Carl F.W. Borgward war ein genialer
Ingenieur, ein Selfmademan, einer, der in technischen Dingen auf
einer Stufe mit den Großen wie Porsche und Maibach zu nennen ist. Zusätzlich hatte
er ein Gespür für Marktentwicklungen, er brachte 1949 als
erster, vor allen anderen in Europa, die
Ponton-Karosserie auf den Markt.
Er
schuf, passend
zur Zeit, Kleinwagen wie den Lloyd. (Wer
den Tod nicht scheut.....)
Er bot den Austauschmotor für
sagenhafte DM 120,-an, nahm damit die Sorgen vor unbezahlbaren
Motor-Defekten! Er konnte es auch, denn seine Motoren hielten mit
Ausnahme des Goliath- Einspritzer-- das schaute er sich ein paar
Jahre an und konstruierte dann einen 4 Takt- Vierzylinder
Boxer-Motor- mit Wassekühlung- der hielt---
Die Lloyds wuchsen
von 250 auf 600ccm, am Ende war die Karosserie aus Stahl und
er fuhr als TS ehrliche 120 km. Der Lloyd hieß jetzt Alexander, blieb
aber ein Kleinwagen, toll für die beginnende Motorisierung nach dem
Krieg, aber Ende der 50er konnten und wollten wir mehr.
Folglich brachte er die Arabella, die hatte leider
Kinderkrankheiten. Sie würde noch heute als schön
durchgehen.
Weiterhin schaltete er schlecht und ungern,
also baute er das erste automatische Getriebe.
Und dann verkaufte er auch noch den
großen wunderschönen 2,3 l Borgward mit der ersten Luftfederung....
Das sind die
Resultate von Borgwards
Marktinstinkt für Neuerungen und seine Ingenieurleistung, diese
früher als andere, umzusetzen! |
Seine Tragik war, er war der beherrschende
Könner, der fast alles sich selbst schwer
erarbeitet hatte. So konnte er
nicht vertrauen und delegieren.
Folgenschwer war, dass er andere
wichtige (sogar überlebens- wichtige) Fachgebiete zu wenig
beachtete, und fand deswegen nicht den passenden Finanzleiter,
der
ihn hätte ergänzen können und müssen. Die Gelder verwahrte eine seit
den Anfängen vertraute Mitarbeiterin. So konnten ihn
letztendlich Finanzleute abwürgen, so genannte Fachleute oder
vielmehr Totengräber, die zerstörten statt zu helfen und die
seiner Genialität nicht annähernd das Wasser reichen
konnten.
Natürlich hatte er keinerlei ausreichende finanzielle
Kontrolle, ansonsten hätte man ihn nie wegen eines überbrückbaren
Finanzeng- passes zum Konkursantrag zwingen können....
Die vom Bremer
Senat verordnete Zwangs- Beratung führte bezeichnenderweise
ein BMW - Mann, ein Dr. Semmler:
Die Konkursqoute
ereichte deutlich über 100 %. Jeder weiß, daß im Konkursfall
gefleddert wird ...
Ein unglaublicher und
einmaliger Fall !!
Es kostet 1961 in
Bremen Sebaldtsbrück 15.000 Arbeitsplätze.
Borgward
stand in seinem letzten Jahr oft am Zaun seines Werkes, er hatte
hausverbot, sein
Lebenswerk war zerstört und sein Schaffens- drang war blockiert- er
überlebte nur kurz !
Seine
Konstruktionen aber bleiben unvergessen - erst recht bei mir- ich
verdanke ihnen viele erfreuliche km, denn ich durfte die Isabella
fahren!
In seinem
ehemaligen Werk produziert Daimler heute die C-Klasse,
ein....,
heute würdiger..... Nachfolger
!
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