Journalismus zu machen, das heißt eine Berichterstattung, die das Geschehen aufgreift und auch unabhängig von den Akteuren wiedergibt. Dies ist natürlich nur ein Anspruch, die Wirklichkeit sieht auch bei uns oft anders aus. Vor allem sind es die Verhältnisse, die eine unabhängige Berichterstattung kaum zulassen. Das blutigste Beispiel der letzten Zeit ist dabei sicherlich der Beschuss des Hotels “Palestine” durch die US-Armee während der Einnahme von Bagdad. Die andere Seite ist die Hofberichterstattung eines Guido Schmitdke auf N24.
Allerdings haben wir uns mit unserem letzten Schwerpunkt auch etwas verrannt, und zwar grade in Hinblick auf die Struktur, in dem wir Geschichte und Gegenwart zu einem Teil zusammenfassten. Wir wollten damit eine Kontinuität aufzeigen, dass es immer auch Gruppen gibt, die sich die Freiheit nehmen, sich unabhängig von jeglicher Kontrolle authentisch zu organisieren.
Ein Fehler, der viele Journalisten betrifft, war allerdings die Fokussierung auf den bewaffneten Kampf, wie sie im Vorspann zu dem Text der MG auch uns passiert ist. Hier hat sich das “Spektakuläre” über die eigentliche Wirklichkeit in unserer Vorstellung gestülpt und uns zu dieser Einengung veranlasst. Wir hoffen, dass wir in Zukunft die Wirklichkeit genauer  beschreiben.


Die Redaktion