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Jahreswechsel
2000/2001:
Drohungen und
rechte Gewalt
in der
Oberpfalz

"Information über Brandanschlag ist nötig"

Neuer Ruf nach Mahnmal

Kulturverein: Weigerung stärkt rassistische Tendenzen

SCHWANDORF/REGENSBURG (ar). Der "Internationale Kultur-und Solidaritätsverein" hat die Mitglieder des Schwandorfer Stadtrats nachdrücklich aufgefordert, sich für die Aufstellung eines Mahnmals einzusetzen. "Die Tatsache, daß die CSU den rassistischen Hintergrund der Tat noch immer leugnen kann, ohne auf breiten Protest in der Schwandorfer Bevölkerung zu stoßen, zeigt, wie nötig ein Mahnmal und die Information über die Hintergründe der Tat sind", heißt es in einem Brief, der der MZ vorliegt.

Dem in Regensburg ansässigen Verein gehören nach Angaben eines Vorstandsmitglieds 80 Mitglieder verschiedener Nationalität an, die sich gegen Faschismus und Chauvinismus wenden. Ein Vertreter des Vereins hatte auch bei der Demonstration im Dezember gesprochen.

In dem Brief schreibt der Vorsitzende Necati Güler: "Die Argumentation, wonach die Aufstellung eines Mahnmals für die Opfer des rassistischen Brandanschlages vom 17. Dezember 1988 zu unterlassen sei, wenn sich die Bevölkerung in Schwandorf ablehnend gegenüber einem solchen Mahnmal äußert, halten wir für gefährlich." Damit würden lediglich die Auswirkungen der gegenwärtigen Politik bestätigt, die "statt Informationen zu liefern ein ausländerfeindliches Klima schafft".

Der Brandanschlag habe bundesweite, wenn nicht internationale Bedeutung. Daraus erwachse der Kommune die Pflicht zu einer Dokumentation, "die erst eine Meinungsbildung und sachliche Diskussion ermöglicht". An anderen Orten, an denen ähnliche ausländerfeindliche Brandanschläge geschahen, gebe es Dokumentations- und Informationszentren. Güler äußerte die Befürchtung, daß durch die anhaltende Diskussion um das Mahnmal "rassistische Tendenzen bestärkt" werden könnten. In der Öffentlichkeit entstehe der Eindruck, die Verweigerung stehe im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Ausländerpolitik.

Mittelbayerische Zeitung Schwandorf, 18.01.1999