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 Lukas
 

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Frau Holle tat Lukas den Gefallen und schüttelte in der Nacht nochmals die Betten. Als Tom und Lukas am Morgen erwachten, schneite es ganz sacht. Große, weiße Flocken, leicht wie Daunenfedern, schwebten lautlos zu Erde. Die Sonne hatte mit ihren vielen "Strahlenhänden" schon ein kleines Stück der Wolkengardine beiseite geschoben und blinzelte "Einen Wunderschönen Guten Morgen" herunter. Ihre Strahlen verfingen sich in den Wolken und zeichneten Spuren und Linien aus Licht in den Himmel.

Die zwei frühstückten lange und nach einer ausgiebigen Dusche machten sie sich auf den Weg zum Bahnhof. Als sie auf den Bahnhofsvorplatz ankamen, hatten sich dort schon eine Menge Leute versammelt. Die Weintalbahn (WTB) hatte Infostände errichtet, bei denen es eine Menge Werbematerial, kostenlose Faltfahrpläne für den zukünftigen Fahrplan usw. gab. Dort konnte man auch die Fahrkarten für die Sonderfahrten erwerben, für Kinder gab es extra gestaltete Kinderfahrkarten, die sie ausmalen konnten (eine Idee von Tom) und weiterhin noch die üblichen Fähnchen und Luftballons, mit dem Logo der WTB, dass auch auf den Fahnen zu sehen war, die im Wind, in der Morgensonne vor dem Bahnhof flatterten. Die hatte es inzwischen geschafft, die restlichen grauen Schneewolken auch noch weg zuschieben Jetzt strahlte über der Stadt ein leuchtend blauer Winterhimmel, mit ein paar weißen Wolkenbäuschen zur Verzierung und der frisch gefallene Schnee glitzerte in der Sonne wie tausend Diamanten. Tom und Lukas holten sich an einem der Stände ihre Ehrenkarten ab und bekamen ein Begrüßungsgetränk ihrer Wahl, sowie eine Kappe, ebenfalls mit WTB-Logo. Beim Getränk entschieden sie sich für einen Glühwein, den die Winzerfrauen aus dem Wein vom Weingut frisch zubereitet hatten. Bei den Bahnsteigen angekommen, sahen sie schon die nagelneuen Triebwagen stehen. Lukas nutzte die Gunst der Stunde und schoss etliche Fotos, bevor allzu viele Leute um den Zug herumwuselten. Dann stiegen sie ein. Es roch noch alles ganz neu. Sie ergatterten einen Platz ganz vorn im Triebwagen, wo man durch den Führerstand für den Lokführer, die Strecke sehen konnte. Als der Lokführer kam, fragte Lukas ihn, ob es vielleicht möglich wäre, unterwegs ein paar Fotos aus dem Führerstand zu machen. "Eigentlich darf ich das nicht, aber weil heute Einweihung ist, OK." Lukas freute sich riesig und machte viele tolle Fotos. Natürlich kam Tom auch nicht zu kurz, ein Foto von der Bahn und mindestens eins von Tom. Der stellte sich als talentiertes Model heraus. "He", sagte Lukas zu Tom, du könntest als Model noch richtig gutes Geld verdienen, hast du schon mal drüber nachgedacht? Ich glaube, die Fotos heute werden genial, nicht nur die von der Bahn. " Er blinzelte Tom zu. "Nein, lass mal, ich bleib lieber "bei meinen Leisten", aber wir zwei können gern mal eine Fotosession machen, wenn du willst." "He, cool! Mal sehen, wie lange ich die Finger am Auslöser, für die Kamera meine ich, halten kann. Bei so einem Model wird das schwer werden!" Lukas grinste, dass seine Ohren Besuch bekamen. "Ja aber hallo, ich denk, du bist ein Profi, machen die so was?! Allerdings, so ganz abgeneigt wäre ich nun auch wieder nicht, wenn deine Finger nicht nur am Auslöser von der Kamera wären, bei so einem süßen Fotografen!" "Ah so ist das, was hältst du davon, wenn wir das gleich morgen machen? "Gute Idee, hast du schon den Stylisten bestellt? Nein, im Ernst, klar, übernachten wir mal bei mir und machen uns morgen einen schönen Tag. Ich habe sogar einiges an Fotoausrüstung, Scheinwerfer und so, vererbt von meinem verstorben Freund. Der hat das hobbymäßig gemacht. Habe es bis jetzt nicht fertig gebracht, es wegzugeben." "OK, ist gebongt".

In Weinbach angekommen, bewunderten sie das in neuem Glanz erstrahlende, alte Bahnhofsgebäude, das noch aus dem 19. Jahrhundert stammte. Im Bahnhofsrestaurant "Endstation" hatte man für die geladenen Gäste ein riesiges Buffet angerichtet. Für alle anderen war aber auch gesorgt, mit Kesselgulasch, Würstchen, frischen Waffeln und vielen anderen Leckerein. Lukas und Tom schlugen kräftig zu. Bahn fahren machte anscheinend hungrig, aber das Buffet war auch richtig toll. Nachdem sie noch etwas getrunken hatten, machten sie sich auf den Weg zu Juliane und Patrick. Sie hatten schon gewartet und Juliane hatte bereits den Kaffeetisch gedeckt, einen leckeren Zitronenkuchen hatte sie auch gebacken. In den Tassen dampfte der frisch gebrühte Kaffee, dessen Duft durch die ganze Wohnung zog. Jetzt bereuten es die zwei, gar so viel gegessen zu haben. Ganz widerstehen konnten und wollten sie aber trotzdem nicht, ein Stück Kuchen musste sein. Sonst wäre Juliane sicher auch traurig gewesen, wenn sie sich extra für sie so viel Arbeit gemacht hatte. In letzter Zeit ging es ihr nicht so sonderlich gut. Die Schwangerschaft machte ihr wesentlich mehr zu schaffen, als die vorherige. Es wurde ein richtig schöner Abend, bei Kerzenlicht und Wein saßen sie lange und unterhielten sich. Juliane trank lieber Apfelsaft, Wein wäre ihr sicher nicht gut bekommen. Lukas und Patrick erzählten Juliane und Tom so manchen Streich, den sie als Kinder verzapft hatten. Lange nach Mitternacht machten sich Tom und Lukas auf den Weg nach Hause. Tom`s Nachbarin war noch wach, so konnten sie gleich noch Bella, die Freudensprünge machte, mitnehmen.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück und der Morgenrunde mit Bella, machten sie sich daran, Tom`s Wohnzimmer in ein Fotostudio umzugestalten. Scheinwerfer aufgestellt, mit Bettlaken wurden Wand und Couch verhangen und ein großer Spiegel, der sonst im Schlafzimmer war, wurde auch ins Wohnzimmer geholt. Tom hatte wirklich Talent und gab sich vollkommen natürlich vor der Kamera. Am Anfang konzentrierte sich Lukas einzig auf die Fotos, aber nach einer Weile gelang ihm das immer weniger und wenn er Tom zeigte, wie er posieren sollte, glitten seine Hände schnell mal über Brustwarzen, den straffen Bauch, bis in tiefere Regionen. So landeten die zwei zwischenrein immer wieder im auf der Couch oder dem Teppich. Der Spiegel im Wohnzimmer und das diffuse Licht heizte sie noch mehr an. Zum Schluss wurden die Fotos immer erotischer, so dass ein großer Teil davon, wirklich nur für den privaten Gebrauch verwendet werden konnte. Aber das machte nichts. Lukas wollte welche davon vergrößern und als Appetitanreger oder für einsame Stunden im Schlafzimmer würden sie sich sicher gut machen.

Irgendwann meldete sich auch Bella und forderte sich ihre Runde ein. Tom und Lukas waren mit ihr den Rest des Nachmittags unterwegs und genossen das schöne Winterwetter. Sie tobten mit Bella wie verrückt im Schnee herum. Irgendwann hielt Tom Lukas fest und gab ihm einen innigen Zungenkuss und sagte, "es ist so schön, dich zu haben, ich liebe dich!". Lukas erwiderte: "Ich liebe dich auch und möchte dich nie wieder hergeben, passen wir gut auf unsere Liebe auf." Sie küssten sich selbstvergessen noch eine ganze Zeit, so lange, bis eine warme, nasse Zunge über ihr Gesicht schleckte. Bella wollte wohl sagen, "ich bin auch noch da!" Bei so einer lieben Aufforderung bekam sie natürlich ihr Recht.

Gegen Abend schaute Lukas in den Fahrplan der Weintalbahn, um nach Waldburg zurück zu fahren. Tom brachte Lukas noch zum Zug und in einer "stillen Ecke" hielten sie sich in den Armen und küssten sich, bis die Abfahrtszeit heran war. "Bis nächste Woche", sagte Tom, "ja tschüß bis nächste Woche" sagte Lukas und hauchte "I love you", dann stieg er ganz versonnen in den Zug ein, der auch kurz danach losfuhr….



Fortsetzung folgt

 

 

 
   
   
   
   
 

 

 

 
     

 

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