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Liebesgedichte

Eugen Roth

Khalil Gibran-
Lesebuch
  

 

 

 

   


Das Lied der Woge


Mein Geliebter ist das Gestade,
Und ich bin das Glück seines Herzens.
Wenn wir endich in Liebe vereint sind,
Zieht mich der Mond von ihm fort.
Erneut eile ich rasch auf ihn zu
Und weiche zögernd zurück;
Oft rufe ich: Lebe wohl!

Schnell schleiche ich mich von Ferne heran
Und bedecke mit silbernem Schaum
Seinen goldenen Sand.
Und glitzernd verschmelzen wir ineinander.

Ich stille den Durst ihm
Und überschwemme sein Herz,
Er beruhigt meine Stimme
Und macht mich sanft und weich.
Des Morgens flüstre ich ihm
Worte der Liebe ins Ohr,
Und er umarmt mich voll Sehnsucht.

Am Abend singe ich ihm das Lied
Der Hoffnung vor und drücke sanfte Küsse
Auf sein Gesicht.
Ich bin in Eile und voller furcht,
Er ist geduldig, ruhig und besonnen,
Und seine Brust besänftigt die Unrast in mir.
Und wenn die Flut naht, umarmen wir uns
Weicht sie zurück, falle ich ihm
Anbetend zu Füßen.

Steigen die Meerjungfrau`n aus der Tiefe empor,
Umtanze und wiege ich sie,
Wenn sie die Sterne betrachten.
Oft höre ich auch den Klagen der Liebenden zu
Und ich unterstütze dann ihre Seufzer.

Ich necke die großen Felsen und lächle sie an
Doch niemals erhielt ich ein Lächeln zurück.
Oft muß ich die sinkenden Seelen heben
Und lege sie zärtlich in des Geliebten Arme.
Er gibt ihnen Kraft in dem Maße,
Wie er die meine mir nimmt.

Aus der Tiefe hole ich Perlen herauf
Und schenke sie dem Geliebten.
In Ruhe nimmt er sie an
Und heißt mich immer willkommen.

Ich erhebe mich in der dunklen Nacht,
Wenn alle Geschöpfe den Schlummer suchen,
Und mein Gesang löst meine Seufzer ab,
Denn wach bin ich stets.

O weh, Schlaflosigkeit hat mich entkräftet!
Ich bin aber ein Liebender,
Und die Wahrheit der Liebe ist stark:
Ich mag ermüden, doch sterben werde ich nie.
   
   
   
   
 

 

 

 
     

 

   © 2003 by Ute und Andreas •  liebe_liebe07@yahoo.de