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Mittwoch, der 02.10.2002 -
27.Tag
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Mit dem Shuttlebus sind wir morgens gegen 11 Uhr
wieder in Ubud, es fühlt sich fast an, als
würde man nach Hause kommen, alles ist uns
vertraut und bekannt. Wir suchen uns wieder eine
Unterkunft in einer anderen Gegend. Diesmal in
einer kleinen Parallelstraße zur Monkey
Forest Street, in der Nähe des Sportplatzes,
also wieder ganz zentral.
Ein schnuckeliger kleiner Bungalow, innen ganz
verkleidet mit Bambusmatten, außerhalb gibt
es natürlich wieder eine kleine Terrasse. Das
Anwesen liegt auf einem kleinen Hügel, luftig
und kühl ist es auf der Terrasse, man hat
Ausblick auf die nähere Umgebung.
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Bali
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Wir starten bald unsere Shoppingtour in den
Basar. Es ist nahezu Mittag und eine Menge anderer
Touristen sind auf dem Markt unterwegs. Sind das
nur Tagesausflügler oder sind jetzt Anfang
Oktober einfach mehr Urlauber in Bali unterwegs.
Vielleicht sind der Grund ja die Herbstferien.
Jedenfalls sind die Einstiegspreise der
Verkäufer auf dem Basar wesentlich höher
als vor 3 Wochen und sie sind wesentlich schwerer
runterzuhandeln. Erstens weil wahrscheinlich in der
letzten Zeit viel höhere Preise bezahlt wurden
und weil die Verkäufer natürlich auch zur
Zeit mehr verkaufen als zum Beginn unserer Reise,
als wir fast die einzigsten Westler auf dem Basar
waren. Der Verkaufsdruck ist einfach nicht mehr so
hoch.
Mit großen Handelsanstrengungen kriegen
wir doch noch einige Mitbringsel eingekauft, aber
mit der Zeit geht uns das Handeln doch etwas auf
die Nerven, es ist auf Dauer einfach anstrengend.
Warum können die Verkäufer nicht einfach
mal sofort den richtigen Preis nennen. Würde
die Sache etwas verkürzen.
Aber so läuft das immer gleiche Spielchen
ab, nach dem viel zu hohen Startpreis erstmal
konsequent und lachend den Stand wieder verlassen,
dabei darauf lauschen, ob ein besseres Angebot
hinterhergerufen wird. Dann gegebenenfalls
zurückkommen und ein Gegenangebot machen,
möglichst die Hälfte von dem Preis, den
man eigentlich bezahlen will.
Dazu muß man sich natürlich vorher im
Klaren sein, ob man das Stück wirklich haben
möchte und welchen Preis man maximal
dafür bezahlen würde. Ja, und dann kann
es sich ein bißchen hinziehen. Natürlich
löst man mit dem Gegenangebot entweder erstmal
ein mitleidiges Lächeln aus, oder ein "du
machst mich bankrott", oder ein wehleidiges
Aufstöhnen. Davon darf man sich aber nicht
beeindrucken lassen.
Wenn man sich dann nach gegenseitiger
Annäherung über die letzte 5.000 oder
10.000 Rupien-Differenz zuletzt nicht einigen kann,
hilft oftmals wieder ein entschlossenes Weggehen.
Manchmal auch nicht, da kann man sich dann
überlegen, ob man den höheren Preis
akzeptiert, und dann geht man wieder zurück.
Ja, und wenn man das so 4-5 Mal durchgezogen hat,
ist man dann doch durchaus etwas
erschöpft.
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Basar
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Auf unserer Wanderung durch die Ubud Main Road
erfahren wir, daß für heute nachmittag
zum Abschluß des Tempelfestes eine Prozession
durch die Straßen von Ubud nach Peliatan,
einem Nachbarort von Ubud, vorgesehen ist. Da hat
uns ja unsere Spürnase mal wieder zum
richtigen Zeitpunkt nach Ubud geführt. Das
können wir uns natürlich nicht entgehen
lassen.
Gegen 3 Uhr haben die Teilnehmer schon ihre
Plätze in den Seitenstraßen eingenommen.
Mehrere Götterfiguren auf Bambusgestellen sind
bereitgestellt. Gamelanorchester werden mit
Lastwagen herangefahren und ausgeladen. Die
Ordnungskräfte in den roten T-Shirts oder
Hemden und dem schwarz-weiß karierten Sarong
stehen mit Funksprechgeräten schon bereit, um
den Verkehr zum rechten Zeitpunkt zu stoppen. Viele
Einheimische und Touristen haben sich am
Straßenrand eingefunden. Die Einheimischen
natürlich wieder in Festtagskleidung. Dann
geht es mit halbstündiger Verspätung
endlich los.
Garuda
Figur
Mit Lanzen und Tempelschirmen ziehen
verschiedene, gleichgekleidete Gruppen in
2er-Reihen durch die Straße, ab und zu ein
Gamelanorchester, mit Flöten, Trommeln und
allem was dazu gehört.
Gamelan
Trommler
Die schweren Gongs werden jeweils von 2
Männern getragen, ein dritter spielt
sie. Die Xylophone werden auch von
zweien getragen, einer geht vorweg, der andere
hinterher, er bespielt auch das Instrument. Gruppen
von Tempeltänzerinnen gehen vorbei und Frauen
mit großen Opferschalen, die sie auf dem Kopf
balancieren.
Frauen mit
Opferschalen

Tempeltänzerinnen
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Hier gibt es
alle
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Jeweils 20 Männer tragen eine
Götterfigur, die Bambusgestelle nehmen dabei
die ganze Breite der Straße ein. Die
Körperteile der Figuren sind beweglich
befestigt, durch Schaukeln und Bewegen des Gestells
werden sie in Schwingung versetzt. Es sieht so aus,
als würden die Götter leben.
Götterfigur
Schreine werden durch die Straße getragen,
zum Schluß schließen sich diejenigen
der festlich gekleideten Zuschauer an, die bei der
Prozession mitwandern wollen.
Heute abend sollen im Tempel wieder
Tanzvorführungen sein, also kleiden wir uns
wieder in balinesischer Tracht an. Gegen 8 Uhr soll
es laut Handzettel losgehen, also genug Zeit, um
vorher etwas zu essen. Als wir jedoch gegen 8 Uhr
zum Tempel kommen, sieht alles eher nach Aufbruch
aus und wir erfahren, das die Tänze schon
vorbei sind. Ja, so ist das mit der Bali-Zeit, auf
genaue Zeitangaben kann man sich halt nie so recht
verlassen.
Nun gut, wir haben ja auch schon viele
Tänze gesehen, und da das Fest jetzt ja zu
Ende ist, haben wir Gelegenheit ins Innere des
Tempels reinzuschauen, das war uns ja während
des Tempelfestes verwehrt. Eine unglaubliche Pracht
erwartet uns hinter dem Tempeltor.
Mit Matten aus geflochteten
Palmblättern ist der Hauptteil des
Tempelinneren überdacht. Alle Altäre sind
geschmückt und mit Blattgold verziert.
Meterhoch getürmte Opfergaben stehen
überall herum.
Opferturm
Ganze Figuren sind aus gefärbtem Reis
hergestellt.

Figur aus gefärbtem
Reis
Alle Barongfiguren des Tempels sind in einem
Bale ausgestellt. Einzelne Gläubige knien noch
auf dem Boden und beten, ansonsten sind
Aufräumarbeiten angesagt. Wir sind
überwältigt von der Pracht und freuen
uns, das wir Gelegenheit hatten uns das
anzuschauen.
Draußen hat inzwischen eine Wayang
Kulit-Vorführung angefangen.Nach kurzem
Zuschauen trennen wir uns, auf dem Nachhauseweg
werfen wir noch einen Blick in den Nachbartempel,
dort finden im vorderen Teil Glückspiele
statt. Aber auch nach längerem
Zuschauen durchschauen wir die Regeln nicht.
Glückspiel
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Donnerstag, der
03.10.2002 - 28. Tag
Letzter Tag, wir machen eine kleine Wanderung in
die Außenbezirke von Ubud. Wir sind auf der
Suche nach einer Möbelfabrik oder einem
Möbelgeschäft. Wir haben drüber
nachgedacht, ob wir uns nicht ein paar dieser
schönen Kolonialstühle kaufen und
zusenden lassen sollen. Wir informieren uns also
über den Preis und über die
Versandkosten. Dann kommen wir zu dem Schluß,
das es zwar insgesamt etwas günstiger wird,
als die Stühle in Deutschland zu kaufen, aber
die ganze Sache zu unausgegoren, zu schnell und zu
planlos.
Außerdem ist heute unser letzter Tag und
wir müßten die ganze Sache ja auch noch
organisieren. Aber auch aus ökologischen
Gründen entscheiden wir uns dann doch dagegen.
Denn das verwendete Holz ist natürlich
Teakholz und da weiß man ja nicht so genau,
woher das kommt.
Wir bescheiden uns mit zwei Bambusflöten,
sehen auch davon ab ein Didgeridoo oder eine
Djembe, eine afrikanische Trommel, zu kaufen. Gegen
Nachmittag sind wir in Ubud zurück,
durchgeschwitzt und kaputt. Wir packen unsere
Koffer und verstauen unsere Einkäufe in einer
auch neu erworbenen Tasche.
Den Abend verbringen wir dann mit einem
Abschieds-Bintang in der Bali Blues Bar.
Freitag, der 04.10.2002
- Rückreise
Tja, nun ist es soweit, der Tag der Abreise ist
gekommen. Für 12 Uhr haben wir den Shuttlebus
zum Airport gebucht. Wir schlendern noch ein wenig
durch die Straßen, ich will noch mal kurz in
einen speziellen Shop gucken. Wir tauschen nochmal
10 Euro ein, um Geld für die
Flughafengebühr zu haben. Anschließend
wollen wir noch eine Kleinigkeit essen, entscheiden
uns aber dagegen, da uns doch die Zeit knapp wird.
Mit dem Bus geht es dann zum Flughafen, eine letzte
kleine Rundfahrt durch Ubud und durch die
Reisfelder.
Am Flughafen werden die letzten Rupien
ausgegeben, bevor wir einschecken und auf unseren
Abflug warten.
Rückflug
Der Flug verläuft normal und ereignislos,
wir wechseln ab zwischen Essen, Schlafen, Video
gucken. In Bangkok verbringen wir unsere Wartezeit
in den Duty-Free-Shops, einige zollfreie Waren
werden noch erstanden.
Morgens kurz nach 6 Uhr Ortszeit landen wir in
Frankfurt, kriegen unser Gepäck relativ
schnell und mit schnellem Schritt erreichen wir
gerade noch so den ICE nach Hamburg. Draußen
vor den Fenstern zieht der deutsche Herbst vorbei,
dunkelgrüne Nebellandschaft in der
Morgendämmerung. Deutschland hat uns wieder
und daran müssen wir uns jetzt wohl wieder
gewöhnen.
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