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Peter sagte zu Lukas, na da haben sie sich aber auf etwas eingelassen,
Bianca das Schwimmen beizubringen und ihre Puppen zu begutachten. Sie wird sie sicher mit "Beschlag
belegen". Ich weiß, von was ich rede, ich passe, wenn es meine Zeit erlaubt, manchmal auf sie auf. Ein
Sack Flöhe hüten ist sicher leichter. Aber vielleicht hat sie ja jetzt einen neuen Schwarm, er blinzelte
Lukas zu.
In dem Moment kam Stefanie mit der Cola wieder, "na ihr zwei, ihr scheint mich ja nicht zu vermissen,
sollte mir das zu denken geben?" Sie kicherte und aus ihren hellen Augen blitzte nur so der Schalk.
"Nein, wir sind ganz brav", sagte Peter, habe nur versucht, dir noch einen Babysitter zu besorgen,
damit ich auch mal zu was anderem komme, als mich bei dir rumzudrücken, hi, hi".
Stefanie wandte sich an Lukas, "wissen sie, mein noch-Ehemann ist vor einem Jahr ins Ausland gegangen, um zu
arbeiten,da waren wir ihm wohl im Weg. Deswegen brauche ich immer mal einen Babysitter, vormittags,
wenn ich arbeite, gehen die Kinder in den Kindergarten, aber wenn man die restliche Zeit was vor hat...
Aber Peters Worte waren selbstverständlich nur Spaß". Lukas sagte, "ja das weiß ich doch, aber vielleicht,
bald ziehe ich ja auch hierher, wenn sie es denn mal brauchen und ich nichts anderes zu tun habe...Außerdem
Versprechen hält man!"
"Haben sie auch Familie und Kinder?"
Jetzt mußte Lukas schlucken, er bemerkte, wie eine leichte Röte
sein Gesicht überzog und hoffte, daß es die zwei nicht bemerken würden. Die einzigen, die wußten, was
wirklich mit ihm war, waren sein Freund Patrick und seine Frau Juliane. Nach langem Zögern hatte er
ihnen gesagt, daß er schwul ist. Seine Befürchtungen, daß er seinen besten Freund verlieren könnte und die
Leute im Dorf über ihn herziehen, hatten sich nach dem Geständnis schnell in Luft aufgelöst.
Patrick und Juliane waren zwar erstaunt, hatten ihn aber gleich ihre Unterstützung angeboten und ihm
stillschweigen versprochen, solange er es selbst nicht anders wollte.Stefanie und Peter fand er zwar
sehr nett, aber am ersten Abend wollte er ihnen natürlich nicht sein ganzes "Seelenleben" ausschütten.
"Nein, ich bin noch zu haben, Kinder habe ich auch keine, jedenfalls, nicht daß ich wüßte...ha, ha"
Sein Blick war in dem Moment unbemerkt zu Peter geschweift, obwohl eigentlich Stefanie gefragt hatte.
Peters Mine war nichts anzumerken, "na Schwesterlein, da hast du dir ja vielleicht den Richtigen aus
dem "Teich" geangelt". Er zwinkerte wieder, diesmal allen beiden zu. "Jetzt hör aber auf Peter, selbst
noch solo, aber mir Babysitter und Ehemänner besorgen wollen, die das selbst vielleicht garnicht wollen
und sie letztendlich noch die Flucht ergreifen, weil sie meinen, sie hätten eine "männerfressende
Pflanze" vor sich."
Um von dem Thema wegzukommen, fragte Lukas Stefanie, als was sie denn arbeite. Sie erzählte, daß sie zur
Zeit, solange die Kinder noch so klein sind, halbtags als Anwaltsgehilfin arbeite, aber später mal
gerne programmieren lernen möchte um dann vielleicht in Peters Firma mitzuarbeiten.Sofern er sich am Markt
behaupten könne, natürlich..."nicht wahr aber Bruderherz, so einfach ist das nicht, aber ein wenig bringst
du mir ja schon immer bei, ich hoffe, du strengst dich an, daß ich das auch mal anwenden kann".
"Klar mein Schatz, ich will doch schließlich meine Investitionen in dich wieder haben..."Diesmal blinzelte
der Schalk aus Peters Augen, die eine herzliche Wärme ausstrahlten . "Und als was arbeiten sie?" fragte
er Lukas. "Ich bin eigentlich gelernter Fotograf, zu einem eigenen Laden hat es aber noch
nicht gereicht, deswegen war ich bis jetzt nur in einem Fotoladen bei einem Fotograf angestellt und ansonsten als Hobby".
Der in unserem Dorf ist in Rente gegangen, das Geschäft lohnte sich auch nicht mehr so recht, aber jetzt
habe ich ja die Stelle hier in Waldburg bei "Foto Lutz". "Da können wir ja mal Fotos bei ihnen machen lassen."
Stefanie lachte wieder ihr helles Lachen und warf den Kopf in den Nacken.
Ein schwarzer Wuschelkopf erschien in der Tür, "Lukas, du wolltest doch meine neue Barby anschauen!"
"Ja richtig, komme gleich..." "Nachher ist aber Zeit ins Bett, Bianca" sagte Stefanie, "ooooccchhhhhhh", kam
von derselben "liest du mir auch noch eine Gute Nacht-Geschichte vor, Lukas?" Peter grinste, "was habe
ich gesagt?" "Ja gut", kam von Lukas, nachher muß ich mich dann eh auf den Weg machen, habe morgen
viel Arbeit, muß so langsam meine Sachen für den Umzug packen"."Ja, das gibt immer viel Arbeit", stimmte
Stefanie zu."In welcher Strasse ist ihre neue Wohnung?" -Albert Schweitzer Straße 5 -"Ah, die kenne
ich", sagte Peter, "ein Freund von mir wohnt in der Nähe, in der Kirchgasse."
Lukas spielte noch ein wenig mit Bianca und las ihr wie versprochen eine Geschichte vor. Dann verabschiedete er sich von Stefanie und Peter und machte sich auf den Heimweg....
Fortsetzung folgt... 
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