Autofahren auf Bali  -  von Martin

 

Nach der netten Eingewöhnungs- und Ankommphase in Ubud wollen wir es nun wagen, die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden. Schon Tage vorher prüfen wir die verschiedenen Angebote. Überall in der Stadt gibt es kleine Büros, die vom Geldwechseln bis zur Autovermietung alles anbieten.

Die Preise liegen doch weit auseinander, auch ist nie ganz klar, ob eine Versicherung im Preis enthalten ist oder nicht. Nach langem Überlegen entscheiden wir uns für ein Büro, machen am Vorabend der Abreise alles klar und zahlen 200.000,- Rupien an. Für die gesamte Dauer soll das Auto dann 485.000,- kosten.

Am nächsten Tag, ich hatte sehr gut geschlafen, nachts hatte ich mir auch keine Gedanken über die bevorstehende Fahrt gemacht, holten wir den Wagen ab. Es war gegen den Erwartungen kein Jimny, sondern ein 7 Jahrer alter Suzuki Katana.

Nach einem kurzen Check geht es dann los, natürlich auf der linken Seite. Ich habe damit überhaupt kein Problem, seitdem wir vor 2 Jahren in Australien waren, bin ich kaum noch "Rechts" gefahren.

Schon das Einfädeln in den Verkehr ist recht einfach. Man fährt einfach los, die anderen halten dann schon an. So fahren wir dann guten Mutes los, tanken bei nächster Gelegenheit. Hier auf Bali wird immer bedient. Die menschliche Arbeitskraft ist so billig, daß viele Dienstleistungen angeboten werden.

Die erste Zeit geht es immer bergauf und bald merke ich, daß die "Kiste" doch recht schwach motorisiert ist. Ich muß also oft bis sogar in den 1.Gang runterschalten, um überhaupt die vor uns liegende Steigung hinauf zu kommen. Auch das Anfahren an einer Keuzung, oft liegen sie oben auf einer Kuppe, gestaltet sich als recht schwierig.

Mit anderen Worten, ich würge den Motor mehrmals ab. Dies mache aber überhaupt nichts, niemand regt sich groß darüber auf. Es steht dann einfach der Verkehr für einige Zeit und danach geht es dann weiter.

Unsere Reise führt uns mitten durch wunderschöne Reisterassen, immer wieder umschwärmt von den abertausenden von Mopeds, die einen in allen Situationen und auf beiden Seiten überholen. Man tut einfach so als wenn es diese Mopeds gar nicht gibt. Sie passen schon auf sich selbst auf.

Am schlimmsten sind aber die Linienbusse für mich. Diese kommen von hinten auf, hupen und fahren dann mit einer hohen Geschwindigkeit einfach an einem vorbei. In den offenen Türen stehen die Kassierer und winken die anderen Verkehrsteilnehmer beiseite.

Überhaupt kann man auf Bali eh nie schnell fahren. Erstens lassen es die Straßenverhältnisse nicht zu, anderseits herrscht ein hohe Verkehrsdichte von unterschiedlich schnellen Verkehrsteilnehmern. Meistens schaffen wir in einer Stunde nicht mehr als 40 bis 50 Kilometer.

Ständig und überall muß man darauf achten, daß nicht irgendein Fußgänger, Radfahrer, ein Moped oder ein LKW sich langsam auf der Straße bewegt oder mittendrauf einfach parkt. Es wird fast überall geparkt, egal wie schmal die Straße ist. Die Straßen auf Bali sind meisten recht gut, aber recht schmal und haben selten einen Seitenstreifen. Neben den Straßen verläuft meistens das Bewässerungssystem für die Reisterassen, das aus unzähligen kleinen und großen Kanälen besteht.

Da es auf Bali keine Eisenbahn gibt, werden alle benötigten Waren mit großen, oft sehr schwer beladenen Lkw's befödert. Als wir nun von der Nordseite der Insel, hier herrscht recht wenig Verkehr, auf die Hauptstraße im Süden der Insel stoßen, erfahren wir erst, wie stark der Verkehr hier im Süden ist. Schwer beladene LKW's quälen sich die Berge hoch, stoßen dabei riesige schwarze Rußwolken aus, so daß man fast nichts mehr sehen kann. Dahinter bilden sich große Autoschlangen.

Wir mit unserem kleinen Auto haben die größte Mühe an ihnen vorbei zu kommen, weil die Straßen nur einspurig sind und von vorne immer ein Auto, Bemo oder Moped kommt. Den Balinesen ist das egal, sie überholen trotzdem. Sie versuchen eigentlich in jeder Situation zu überholen, durchgezogene Linien bedeuten gar nichts. Ebenso stört sie auch eine rote Ampel nicht, sie fahren auf die Kreuzung und dann weiter. So läuft das auf Bali.

Nach fünf Tagen geben wir den Wagen unbeschadet wieder ab. Der Mitarbeiter des Vermieters geht nur einmal kurz um den Wagen und das ist dann alles. Im Nachhinein muß ich sagen, daß bis auf ein oder zwei Situationen das Autofahren auf Bali doch einfacher ging, als ich es mir vorgestellt und in Reiseführern gelesen habe.

Vielleicht lag es daran, daß ich an das "Linksfahren'' bereits gewöhnt war. Wenn man etwas aufpaßt, nicht nachts fährt und manche Situationen beherzt angeht, dann passiert auch nichts. Irgendwie passen wohl alle auf alle auf. Wir haben jedenfalls keine Unfälle gesehen, auch keine verbeulten Autos. Trotzdem waren wir dann doch immer recht froh, wenn wir in irgendeinem Homestay ankamen, wo Stille, Harmonie und Ausgewogenheit herrschte.

 

 

 

 

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